Rathausneubau in Walzbachtal: Moderne Gestaltung mit Mehrfachgiebeln, Freitreppe und Vorplatz als neuer Ortsmitte
Die Erweiterung des Rathausareals infolge der Verlegung des Feuerwehrhauses eröffnete den Architekten vom Nürtinger Büro weinbrenner.single.arabzadeh die seltene Chance einer städtebaulichen Umgestaltung im Wössinger Ortskern.
WALZBACHTAL-WÖSSINGEN (pm/ch) Die Erweiterung des Rathausareals infolge der Verlegung des Feuerwehrhauses eröffnete den Architekten vom Nürtinger Büro weinbrenner.single.arabzadeh die seltene Chance einer städtebaulichen Umgestaltung im Wössinger Ortskern.
Rathausplatz gibt dem Ort natürliche Mitte zurück
Damit verbunden konnte auch ein Defizit behoben werden: „Mit der Neuanlage eines funktionierenden Rathausplatzes wird der Gemeinde einerseits eine neue Ortsmitte verliehen“, erläutert der federführende Architekt Afshin Arabzadeh. „Andererseits schaffen wir damit eine neue, attraktive fußläufige Wegebeziehung zwischen der Wössinger Straße und dem höher gelegenen Bereich im Norden mit den Kirchen und der Böhnlichhalle als wichtigen Besuchermagneten.“
Freitreppe knüpft an Vorbild der Kirchentreppe an
Mit der neuen Freitreppe in der südwestlichen Grundstücksecke haben die Planer an das Vorbild der bestehenden Freitreppe bei der evangelischen Kirche angeknüpft: Über die Treppe öffnet sich der Rathausplatz zur Hangseite und zum etwa vier Meter höher gelegenen „Innenhof“ des Rathauses. Dieser eignet sich für kleine Empfänge im Freien, weshalb sich auch das Trauzimmer hierhin öffnet.
Neubau fügt sich ins Gelände ein
Räumlich und funktional fügt sich der Neubau in die vorhandene Topografie ein. Der Haupteingang mit Eingangsfoyer orientiert sich zum Rathausplatz im Anschluss an die Wössinger Straße. Dort liegen die Hauptanlaufstellen für die Öffentlichkeit, die neue Infotheke und das Bürgerbüro. Über das Foyer gelangt man mittels Aufzug barrierefrei in alle Geschosse. Ein zweiter Eingang erschließt das Rathaus vom nördlichen Seilerweg. Gleichzeitig dient dieser Nebeneingang als separater Zugang zum Ratssaal im zweiten Obergeschoss.
Ratssaal schafft vielfältige Blickbeziehungen
Der Ratssaal mit eigenem Foyer liegt an einer markanten Stelle des Baukörpers. Während das Saalfoyer den Blick in den Innenhof frei gibt, schafft der Saal vielfältige Blickbeziehungen nach Süden zum Rathausplatz und nach Norden in die freie Landschaft. Die Büros liegen weitestgehend in den Obergeschossen. Dagegen sind die Neben- und Technikräume im nördlichen Bereich des Erdgeschosses untergebracht, wodurch die hangseitig liegenden Räume optimal genutzt werden.
Dachlandschaft fügt sich ins Ortsbild ein
Um den großen Baukörper in das dörfliche Umfeld zu integrieren, haben die Architekten eine Dachlandschaft entwickelt, die sich einerseits auf die Proportionen der benachbarten Gebäude einlässt und an der andererseits auch die besonderen Funktionen des Hauses ablesbar sind. Anstelle eines einzigen großen Satteldachs werden die riegelartigen Gebäudeteile von mehreren kleineren Satteldächern überwölbt, die als sogenannte Kaltdächer konstruiert sind. Sie verleihen dem Neubau eine Modernität, die durch die vorvergraute senkrechte Holzverkleidung verstärkt wird. „Eine Modernität, die sich der Anpassung an den alten Ortskern nicht schämt“, wie der Architekt betont. Zugleich setzt der spitze Halbgiebel über dem Ratssaal einen bewussten Kontrapunkt zur über den Bürobereichen vorherrschenden Dächerordnung und verleiht so dem Ratssaal sowohl innen als auch außen einen eigenständigen Charakter.
Tag der offenen Tür am Sonntag
Am Sonntag, 17. Dezember, ist die Bevölkerung eingeladen, sich bei einem Tag der offenen Tür von 11 bis 17 Uhr mit dem neuen Rathaus und dem neuen Rathausplatz bekannt zu machen.
Mehr zum Rathaus Walzbachtal lesen Sie auf unserer Themenseite
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.