Verkehrsunfallbilanz
So wenig Verunglückte im Straßenverkehr wie noch nie
Region (kn) „Auf den Straßen in Baden-Württemberg gibt es bei den toten und verletzten Menschen das zweite Jahr in Folge einen historischen Tiefstand. Auch die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist im ersten Halbjahr 2021 weiter gesunken. So niedrige Zahlen gab es seit Einführung der Unfallstatistik im Jahr 1953 nicht. Im Vorjahr war der Rückgang der Unfallzahlen auch auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zurückzuführen. In den letzten Monaten hat die Mobilität der Menschen wieder deutlich zugenommen. Deshalb ist diese Bilanz umso erfreulicher. Klar ist: Wir behalten unser ambitioniertes Ziel fest im Blick, und das heißt, keine Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr. Daran arbeiten wir tagtäglich“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl bei der Vorstellung der Halbjahresstatistik der Verkehrsunfallbilanz.
Verkehrs- und Fahrradunfälle gesunken
Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 von 129.979 auf 121.403 gesunken (-6,6 Prozent). Bei diesen Unfällen wurden 12.699 Personen leicht (-14,8 Prozent) und 2.832 Personen schwer verletzt (-17,1 Prozent). 148 Menschen (-2 Prozent) starben auf Baden-Württembergs Straßen. Bei den Fahrradunfällen zeichnet sich eine erfreuliche Entwicklung ab: Die Zahl der Fahrradunfälle ist auf 4.588 (-16,8 Prozent), die Zahl der Verunglückten auf 4.062 (-17,2 Prozent) zurückgegangen.
Elektromobilität verzeichnet steigende Unfallzahlen
Auffällig bei der Analyse der Fahrradunfälle ist die Entwicklung der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Elektrofahrrädern. So sind die Unfallzahlen mit Elektrofahrrädern im Vergleichszeitraum leicht angestiegen (von 1.196 auf 1.212, +1,3 Prozent). Bei jedem vierten Fahrradunfall ist mittlerweile ein Elektrofahrrad beteiligt; jeder zweite getötete Fahrradnutzende war mit einem Elektrofahrrad unterwegs. Bei den Unfällen mit Beteiligung von Elektrokleinstfahrzeugen (insbesondere E-Scooter) ist ein deutlicher Anstieg festzustellen. Insgesamt ist die Zahl der Unfälle von 68 im ersten Halbjahr 2020 auf 192 im ersten Halbjahr 2021 angestiegen. Dabei haben die Fahrerinnen und Fahrer in knapp 80 Prozent der Fälle den Unfall selbst verursacht.
Bilanz der Motorradunfälle durchwachsen
Die Bilanz der Motorradunfälle ist durchwachsen. Neben der Zahl der Unfälle (von 2.100 auf 1.731, -17,6 Prozent) ist auch die Zahl der schwer- und leichtverletzten Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer rückläufig. Negativ ist die Entwicklung bei der Zahl der getöteten Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer. Innenminister Thomas Strobl: „Im ersten Halbjahr 2021 sind bereits neun Bikerinnen und Biker mehr ums Leben gekommen als im Vorjahr. Wir werden deshalb gemeinsam mit unseren Partnern unseren 5-Punkte-Plan zur Reduzierung von Motorradunfällen weiter konsequent umsetzen. Dieser sieht eine intensive Überwachung, eine verstärkte Präventionsarbeit, kostenlose Technikchecks, eine offensive Öffentlichkeitsarbeit sowie eine Entschärfung gefährlicher Strecken vor. Wir lassen nicht nach, um Menschenleben im Straßenverkehr zu retten.“
Hauptunfallursache Nr. 1 ist die Geschwindigkeit
Die Hauptunfallursachen für tödliche Verkehrsunfälle sind auch im ersten Halbjahr 2021 unverändert. Hauptunfallursache Nr. 1 ist überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Insgesamt verloren 51 Menschen ihr Leben, weil ein Verkehrsteilnehmender mit viel zu hoher Geschwindigkeit unterwegs war. „Kürzlich haben wir den zwölften Enforcement Trailer innerhalb der Polizei ausgeliefert und unseren Technikmix damit landesweit komplettiert, um gefährliche Raserei nachhaltig zu bekämpfen“, erklärt Innenminister Thomas Strobl abschließend.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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