Damenhandball Bundesliga Saison 20/21
Bayer Leverkusen muss in Ketsch 60 Minuten kämpfen, um letztendlich verdient 24:21 (12:8) zu gewinnen
60 Minuten harter Kampf nach großen anfänglichen Schwierigkeiten gegen eine 3-2-1 - Defense der Kurpfalzbärinnen und eine 7:0 - Offensive, bei Feldverweis Ketschens eine 6:0 - Defense von Anfang an, bedeuteten ein sehr schweres Spiel und da phasenweise sogar in Frau(en)-Deckung von den Bärinnen übergegangen wurde, Sophia Sommerrock, Samira Brand, Lara Eckhardt, Lena Feiniler und Rebecca Engelhardt waren da oft press an ihrer Frau, dauerte es zwanzig Minuten, bis Bayer 04 Leverkusen das Spiel peu a peu drehte und insbesondere Svenja Huber mit ihren Treffern, zum Großteil sicher verwandelten Siebenmetern, dazu etliches beitrug. Insgesamt netzte die Ex-Nationalspielerin, Player of the Match für den Autoren, acht mal ein (sieben Siebenmeter verwandelt, einen an die Querlatte gesetzt).
Die Werkselfen, die sich so überaus schwer taten, lagen überraschend in der Anfangsphase nach sieben Minuten 2:4 zurück...brauchten die ersten zwanzig Minuten um die Wende einzuleiten...
Das Leverkusener Spiel musste halblinks nach wie vor auf Mia Zschokke verzichten, denn die Jungnationalspielerin muss noch mindestens bis Ende Januar aussetzen.In der Pause, sie saß mit eindrucksvoller Schuhmanschette um den verletzten Fuß auf der kleinen Tribüne der Neurotthalle, war sie zu einem lockeren Talk mit Wieland Berkholz/Sportdeutschland TV und dem Autor bereit. Wir erfuhren, dass ihr Vertrag mit den Werkselfen bis Sommer 21 läuft und der Autor sah, als er sie darauf aufmerksam machte, dass Dortmund ja nicht allzu weit weg liege, ein freundliches Lächeln...Mit dem Spiel ihrer Sportkameradinnen war sie durchaus zufrieden...
Wenn Mia Zschokke bei Bayer 04 verlängern sollte, dann wohl höchstens für ein weiteres Jahr, mit der Nationalsieben haben sich jetzt natürlich größere Möglichkeiten ergeben und es ist ja Bayer 04's Schicksal, dass die ausgezeichnete Nachwuchsarbeit oft dann in Transfers mündet.
So sind ja die legendären drei Rode-Sisters im Sommer letzten Jahres nach Dortmund (Jennifer), nach Neckarsulm (Joanna/JoJo) und Zwickau (Elaine) entfleucht, unter anderem deshalb, weil das Gesamtpaket stimmte.
Aber zurück zum Match, das dann allmählich in Werkselfen-Bahnen lief und bis zur Sirene, die die erste Hälfte in der Neurotthalle, die vier Trommlern lautstärkemäßig gehörte und Torwarttrainer Dirk Schatek, der etxrem engagiert die Ketscher Girlz nach vorne trieb, pausenlos...
8:12 lag Ketsch zur Pause also dann doch schon deutlich zurück oder 12:8 die Werkselfen vorne.
Das war dann schon mal beruhigend für die Elf von Martin Schwarzwald, dem neuen Trainer, der von Mainz-Bretzenheim, also der Dritten Liga, geholt worden war, und der phasenweise sichtlich nervös von außen dirigierte, steht er doch durchaus unter Erfolgsdruck. Das obere Drittel soll es doch tabellarisch mindestens sein, bei allem Umbruch nach der Saison.
Bayer ist ja in der Handball-Bundesliga der Damen ein durchaus wohlklingender Name und der internationale Platz wohl durchaus noch inoffiziell konkret utopisch auf der Agenda der Managerin Renate Wolf, die nicht ante portas war.
Nach der Pause, hatte man und auch der Autor gedacht, würden die Bayer-Girlz das Ganze insoweit klären, dass der 4-Treffer-Vorsprung ausgebaut werden würde auf 5-6 Goals, aber Ketsch blieb dran, blieb griffig, aggressiv, insbesondere die Stammkräfte Sommerrock, Brand, Eckhardt, Feiniler und Engelhardt,letztere mit einem ordentlichen Bluterguss im Oberschenkel fast durchspielend.
Da aber auch die Stammkräfte mal Luft holen mussten, wurden dann auch Lea Marmodee, Ina Bühl (neu im Kader), Amelie Möllmann, Jule Haupt, Elenea Winnewisser und Anna Filmar (zum zweiten Mal im Aufgebot) auf die Platte beordert.
Fallen doch bei Ketsch Sina Michels (RA), Elena Fabritz (Kreis), Katja Hinzmann (RM) und neuerdings auch Elena Winnewisser (RA/Finger gebrochen) aus. Des Weiteren fehlt Verena "Ossi" Oßwald studienbedingt. Fünf Ausfälle...
Von den jungen Kräften gefiel die von einer Schulterverletzung wiedergenese Lea Marmodee mit drei Treffern und zwei herausgeholten Siebenmetern in ihrer Rolle als Ersatz für die Regisseurin Samira "Sam" Brand, die bis in die zweite Hälfte dirigiert hatte und dies nicht schlecht. Auch sie, "Sam" Brand packte immer wieder kräftig mit an und die "Ringkämpfe" im griechisch-römischen Stil waren oft hart an der Grenze.
