50 Jahre SPD-Ortsverein Gondelsheim
Willy-Brandt-Gedenkmedaille für Dietmar Freisler

Sascha Binder (rechts) ehrte beim 50-jährigen Jubiläum des SPD-Ortsvereins Gondelsheim Dietmar Freisler und Jürgen Amend (2 und 3. von rechts). Mit auf dem Foto: Monika Schwaiger, zweite Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Gondelsheim | Foto: kn
  • Sascha Binder (rechts) ehrte beim 50-jährigen Jubiläum des SPD-Ortsvereins Gondelsheim Dietmar Freisler und Jürgen Amend (2 und 3. von rechts). Mit auf dem Foto: Monika Schwaiger, zweite Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Gondelsheim
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Gondelsheim (kn) In festlichem Rahmen feierte der SPD-Ortsverein Gondelsheim sein 50-jähriges Bestehen. Das runde Jubiläum bezieht sich nur auf die Wiedergründung, denn schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es einen Ortsverein in Gondelsheim, der am 12. Mai 1933 durch die nationalsozialistische Diktatur zwangsweise aufgelöst wurde. Seit seiner Wiedergründung stelle der Ortsverein die soziale Ortsentwicklung in das Zentrum seiner Kommunalpolitik, so der Vorsitzende Jürgen Amend in seiner Festrede. Dabei setze sich der Verein in erster Linie für den sozialen Ausgleich sowie eine kinder-, familien- und ortsgerechte Entwicklung ein, verbunden mit dem Aus- und Aufbau der notwendigen Infrastruktur. Daneben trete er auch schwerpunktmäßig für ökologische Themen ein und habe deshalb aus Anlass des 50-jährigen Bestehens in einer Aktion 50 Jubiläumsbäume gepflanzt, die von den SPD-Gemeinderäten gestiftet wurden. Besonders hob Amend die ehrenamtliche Tätigkeit der Mitglieder für den Ortsverein hervor und damit gleichzeitig für die Gemeinde. Hierfür bedankte er sich bei allen Mitgliedern. Demokratie brauche Beteiligung und da sei es ihm nicht bange, denn man dürfe stolz darauf sein, gerade die erste Juso-AG in der Vereinsgeschichte gegründet zu haben. Die nächsten 50 Jahre seien damit in eine hoffnungsvolle Bahn gelenkt worden.

Generalsekretär der SPD Baden-Württemberg als Ehrengast

Als Ehrengast und Festredner durfte der Ortsverein Sascha Binder, den Generalsekretär der SPD Baden-Württemberg, begrüßen. In seiner Ansprache betonte Binder, dass 50 Jahre kontinuierliche politische Arbeit eine Leistung für einen Ortsverein seien. Wer die Welt verändern wolle, beginne als Ortsverein, wo von oben Erlassenes in praktische Politik umgesetzt werden müsse und damit gestaltet werden könne.
An die sehr zahlreich erschienenen Gäste und Parteimitglieder richteten auch Alexandra Nohl und Christian Holzer vom SPD-Kreisverband ihre Ansprache. Gondelsheim sei eine kleine Gemeinde im Landkreis, die politisch aber so aktiv wie eine große Kreisstadt sei. Dies erfreute Bürgermeister Rupp, ein Gewächs des SPD-Ortsvereins, besonders. In seiner Festansprache betonte auch er die Bedeutung der SPD als Partei des sozialen Ausgleichs, die fester Bestandteil in der Gondelsheimer politischen Landschaft geworden sei.
Sascha Binder kam die Ehre zu, mit Dietmar Freisler und Jürgen Amend zwei Mitgliedern der ersten Stunde die Ehrenurkunde und Ehrennadel für die 50-jährige Parteizugehörigkeit überreichen zu dürfen.

