Holzernte in Höhe von 2.500 Festmetern
Wassermangel und Waldschäden beschäftigen Waldwirtschaft in Oberderdingen
Oberderdingen (kn) Der Oberderdinger Förster Michael Deschner und Forstbezirksleiter Simon Boden vom Kreisforstamt des Landratsamts Karlsruhe haben jüngst im Oberderdinger Gemeinderat den Tätigkeitsbericht über das vergangene Forstwirtschaftsjahr sowie den Hieb- und Kulturplan 2022 vorgestellt. Das geplante Jahresendergebnis schließt dabei nach Angaben von Deschner und Boden mit einer schwarzen Null ab. Grund dafür sei der hohe Anteil des Einschlages bedingt durch Dürre, Pilze und Insekten. Der Rat stimmte zudem dem Waldwirtschafts- und Kulturplan für das kommende Haushaltsjahr 2022 zu.
50 Prozent des Einschlages bedingt durch Dürre, Pilze und Insekten
„Gefühlt hatten wir 2021 ein verregnetes Jahr, das grundsätzlich dem Wald zugutekommt“, betonte Boden. Und weiter: „Dies reicht dem Wald jedoch noch lange nicht aus. Besonders große Bäume benötigen bis tief in die Bodenschächte Wasser. Dazu würden wir drei Jahre in Folge sehr viel Regen benötigen.“ Neben der für den Wald zu geringen Wasserverfügbarkeit habe der Oberderdinger Gemeindewald, wie bereits in den vergangenen Jahren, mit Baumschäden zu kämpfen. Betroffen seien alle Baumarten, besonders jedoch die Buche. Die Lage sei laut Boden und Deschner bedrohlich, aber glücklicherweise nicht in der Fläche. So seien es nur einzelne Bäume, die absterben würden. In Summe waren über 50 Prozent des Einschlages bedingt durch Dürre, Pilze und Insekten. Dabei wurde im Nadelholz bei der Fichte und Lärche 100 Prozent der gesamten Masse aufgrund von Insekten und Vertrocknen zum Absterben gebracht. Die Dürreschäden im Laubholz, vorwiegend bei der Buche, beliefen sich auf circa 150 Festmeter.
Holzernte in Höhe von 2.500 Festmetern
Insgesamt wurde im Jahr 2021 eine Holzernte in Höhe von 2.500 Festmetern eingeschlagen. Auf einer Fläche von rund zwei Hektar wurden Kulturvorbereitungen durchgeführt. Die Kulturbegründung fand mit rund 9.250 Bäumen auf rund 2,2 Hektar statt. Rund 20 Hektar betrug die Fläche, auf der Kultursicherung durchgeführt wurde. Die Waldwege-Instandhaltung erstreckte sich auf 45 Kilometern. Wichtig sei auch die Forstliche Förderung, so Deschner. Der Förster rechnet für 2022 mit 14.000 Euro Förderung für die Wiederaufforstung, Pflege und Extremwetterereignisse. Die Höhe der Förderung kann sich im Laufe des Jahres erhöhen. Unter Bezugnahme auf die bestehende PEFC-Zertifizierung hat die Gemeinde im Rahmen der Bundeswaldprämie im Frühjahr 2021 50.100 Euro erhalten.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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