Davon ein Lied singen können auf Werkselfen-Seite Zoe Sprengers (LA), die, gerade in der zweiten Halbzeit, des Öfteren hart an der Grenze und darüber hinaus verteidigt wurde und auch ihr Pendant auf halblinks, Neuzugang Mariana Ferreira LOPES, hatte von Anfang an nicht viel zu lachen, denn die Ketscher Defense war vorgewarnt, hatte sie doch im Heimspiel versus Frisch Auf Göppingen (24:19) neun Treffer bei ihrer Premiere im Trikot der Werkselfen mit der Nummer 22 erzielt und ihrem Ruf als Torjägerin (Halle 18/19, THC 19/20) alle Ehre gemacht.
Zusammen mit der irgendwann wiedergenesenen Mia Zschokke, die auf Nachfrage im Pausen-Talk meinte, dass sie schon Anfang Februar wieder dabei sein wolle und die vom Autor vorsichtig vorgeschlagenen Wochen bis Ende Februar lächelnd mimetisch wegwischte, wird der linke Rückraum nationalfrauenmäßig sehr, sehr stark besetzt sein, denn auch Mariana Fedrreira Lopes ist Nationalspielerin, portugiesische. Außerdem gibt es da auch noch die Niederländerin Annefleur Bruggemann, die 2017 aus Venlo nach Leverkusen gewechselt war und die mit ihren beweglichen 1,81 Metern das Werkselfen-Spiel immer wieder, vom linken und zentralen Rückraum aus, strukturierte. Paradiesische Kader-Möglichkeiten, wenn alle drei fit sind.
Dazu noch das Gespann Zivile Jugutyte und Mareike Thomaier in der Zentrale und auf rechts Svenja Huber in Nationalteam-Form, als Backup die hochbegabte Jule Polsz, gerade 19 Lenze jung geworden, und am Kreis Kim Hinkelmann (185 cm), Jennifer Kämpf und die extrem schwer zu verteidigende isländische Nationalspielerin Hildigunnur Einarsdottir (Tochter des Einar) , auf halbrechts die famose, aber leider zur Zeit verletzte Fanta Keita (Ivry sur Seine), die durch die 19jährige aus der Leverkusener A-Jugend gekommene Lilli Holste seit Wochen solide ersetzt wird...
Auch im Aufgebot und mit einem Treffer sich belohnend die 16jährige Sophia Cormann.
Grandiose Aussichten, tolle Mischung aus Youngsters und erfahrenen Kärften, wenn alle an Bord sind, aber naturalmente auch Verantwortung und Druck für Trainer Martin Schwarzwald ganz vorne anzudocken, ganz vorne in der Tabelle.
Das Ende vom Lied in diesem Match, das Bayer naturalmente mit einem Auswärtssieg beenden wollte, war, dass Ketsch totaliter vier von sechs Siebenmetern liegen ließ (Cara Reuthal, Lara Eckhardt, Saskia Fackel 2), wobei Vanessa Fehr in der ersten Halbzeit einen hielt und Kristina Graovac, die ab der 49. Minute das Bayer-Tor vernagelte, drei und zwar spektakulär. Drei übrigens hinter einander (Eckhardt, Fackel 2), und damit den Kurpfalzbärinnen den Zahn zog, denn diese waren durchaus dran und hätten sie, auch bei Kontern mit Tausendprozentigen, die Nerven behalten, die Sensation wäre durchaus drin gewesen.
Aber die phantastische Vorstellung von Kristina Graovac im Tor, der Johanna Wiethoff auf der Gegenseite in nichts nachstand, bärenstarkes Match der Ketscher Juniorennationalspielerin, führte letzten Endes dazu, dass die Werkselfen dann in der Crunchtime 5 Treffer weg waren. Den letzten Siebenmeter verwandelte dann Zoe Sprengers, nachdem Svenja Hubers Siebenmeter - Flirts mit einem Lattentreffer geendet hatten.
Ketsch ließ dann in der Crunchtime und dem Siebenmeter-Fiasko die Köpfe doch sichtlich hängen und Jungnationalspielerin Mareike Thomaier, in der zweiten Halbzeit für Zivile Jurgutyte als Regentin und Regisseurin auf der blauen Platte, dirigierte ihr Werkselfen-Team cool zum 24:21-Sieg, den Trainer Martin Schwarzwald im anschließenden Presse-Talk mit Armin Wagner (Ketscher Manager und Sprecher) als den erwartet schweren bezeichnete, schwer, weil sie gegen eine kompromisslose 3:2:1-Deckung und eine 7:0-Offensive mit entsprechendem Tempospiel alle Hände voll zu tun gehabt hätten. Aber das wäre schon vorher klar gewesen. Sie seien froh über die zwei Auswärts-Punkte und die tabellarische Stabilisierung.
Adrian Fulladjusch, sein Ketscher Trainer-Genüber, war nicht ganz so amused, weil trotz starker Defense, trotz überragender Johanna Wiethoff, das Match unnötiger Weise aufgrund der schwachen Ausbeute der Offensive, vier vergebene Siebenmeter von sechsen, totsichere Kontermöglichkeiten, das Team sich wieder einmal nicht belohnt habe und wie auch gegen die Flames, gegen die Vipers, gen Rosengarten, nun auch heute am offensiven Unvermögen letzten Endes, trotz großen Kampfes, dem er ein ausrückliches Lob zolle, wieder einmal mit leeren Händen dastehe.
Auf die Frage von Armin Wagner wie es am Montag (4.1.2020) weitergehe, meinte Adrian Fuladdjusch, dass es naturalmente am Montag wieder weitergehe und er das Team wieder aufrichten werde und auf Frisch Auf vorbereiten werde, damit da endlich die ersten Punkte eingefahren werden könnten.
CARRY ON...(JJ CALE)
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Wolfgang Merkel
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Autor:Wolfgang Merkel aus Region |
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