Willy-Brandt-Gedenkmedaille für Dietmar Freisler

Als besonderes Highlight durfte Sascha Binder dann Dietmar Freisler die höchste Auszeichnung der SPD, die Willy-Brandt-Gedenkmedaille überreichen. Dietmar Freisler wurde am 3. November 1935 in Fulnek, Nord- Mähren, geboren, von wo er im Jahre 1946 vertrieben wurde. Sein Weg als Vertriebener führte ihn zuerst nach Odenheim und 1962 dann in seine jetzige Heimat Gondelsheim. Ohne ihn wäre der SPD-Ortsverein Gondelsheim kaum denkbar gewesen. Dietmar Freisler gehörte 1971 zu den Gründern des zweiten SPD-Ortsvereins in Gondelsheim und war gleichzeitig auch dessen 1. Vorsitzender.
Schon 1971 wurde Dietmar Freisler erstmals in den Gemeinderat gewählt. In der Folgezeit erreichte er bei sieben weiteren Wahlen den Wiedereinzug in dieses Gremium mit der jeweils höchsten Stimmenzahl für die SPD. Die Wichtigkeit für den SPD-Ortsverein Gondelsheim wird auch dadurch deutlich, dass er die gesamte Zeit als Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat fungierte. Seine Bedeutung für die Gemeinde  wird aus der Tatsache deutlich, dass er lange Jahre Bürgermeisterstellvertreter war und dabei mit drei Bürgermeistern, von Andreas Heck über Hans-Peter Willy bis Markus Rupp, zusammengearbeitet hat.
Aber auch innerhalb des Ortsvereins hat Dietmar Freisler immer wieder Funktionen und Verantwortung übernommen und ist damit zu einem Eckpfeiler des Vereins geworden, dessen unschätzbare Erfahrung eine Bereicherung ist. Hierfür wurde Dietmar Freisler 2012 mit der Ehrenmitgliedschaft bedacht.
Mit der Verleihung der Willy-Brandt-Gedenkmedaille bedankte sich die SPD nun für diese außerordentlichen Leistungen. 

Pflanzaktion des SPD-Ortsvereins Gondelsheim anlässlich seines 50-jährigen Bestehens

Zu seinem 50-jährigen Bestehen wollte der SPD-Ortsverein Gondelsheim ein bleibendes Zeichen setzen. Da sich der Ortsverein bereits seit Jahrzehnten für die Natur und Landschaft in und um Gondelsheim einsetzt, wurden am  Ende März 50 Schwarzerlen entlang des Bachlaufs im Riedwiesengraben von Vereinsmitgliedern und engagierten Bürgerinnern und Bürger gepflanzt. Jeder Baum symbolisiert ein Jahr in der Geschichte des Ortsvereins. Die Pflanzen und das zugehörige Material, wie Pflanzpfahl und Wildschutz, hatten die drei SPD-Gemeinderäte gespendet.
Die Schwarzerle, die wegen ihrer rötlichen Holzfarbe auch Roterle genannt wird, ist die prägende heimische Baumart für eine Bachbegleitvegetation. Da die Bäume als Solitäre mit einer großen Krone aufwachsen sollen, wurden diese in einem weiteren Abstand von sechs Metern gepflanzt. Unterbrochen wurde die Pflanzreihe von mehreren gehölzfreien Abschnitten, die die Landwirte zum Laden ihrer Zuckerrüben von den angrenzenden Feldern brauchen. Auf diese Weise wurde der seither gehölzfreie und strukturarme Gewässerrand auf mehreren hunderten Metern in einen naturnahen Gewässerrandstreifen überführt. Damit stellt die Aktion einen weiteren Beitrag der SPD zur Biotopvernetzung auf Gondelsheimer Gemarkung dar. Schon Anfang der 90er Jahre hatte der Ortsverein im Gewann Böhlich heimische Sträucher auf einem Streifen von rund 100 Metern gepflanzt. Daraus wurde eine stattliche Feldhecke, die heute vielfältige Funktionen, insbesondere als Brut- und Nahrungshabitat für viele Tierarten, erfüllt.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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