Feuerwehrleute leicht verletzt
Aktualisierung: Fachwerkhaus in Bretten-Ruit abgebrannt

In der Nacht zum Mittwoch brannte ein Fachwerkhaus im Brettener Stadtteil Ruit nahezu vollständig ab.  | Foto: Feuerwehr Bretten
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Karlsruhe (kn/dpa/lsw) In der Nacht auf Mittwoch, 9. Februar, ist ein Fachwerkhaus im Brettener Stadtteil Ruit abgebrannt. Das teilt die Polizei mit. Bewohner kamen dabei nicht zu Schaden, drei Feuerwehrleute verletzten sich jedoch leicht.

Übergreifen des Feuers auf weitere Häuser verhindert

Gegen 1.50 Uhr wurde die Feuerwehr zu dem Brand in die Hintere Dorfstraße gerufen. Das Feuer war wohl im Erdgeschoss des freistehenden Fachwerkhauses ausgebrochen. Beim Eintreffen der Feuerwehr hatten die sechs Bewohner das Gebäude bereits verlassen. Sie erlitten keine Verletzungen. Der Feuerwehr gelang es in der Folge zwar nicht, den Brand zu löschen, sie konnte jedoch das Übergreifen des Feuers auf weitere Häuser verhindern. Dabei wurde auch das angrenzende Haus einer vierköpfigen Familie kurzzeitig evakuiert. Für die Löscharbeiten musste zudem die angrenzende Bahnstrecke zwischen Bruchsal und Mühlacker zeitweise gesperrt werden.

Technischer Defekt als Ursache?

Die Bewohner des niedergebrannten Hauses wurden zunächst von einem vor Ort anwesenden Vertreter der Stadt Bretten in einem Hotel untergebracht. Der entstandene Schaden wird auf ungefähr 300.000 bis 400.000 Euro geschätzt. Nach ersten Ermittlungen kommt ein technischer Defekt als Brandursache in Betracht.

Aktualisierung, 9.20 Uhr: Laut dem Ruiter Ortsvorsteher Aaron Treut ist das Feuer zwar gelöscht, die Feuerwehr aber noch immer zur Brandwache vor Ort. Wegen des Brandes musste der Strom im ganzen Ort bis kurz nach sieben Uhr abgestellt werden, daher war auch die Bahnstrecke in dieser Zeit außer Betrieb. Wegen des Großeinsatzes war auch der Wasserdruck im Dorf vorübergehend sehr schwach. Da der Bach aber gerade viel Wasser führt, wurde er angestaut, damit die Feuerwehr dort mithilfe eines Saugrüssels Wasser entnehmen konnte.

Zwei Bewohner wurden zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht

Neben zahlreichen Feuerwehrfahrzeugen war auch ein Bagger im Einsatz. Er drückte den Giebel des Hauses ein, damit er nicht nach vorne auf die Straße und den Gehweg stürzt, siehe Video. Zwei der Bewohner des Gebäudes sind nach Angaben des Ortsvorstehers zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht worden, einer konnte bereits wieder entlassen werden. Die leicht verletzten Feuerwehrleute seien vor Ort behandelt worden. Laut Treut handelte es sich um ein denkmalgeschütztes Haus. "Der Ort und die Nachbarschaft stehen zusammen und unterstützen die betroffene Familie nach Kräften", sagte der Ortsvorsteher. Man plane, ein Spendenkonto einzurichten.

Aktualisierung, 12.20 Uhr: In ihrem Einsatzbericht hat nun auch die Feuerwehr Bretten eine Bilanz des Brandes gezogen. Demnach haben die ersten eintreffenden Kräfte das historische Fachwerkhaus bereits im Vollbrand vorgefunden und umgehend weitere Wehren aus Dürrenbüchig, Gölshausen, Rinklingen und Sprantal angefordert. Die Bewohner des Hauses konnten sich glücklicherweise selbst ins Freie retten. Anwohner umliegender Häuser mussten laut Feuerwehr vorsorglich ihre Wohnungen verlassen.

Löschwasserversorgung war ein Problem

Durch die rasche Brandausbreitung habe man das Feuer nur von außen löschen können, ein Betreten des Hauses sei so gut wie unmöglich gewesen. Zudem lag der Fokus darauf, das Ausbreiten der Flammen auf die Nachbargebäude in der dicht bebauten Straße zu verhindern. Dabei stellte die schlechte Löschwasserversorgung vor Ort die Feuerwehr immer wieder vor Herausforderungen. Von der Abteilung Diedelsheim wurde daher ein gefüllter Löschwasserbehälter mit 10.000 Litern zur Einsatzstelle gebracht, gleichzeitig wurde eine Wasserversorgung aus dem nahegelegenen Bach aufgebaut.

Fachgutachter und Drohne im Einsatz

Zur Begutachtung der Standsicherheit des Gebäudes wurden zwei Fachberater von der Feuerwehr Bretten und Walzbachtal zum Einsatz hinzugezogen. Um sich einen besseren Überblick über das weitreichende Gebäude und die Nachbarbebauung zu verschaffen, wurde zudem die Einsatzeinheit „Drohne“ der Feuerwehr Kronau angefordert. Die Stadtwerke Bretten mussten derweil die Stromversorgung in der betroffenen Straße abschalten.

Bagger und THW im Einsatz

Gegen fünf Uhr sei das Feuer dann unter Kontrolle gewesen. "Da das Gebäude hoch einsturzgefährdet war, wurde noch in der Nacht ein Bagger eines Abbruchunternehmens angefordert, der Teile des Gebäudes abtrug und so die Nachlöscharbeiten ermöglichte", heißt es im Bericht der Brettener Feuerwehr weiter. Am späten Vormittag traf zur Unterstützung dann weiteres schweres Gerät des THW an der Einsatzstelle ein, um auch noch an die letzten Glutnester heranzukommen.  Die Ortsdurchfahrt in Ruit war für die Dauer des Einsatzes voll gesperrt. Die Brandursache ist derzeit noch unklar, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Weit über 100 Einsatzkräfte vor Ort

Die Feuerwehr Bretten war mit über 100 Kräften und 18 Fahrzeugen unter der Leitung von Kommandant Oliver Haas bis zum Nachmittag im Einsatz. Der Rettungsdienst und die DRK-Bereitschaft Bretten waren mit 20 Kräften und neun Fahrzeugen zur Absicherung und Versorgung der Einsatzkräfte vor Ort. Die Polizei war mit 10 Kräften und fünf Fahrzeugen im Einsatz. 

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Kraichgau News aus Bretten

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