50 Jahre Johanneshaus Öschelbronn
Leben im Einklang mit Mensch, Natur und Kultur
Niefern-Öschelbronn (red) Das Johanneshaus Öschelbronn feiert 2024 sein 50-jähriges Jubiläum. Seit der Gründung im Jahr 1974 bietet die anthroposophisch inspirierte Einrichtung Seniorinnen und Senioren eine Lebensgestaltung im Alter, die nicht nur auf medizinischer und pflegerischer Betreuung basiert, sondern auch die spirituellen und kulturellen Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellt. Gegründet von Dr. Conrad Schachenmann und einer Gruppe Gleichgesinnter, hat sich das Johanneshaus über die Jahrzehnte zu einem Zentrum für anthroposophisch orientierte Pflege entwickelt und vereint heute Menschen, die ein aktives, sinnerfülltes Leben im Alter führen wollen.
Eine Zeitreise durch die Geschichte
Die Wurzeln des Johanneshauses liegen in den 1970er Jahren. 1969 legte der Verein Kurstift Öschelbronn den Grundstein für eine Interessengemeinschaft, die eine Lebensgestaltung im Alter ermöglichen sollte. 1974 öffnete das Johanneshaus seine Türen für die ersten Bewohnerinnen und Bewohner. Schon von Anfang an war das Haus nicht nur ein Ort der Pflege, sondern auch der kulturellen Begegnung. Bereits 1978 wurden Feste wie die Michaeli-Feier zu festen Bestandteilen des Lebens im Johanneshaus.
Johanneshaus erfährt stetige Erweiterung
In den folgenden Jahrzehnten erweiterte das Johanneshaus stetig sein Angebot und seine bauliche Infrastruktur. So wurde 1982 etwa der Festsaal fertiggestellt, der heute Platz für 400 Personen bietet und mit seinem Ruf weit über Öschelbronn hinaus eine Bühne für Konzerte, Eurythmie-Aufführungen und Vorträge darstellt. Mit dem Ernst-Zimmer-Haus wurden 2013 drei Wohnbereiche für Menschen mit demenzieller Erkrankung geschaffen. Seit 2018 trägt der Ambulante Pflegedienst Straubenhardt dazu bei, das Ansehen des Johanneshauses in der Region zu stärken. Das Team der Ambulanten Pflege ermöglicht es älteren Menschen, so lange wie möglich in ihren vertrauten vier Wänden und ihrem gewohnten sozialen Umfeld zu leben.
Sieben Hektar große Parklandschaft
Eine Besonderheit des Johanneshauses ist die eindrucksvolle Parkanlage, die seit 1975 kontinuierlich erweitert und gepflegt wird. Christoph Göbel und seiner Frau Emmie ist es gelungen, auf dem einst brachliegenden Gelände eine Natur- und Kulturoase zu schaffen, die den Bewohnern Raum für Ruhe und Besinnung bietet. Die rund 7 Hektar große Parklandschaft ist heute ein wesentlicher Bestandteil des ganzheitlichen Betreuungsansatzes des Johanneshauses. Die Bewohner können hier nicht nur spazieren gehen, sondern sich auch aktiv an der Gartenarbeit beteiligen – im Rahmen der so genannten „Gartenaktivierung“, die Teil der therapeutischen Betreuung ist.
Anthroposophie als Fundament
Das Johanneshaus Öschelbronn steht auf einem festen anthroposophischen Fundament, das auf den Lehren Rudolf Steiners basiert. Der ganzheitliche Ansatz, der Körper, Geist und Seele gleichermaßen in den Mittelpunkt stellt, zieht sich durch alle Bereiche der Einrichtung. Im Johanneshaus wird die Anthroposophie als lebendiges und praktisches Konzept gelebt: von der Pflege über die Kunst bis hin zur spirituellen Begleitung. Die Christengemeinschaft, gegründet von Rudolf Steiner, ist für viele Bewohnerinnen und Bewohner ein zentraler Bestandteil ihres Lebens.
Im Johanneshaus gibt es einen eigenen „Zweig“ der Anthroposophischen Gesellschaft, der regelmäßig Veranstaltungen und Hochschulstunden anbietet. Diese ermöglichen es den Bewohnern und Interessierten, sich weiter mit den Inhalten der Anthroposophie auseinanderzusetzen und sich spirituell weiterzuentwickeln.
Gegenwart: Nachbarschaftlich leben
Heute bietet das Johanneshaus eine Vielfalt an Wohn- und Betreuungsformen an. Die Möglichkeiten reichen von „Betreutes Wohnen“ in einem der 190 Appartements über „Stationäre Pflege“ und „Kurzzeitpflege“ bis hin zum „Demenzhaus“ mit jeweils rund 50 Plätzen. Ältere Menschen finden hier für jede Lebenssituation den passenden Wohnkomfort – modern, menschenwürdig und barrierefrei in einer aktiven Gemeinschaft.
Rund 200 Mitarbeiter
Rund 200 Mitarbeiter in Pflege, Gastronomie, Hauswirtschaft, Technik und Verwaltung versorgen Patienten aller Pflegegrade, betreuen an Demenz erkrankte Menschen, begleiten Sterbende beim Abschied. Sie gewährleisten, dass die Bewohner des Johanneshauses sich wohlfühlen und zufrieden sind.
Neuer Dorfplatz dient als Begegnungsort
Mit einem großen Engagement für nachhaltige und ressourcenschonende Bau- und Pflegemodelle stellt sich das Johanneshaus den Herausforderungen des demografischen Wandels. Besonders stolz ist die Einrichtung auf ihren neuen Dorfplatz, der als zentraler Begegnungsort für Bewohner und Mitarbeiter dient.
Weitere Modernisierung bis 2030
Bis 2030 wird das Johanneshaus Schritt für Schritt weiter modernisiert. Die Leitung setzt dabei auf nachhaltige Konzepte, die nicht nur ökologische Standards einhalten, sondern auch den sozialen und spirituellen Bedürfnissen der Bewohner gerecht werden. Im Fokus steht dabei die Integration von ambulanten und stationären Pflegeangeboten sowie die Weiterentwicklung des Demenzzentrums „Ernst-Zimmer-Haus“. Ein generationenübergreifender Austausch wird durch die enge Zusammenarbeit mit dem Waldorfkindergarten gefördert.
Verbundenheit mit Anthroposophie, Kultur und Natur
Das 50-jährige Jubiläum des Johanneshauses ist ein Anlass, dankbar auf das Erreichte zurückzublicken und gleichzeitig optimistisch in die Zukunft zu schauen. „Unsere Philosophie der Verbundenheit mit Anthroposophie, Kultur und Natur wird auch in den kommenden Jahrzehnten die Grundlage für unser Handeln bleiben“, so Michael Blank, Geschäftsführer des Johanneshauses. „Mit Zuversicht und Mut gestalten wir die nächsten 50 Jahre“.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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