Landeskirche will mit "ekiba2032" reagieren
Evangelische Kirche verzeichnet großen Rückgang der Mitgliederzahlen
Region (kn) Die Evangelische Landeskirche in Baden hat derzeit 1.035.524 Mitglieder (Stichtag 31. Dezember 2022). Das hat die Kirche mitgeteilt. In der badischen Landeskirche wurden im vergangenen Jahr 9.513 Menschen (2021: 7.003) getauft. Gravierend ist die Zahl der Austritte. So stehen 1.165 Eintritten (2021: 1.030) 22.149 Austritte (2021: 16.890) gegenüber. Zusammen mit den Zu- und Wegzügen sowie den Todesfällen hat die Landeskirche damit im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 27.218 Kirchenmitglieder verloren. Konfirmiert wurden 7.419 Jugendliche (2022: 8.723).
Landeskirche will mit "ekiba2032" reagieren
Mit dem Prozess "ekiba2032" will die Landeskirche auf die zurückgehenden Mitgliederzahlen und die tiefgreifenden Veränderungen in der Gesellschaft reagieren. Im Rahmen des Prozesses fand am Samstag, 4. März, ein Zukunftstag für kirchlich Engagierte statt, der sich mit den aktuellen Fragen und Herausforderungen auseinandersetzte. Rund 380 haupt- und ehrenamtlich Tätige waren dabei.
Menschen an "Bruchkanten des Lebens" begleiten
Eingeladen zum Zukunftstag war auch die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags (DEKT), Kristin Jahn, die es als Aufgabe der Kirche bezeichnete, Menschen an den "Bruchkanten des Lebens" zu begleiten. Christ sein bedeute, Menschen im Alltag beizustehen und nicht alleine zu lassen, sagte Jahn im Gespräch mit Landesbischöfin Heike Springhart. Daher solle die Kirche mehr als bisher auf die Stärke ihrer Kasualien vertrauen, wie etwa Taufe, Trauung oder Beerdigung.
Theologie als "Lebenselixier" der Kirche
Landesbischöfin Heike Springhart bezeichnete die Theologie als "Lebenselixier" der Kirche, weil sie helfe, sich auf die inneren Quellen zu besinnen und zugleich dazu ermutige, frei zu denken: "Nichts muss bleiben, wie es ist, und das eröffnet mir einen neuen Horizont." Als Stärke sieht Springhart, "dass unsere Kirche und unsere Gemeinde unterschiedliche Grade von Nähe und Distanz zulässt". Das heiße aber auch umgekehrt, dass Kirchengemeinden nicht nur die Menschen im Blick haben sollten, die den Sonntagsgottesdienst besuchten, so die Landesbischöfin.
"Markt der Möglichkeiten"
Wohin sich die Kirche der Zukunft entwickeln könne, sollten Projekte zeigen, die sich auf einem "Markt der Möglichkeiten" den Engagierten vorstellten. So beispielsweise die ökumenische Citykirchenarbeit in Pforzheim, die mit Narrengottesdiensten, Theaterstücken, Jazzvesper und zahlreichen verschiedenen Angeboten in der Schlosskirche mitten in Pforzheim die unterschiedlichsten Besucher anlockt.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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