Sodbrennen durch Sauren Reflux: Vorbeugen, Beschwerden Lindern, Therapieren

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Wer kennt es nicht, dieses Brennen in der Speiseröhre, Aufstoßen mit bitterem Geschmack? Die Rede ist von Sodbrennen, dem Volksleiden Nummer 1. Nahezu die Hälfte aller Deutschen leidet darunter. Für die Betroffenen bedeutet dies eine Einschränkung der Lebensqualität.

Die Frage ist, was sind konkret die Ursachen für Sodbrennen, wodurch wird es ausgelöst? Wie beugt man vor und welche Möglichkeiten der Behandlung und Therapie sind zu empfehlen?

Wenn die Speiseröhre brennt - was Sodbrennen auslöst

Die Medizin bezeichnet es mit GERD (Gastro Esophageal Desease) oder gastroösophageale Refluxkrankheit und meint damit den pathologischen Rückfluss von Teilen des Mageninhalts (Magensäure) in die Luft- und Speiseröhre. Sie greift die dort befindlichen, hoch sensiblen, Schleimhäute an. Verätzungen, Verbrennungen und sogar Geschwüre sind die unangenehmen und schmerzhaften Folgen.

Die Frage stellt sich, warum Magensäure und unverdauter Speisebrei aufsteigen. Rund um den unteren Teil des Ösophagus (Speiseröhre) finden sich ringförmige Muskelzüge, (Ösophagussphinkter) die die Druckverhältnisse ausgleichen. Das Aufsteigen der ätzenden Flüssigkeit wird so unterbunden.

Diese schützenden Mechanismen verlieren durch Lebens- und Ernährungsstil viel von Ihrer Wirkung: Magensäure, vermischt mit halbverdautem Speisebrei steigt auf.

Welche Gewohnheiten, Substanzen, Ernährungsbestandteile wirken sich schädigend aus?

Die Analysen, weshalb es zu Störungen kommt, die den Reflux fördern, ergeben ein klares Bild. An prominenter Stelle angesiedelt finden sich Alkohol und Nikotin.

Essgewohnheiten, die sich generell negativ auf den Organismus auswirken, belegen die nächsten Plätze:

  • Übergewicht (Adipositas)
  • Fettsäuren
  • Triglyzeride

Medikamente wie Anticholinergika, Calciumantagonisten, Nitrate führen dazu, dass der Körper, im wahrsten Sinne des Wortes „sauer“ reagiert: Sodbrennen, Schluckstörungen, Aufstoßen, sind die unangenehmen Folgen.

Mit welchen Maßnahmen beugt man gegen Sodbrennen vor?

In hohem Maße ursächlich für die Refluxerkrankung, sind Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten. Darum sind hier die wirksamsten Ansatzpunkte zu finden. Dazu gehört, neben der Ernährungsumstellung, die körperliche Fitness, die zu einer Stärkung des Immunsystems beiträgt.

  • Vermeiden Sie Speisen, die über die Maßen sauer, bitter, scharf, heiß, kalt und salzig sind.
  • Reduzieren Sie fette und fetthaltige Nahrungsmittel auf ein gesundes Mittelmaß und senken Sie, wenn erforderlich, Ihr Gewicht auf Normmaße.
  • Alkohol und Nikotin, in Übermaß genossen, sind nicht nur für Sodbrennen und ähnliche Beschwerden verantwortlich. Eine Reduktion oder gänzlicher Verzicht wirkt sich positiv auf den gesamten Organismus aus.
  • Genussmittel wie Kaffee und Schokolade lassen sich durch Tee und Honig ersetzen. Beide haben vorbeugende und therapeutische Wirkung.

Welche weiteren Komplikationen kann gastroösophagealer Reflux hervorrufen?

Wenn die säurehaltige und scharfe Magensäure, vermischt mit halbverdautem Speisebrei, über einen längeren Zeitraum immer wieder in die Speiseröhre zurückfließt, sind schwerere Erkrankungen nicht auszuschließen. Darunter fallen:

  • Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis)
  • Offene Geschwüre und Wunden (erosive Ösophagitis)
  • Schluckbeschwerden durch Verengung (ösophageale Striktur)
  • Krebsbefall der Speiseröhre (Zellfehlbildung)

Sind durch Reflux andere Organe gefährdet?

Die Säure und ihre Wirkung lässt sich nicht nur auf die Speiseröhre eingrenzen. Naheliegende Organe sind davon ebenso betroffen und in Mitleidenschaft gezogen:

  • Lunge und Bronchien: chronischer Reizhusten und Bronchitis, Asthma, wiederkehrende Lungenentzündung, bis zu Lungenfibrose (Veränderung des Lungengewebes)
  • Hals-Nasen-Ohren-Bereich (HNO): Heiserkeit, vermehrter Speichelfluss, Sinusitis (Nasennebenhöhlen - Entzündung), Pharyngitis (Rachenkatarrh).
  • Mund- und Rachenbereich: Ulcera (Geschwüre), Zahnerosionen
  • Untypische Schmerzen im Brustkorb

Ist Sodbrennen mit Medikamenten zu behandeln?

In vielen Fällen helfen Arzneimittel in Form einer Akut- oder Langzeittherapie. Es werden zwei Gruppen unterschieden:

  • Antazida, enthalten Wirkstoffe, die die Magensäure neutralisieren, ihr die Säure nehmen. Sie verliert an Aggressivität und richtet weniger Schaden an
  • Protonenpumpen-Hemmer (PPI) oder H2-Blocker reduzieren die Produktion der Magensäure, es steht weniger Säure zur Verfügung, die aufsteigt.

Es bedarf in jedem Fall der Unterstützung eines Arztes oder Apothekers, um die richtige Vorgehensweise zu bestimmen, dann beide Gruppen haben Nebenwirkungen.

Antazida, wirken bei akuten Beschwerden. Natron, gehört dazu, dass schon lange wirksamer Retter in der Not, nach frugalen Mahlzeiten ist. Langfristig eingenommen, kann es einen Bumerang – Effekt auslösen, dem Körper wird vorgegaukelt, es stünde zu wenig Magensäure zur Verfügung, deshalb kurbelt er die Produktion an.

PPI oder H2-Blocker wiederum reduzieren die Produktion. Magensäure wirkt einerseits zersetzend und bereitet den Speisebrei zur Verdauung auf, andererseits werden schädliche Bakterien und Viren abgetötet.

Die beiden letzten Gruppen sind für eine Langzeit-Therapie geeignet und werden so eingesetzt. Eine der beobachteten Nebenwirkung ist, dass unter Umständen die Resistenz gegen bakterielle Entzündungen im Magen-Darmbereich abnimmt, weil zu wenig Magensäure produziert wird.

Eine andere negative Auswirkung sind gestörte Verdauungsprozesse.

GERD muss nicht immer Magensäure (sauren Reflux) als Ursache haben. Neutraler oder alkalischer Reflux löst bei manchen Menschen ähnliche Beschwerden aus. Klassische Diagnosen (pH-Metrie) erfassen diese Auslöser nicht. In diesen Fällen gibt eine Impedanz Messung Auskunft.

Autor:

Stefanie Koertig aus Region

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