Kommunen und Kirchen sehen Potenzial
Städte und Kirchen setzen in Gas-Krise aufs Energiesparen

Kommunen wie auch Kirchen im Land möchten aufgrund der drohenden Gas-Mangellage im Herbst und Winter ihren Energiebedarf deutlich reduzieren. | Foto: mirsad - stock.adobe.com
  • Kommunen wie auch Kirchen im Land möchten aufgrund der drohenden Gas-Mangellage im Herbst und Winter ihren Energiebedarf deutlich reduzieren.
  • Foto: mirsad - stock.adobe.com
  • hochgeladen von Christian Schweizer

Stuttgart (dpa/lsw) Kommunen wie auch Kirchen im Land möchten aufgrund der drohenden Gas-Mangellage im Herbst und Winter ihren Energiebedarf deutlich reduzieren. In der Karlsruher Verwaltung sollen Klima- und Lüftungsanlagen sowie Warmwasser wo möglich abgeschaltet werden. Die Temperatur in Innenräumen soll um zwei Grad abgesenkt werden und in Fluren und Nebenräumen nur noch vor Frost schützen, wie ein Sprecher mitteilte. Auch werde geprüft, die Heizperiode insgesamt zu verkürzen. Die Beleuchtung öffentlicher Gebäude solle zudem auf ein Mindestmaß reduziert werden, und mit Blick auf die Sicherheit werde geprüft, bestimmte Ampelanlagen nachts abzuschalten.

Bäder werden mit Solarenergie geheizt

In Stuttgart spart die Stadt zum einen bei den Bädern Energie. Bereits seit dem 1. Juli erfolge die Erwärmung des Beckenwassers der Freibäder nur noch durch Solarenergie. Eine garantierte Wassertemperatur gebe es dadurch nicht mehr, so ein Sprecher der Stadt. Weiteres Einsparpotenzial sieht die Landeshauptstadt bei der Beleuchtung. "Wir erwägen derzeit sehr ernsthaft die Abschaltung der Außenbeleuchtung an städtischen Gebäuden wie dem Rathaus oder der Stadtbibliothek und wollen uns diesbezüglich auch mit den Kirchen abstimmen, soweit Kirchen angestrahlt werden", teilte Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) mit. Wie viel Energie die Stadt damit einsparen kann, wird wie in Karlsruhe derzeit noch ermittelt.

Kein Warmwasser bei der Stadt Konstanz

Die Stadt Tübingen setzt vor allem auf den massiven Ausbau erneuerbarer Energie und den Einsatz von Wärmepumpen und Pelletheizungen. Beleuchtung und Beheizung sollen laut einer Sprecherin auf das zulässige Minimum reduziert werden. Zudem würden derzeit alle Anlagen überprüft und optimal eingestellt. Ganz Schluss mit Warmwasser ist ab sofort bei der Stadt Konstanz. Weitere Maßnahmen sind laut einer Sprecherin etwa in Abhängigkeit der deutschen Gasspeicher geplant. Sollten die Speicher für den Winter nicht ausreichend gefüllt werden können, müssen das Thermalbad und die Sauna sowie das Hallenbad am Seerhein schließen, wie der Gemeinderat beschlossen habe. Zudem sollen die städtischen Heizungen in diesem Jahr erst ab Oktober Wärme spenden, in Schulen und Kitas bis maximal 19 Grad.

Auch Kirchen wollen Energie sparen

Einsparpotenzial sehen auch die vier christlichen Kirchen im Land und haben sich dazu bereits ausgetauscht, wie eine Sprecherin der Diözese Rottenburg-Stuttgart mitteilte. Bischof Gebhart Fürst rief die Verantwortlichen in den Kirchengemeinden dazu auf, sich aktiv auf die kommende Heizperiode vorzubereiten und zu planen, wie der Energieverbrauch gesenkt werden kann. "Für uns als Kirche ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns solidarisch in die gesamtgesellschaftlichen Bemühungen einbringen, Energie einzusparen, um die Versorgung von zentralen Bereichen der kritischen Infrastruktur mit Gas und anderer Energie zu gewährleisten", teilte Bischof Fürst mit. Die Erzdiözese Freiburg stellte den Kirchengemeinden am Montag eine Handreichung mit Tipps zum Energiesparen an die Hand. Darin wird etwa erklärt, wie sich die Heiztemperatur runterregeln lässt, ohne Frostschäden zu riskieren, und wie man Gottesdienstbesucher auf niedrige Temperaturen in den Kirchen vorbereiten kann.

Winterkirchen sind geplant

Bei den evangelische Landeskirche in Baden wie auch in Württemberg sind sogenannte Winterkirchen geplant. Um Energie zu sparen, soll dazu der Gottesdienst im Gemeindehaus und nicht in der Kirche stattfinden. Die Kirche wird dann nicht oder nur grundbeheizt, wie die Landeskirche in Baden mitteilte. Zudem rät etwa die württembergische Landeskirche, auch wieder verstärkt auf digitale Angebote etwa für Gottesdienste zurückzugreifen. Auch die Außenbeleuchtung der Kirchen soll beim Energiesparen helfen, wenn auch mit deutlich geringerem Einsparpotenzial. Die Landeskirchen möchten zudem längerfristige Maßnahmen wie die Sanierung von Gebäuden aufgrund der Gas-Krise nun noch stärker angehen.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

17 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Aktuelle Sonderthemen

Jetzt Leserreporter werden
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.