"Schulschließungen sollten wirklich die letzte Option sein"
Kinderärzte: Schulen so lange wie möglich offen halten

In der Diskussion über strengere Corona-Regeln plädieren Kinder- und Jugendärzte dafür, Schulen und Kindergärten so lange wie möglich offen zu halten.  | Foto: Fokussiert - stock.adobe.com
  • In der Diskussion über strengere Corona-Regeln plädieren Kinder- und Jugendärzte dafür, Schulen und Kindergärten so lange wie möglich offen zu halten.
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Berlin/Tübingen (dpa) In der Diskussion über strengere Corona-Regeln plädieren Kinder- und Jugendärzte dafür, Schulen und Kindergärten so lange wie möglich offen zu halten. "Schulschließungen sollten wirklich die letzte Option sein", sagte die Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Ingeborg Krägeloh-Mann aus Tübingen, der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor sollten alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Kontakte in der gesamten Bevölkerung zu verringern.

Mehr Fälle aus der Dunkelziffer erfasst?

Die Medizinprofessorin forderte, kleinere Kinder im Gegensatz zu Erwachsenen oder Jugendlichen anders zu bewerten. Sie seien wahrscheinlich noch weniger am Infektionsgeschehen beteiligt "und mehr auf Präsenzunterricht angewiesen". Die aktuell stärker steigenden Zahlen bei den erfassten Corona-Fällen in dieser Altersgruppe gehen nach Meinung von Krägeloh-Mann auf eine Erhöhung der Testzahl zurück. Dadurch würden im Vergleich zu früher mehr Fälle aus der Dunkelziffer erfasst.

"Bildungszugang und Teilhabe sind ein sehr hohes Gut"

Nach Erkenntnissen von DGKJ und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sowie weiteren Experten tragen Kinder und Jugendliche aktuell nicht mehr zum Infektionsgeschehen bei als andere Altersgruppen. "Bildungszugang und Teilhabe sind ein sehr hohes Gut und sollten in der Abwägung der Maßnahmen gegen die Pandemieausbreitung hohe Berücksichtigung finden", schreiben die Verbände. Generell müsse bei Schulschließungen der Nutzen mit den möglichen Schäden abgewogen werden, sagte Krägeloh-Mann. Studien hätten gezeigt, dass der Anteil an Kindern etwa mit depressiven Verstimmungen oder psychosomatischen Störungen im Lockdown zugenommen habe.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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