Ukrainische Flüchtlinge kommen in Gondelsheim an
„Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend“

Insgesamt 40 Flüchtlinge hat die Gemeinde Gondelsheim aufgenommen. | Foto: simbos - stock.adobe.com
  • Insgesamt 40 Flüchtlinge hat die Gemeinde Gondelsheim aufgenommen.
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Gondelsheim (kn) Ein Bus, vollgepackt mit Lebensmitteln und anderen dringend benötigten Hilfsgütern des täglichen Bedarfs, hatte sich am Dienstag, 5. April, von Gondelsheim aus auf den Weg an die polnisch-ukrainische Grenze gemacht. Am frühen Donnerstagmorgen kehrte der Reisebus nun mit 35 ukrainischen Flüchtlingen – vorwiegend Frauen und Kindern - zurück nach Gondelsheim.

17 Flüchtlinge bei Gondelsheimer Familien

In der Zwischenzeit hatte das örtliche DRK und der Bauhof die Saalbachhalle in eine nächtliche Notunterkunft umfunktioniert, die katholischen Frauen bereiteten am Morgen ein Frühstück zu, und die Gemeindeverwaltung hatte bereits im Vorfeld den reibungslosen Ablauf der notwendigen bürokratischen Formalitäten organisiert. Am Donnerstagvormittag holten fünf Gondelsheimer Familien insgesamt 17 Flüchtlinge zu sich nach Hause, wo sie diesen eine Unterkunft bieten. Der Rest der Businsassen verteilte sich auf andere Gemeinden.

Viele Flüchtlinge aus Butscha

„Ein großes Lob an alle Beteiligten für die schnelle und ganz konkrete Hilfe“, sagte Bürgermeister Markus Rupp und führte weiter aus: „Das funktionierende Miteinander von Bürgerinnen und Bürgern, Organisationen, Vereinen, Unternehmen und der Verwaltung verdient unser aller Respekt und vor allem können wir dadurch unverschuldet in Not geratenen Menschen wirklich helfen.“ Wer in den vergangenen Tagen in den Medien die Bilder aus Butscha gesehen habe, könne erahnen, was diese Menschen durchgemacht hätten, so Rupp. Die meisten der neu angekommenen Ukrainerinnen und Ukrainer kommen aus eben dieser in der Nähe von Kiew gelegenen Stadt.

Viele Spenden und großes ehrenamtliches Engagement

Spenden von Privaten, von regionalen Unternehmen und des Rotary-Clubs Bruchsal-Bretten unter seinem Präsidenten Ralf Hannich ermöglichten diese konzertierte Hilfsaktion. Dazu kommt das immense ehrenamtliche Engagement privater Helferinnen wie Andrea Bachmann-Münsterer, Eva Klumpf und Caroline Durst, die bereits zuvor Initiativen in Richtung Ukraine gestartet hatten und auch bei diesem Projekt federführend waren.

Spielgruppe und Sprachkurs

Doch damit alleine ist es nicht getan: Im katholischen Gemeindezentrum treffen sich künftig drei Mal die Woche an den Vormittagen ukrainische Kinder. Eine entsprechende Spielgruppe mit pädagogischer Betreuung ist dort von der katholischen Kirche und der Gemeindeverwaltung organisiert worden. Zu einer schnellen und reibungslosen Integration gehört laut Bürgermeister auch das Verstehen und Sprechen der deutschen Sprache. Auch da gibt es in Gondelsheim in der Alten Schule bereits konkrete Angebote dank Gemeinderätin Petra Schalm und weiteren Helferinnen und Helfern.

"Sind weiter auf der Suche nach Wohnraum"

Die Kraichgau-Gemeinschaftsschule steht ebenfalls bereit, ukrainische Kinder zu unterrichten – so wie sie dies bisher auf Initiative von Schulleiterin Friederike Ridtahler schon getan hat. Inzwischen haben nun über 40 Ukrainerinnen und Ukrainer in Gondelsheim einen sicheren Zufluchtsort gefunden. „Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend“, lobt Rupp „Wir sind aber weiter auf der Suche nach Wohnungen und Häusern, die wir als Gemeinde anmieten und sie dann den in Gondelsheim untergekommenen Flüchtlingen zur Verfügung stellen können.“ Grundsätzlich sei es aber wichtig, dass die Unterbringung koordiniert durch die Gemeinde erfolge, denn: „Unser aller Ziel ist es doch, den Menschen in ihrer Not bestmöglich zu helfen“, betont Rupp.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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