Erster Bauabschnitt konnte realisiert werden

Skulptur Freiheitsgrade in Oberderdingen wartet auf Spender

Oberderdingen (kn) Die Realisierung der Skulptur „Freiheitsgrade“ von Künstler Christian Friederichs aus Oberderdingen für den europäischen Skulpturenweg befindet sich gerade in der Finanzierungsphase. Um die gesamte Finanzierung des Projektes sicherzustellen ist das Projekt Teil der Crowdfunding-Aktion der Volksbank Bruchsal-Bretten. Unter dem Motto "Viele schaffen mehr" kann man noch bis 17. April als Unterstützer aktiv mit einer Spende dabei helfen, das Projekt zu finanzieren. Zu jeder Spende von mindestens zehn Euro gibt die Volksbank noch einmal zehn Euro dazu.

Erster Bauabschnitt konnte planmäßig realisiert werden

Nachdem der Künstler auf dem Grünstreifen am Parkplatz des Feuerwehrhauses Oberderdingen entlang der L1103, ein Modell konstruierte hatte, um die technische Auslegung, Sichtbarkeit und Größenverhältnisse des Stahlbogens an den Standort anzupassen, erstellte der Statiker Markus Hofmann den Bewehrungsplan. Anfang Dezember fand dann der Spatenstich statt. Kurz vor Weihnachten wurde der Beton für die beiden Fundamente verfüllt. In einem nächsten Schritt sollen im Februar die Steine zur Bearbeitung am Skulpturenplatz angeliefert werden. Mit zwei eingegangenen größeren Spenden konnte der erste Bauabschnitt planmäßig noch im vergangenen Jahr realisiert werden.

Kleine Skulpturen als Dankeschön für Spender

Bei der Steinbearbeitung für die große Skulptur "Freiheitsgrade" fallen Steinbrocken als Verschnitt an. Diese werden zu kleinformatigen, abstrakten Skulpturen mit eigenem, groben Ausdruck weiter verarbeitet. Als kleines Dankeschön für die Spender, die über 60 Euro gespendet haben, bereitet der Künstler eine limitierte Serie von 40 „Zeitzeugen“ vor. Die Übergabe erfolgt bei der Einweihung der Skulptur.

Die Idee hinter der Skulptur

Bei der Schaffung seiner Skulptur stellte der Bildhauer die Fragen „Wie wird die europäische Idee Wirklichkeit?“ und „Wie wird sie in dem Raum der Skulptur greifbar?“ in den Mittelpunkt. In der Skulptur weisen die überwiegend verdeckten, doch wahrnehmbaren Schriftrollen, auf die universellen europäischen Werte und die Menschenrechte hin. Gleichzeitig leben die Menschen in deren Individualität ihre Freiheitsgrade mit ihren unterschiedlichen Sichtweisen. Die Weiterentwicklung der europäischen Idee wird ermöglicht durch Gegebenheiten, die bislang nicht zusammen gehörten. Die noch unausgereiften Lösungsideen - repräsentiert durch fünf fünfeckige Sterne - blubbern aus dem zentralen Stein. Eine lange Reise und Reifung beginnt unter dem wegweisenden Stahlbogen der Freiheit. Der darunterliegende Lösungsraum ist gefüllt durch einen Diskurs in einem Für und Wider aus unterschiedlichen Erfahrungswelten, im besten Fall durch ein konstruktives wertschätzendes Ringen auf dem elliptischen Spielfeld der Freiheitsgrade. Der schmale Stahlbogen deutet an, wie fragil eben jener Freiheitsgrad ist.

Der Europäische Skulpturenweg ist eine Initiative des Vereins Art moves Europe und erstreckt sich über 14 Länder. Ziel des Skulpturenweges ist es, an die Errungenschaften der „Europäischen Idee“ zu erinnern und gleichzeitig zum Dialog über die zukünftige Gestaltung der europäischen Gesellschaft einzuladen. Die teilnehmenden Künstler realisieren ihre Skulptur in Zusammenarbeit mit den lokalen Institutionen und Sponsoren. Mit der Skulptur in Oberderdingen soll der Europäische Skulpturenpfad mit den Zisterzienser-Klöstern über den bereits bestehenden Wanderweg von Flehingen-Oberderdingen-Großvillars nach Maulbronn verbunden werden.