Eine kleine Geschichte von Bretten-Ruit

Aus Ruith wird Ruit

Zwei ihrer Ortsteile liegen südlich der Stadt Bretten. Einer davon ist Ruit. Erstmals wurde der Ort vor 776 Jahren in einer Urkunde des Bischof Konrads von Speyer erwähnt. In den darauffolgenden Jahrhunderten kaufte das Kloster Maulbronn das Dorf, doch durch den Landshuter Erbfolgekrieg und der Eroberung Maulbronns im Jahr 1504, fiel Ruit unter die Hoheit Ulrich von Württembergs. Der Landsherr beschloss 1534 die Reformation einzuführen und war somit dafür verantwortlich, dass der Ort evangelisch wurde.

Von Württemberg nach Baden

Den Namen "Ruith" trug die Gemeinde seit 1583. Das Rathaus, in dem sich noch heute der Sitz des Ortsvorstehers befindet, wurde 1726 gebaut. Im Zuge der Säkularisierung ging Ruit im Jahr 1810 an das Großherzogtum Baden über. Während der Ort 1939 noch 691 Einwohner zählte, brachten der zweite Weltkrieg und die darauffolgende Nachkriegszeit viele Veränderungen mit sich. So mussten viele Heimatvertriebenen und Flüchtlingen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten aufgenommen werden. Daher zählte Ruit im Jahr 1946 mit 884 Einwohnern fast 200 Menschen mehr, als sieben Jahre zuvor. Heute zählt der Ort rund 1.500 Einwohner.

Teil des Naturparks Stromberg-Heuchelberg

Obwohl die Eisenbahnstrecke zwischen Bruchsal und Mühlacker bereits 1853 eingeweiht wurde, erhielt Ruit erst 1908 eine eigene Haltestelle. Zwei Jahre zuvor hatte Ruit seinen Namen von "Ruith" zur heutigen Schreibweise geändert. Unter diesem wurde der Ort dann samt seiner Gemarkungsfläche von etwa 403 Hektar im Jahr 1973 in die Stadt Bretten eingemeindet. Fast die Hälfte der Gemarkungsfläche mit ihrem Wald, Feld, Wiesen und Streuobstbeständen ist bestehendes oder geplantes Landschaftsschutzgebiet. Ruit ist der einzige Stadtteil Brettens, der im Naturpark Stromberg-Heuchelberg liegt. Auch der Rotenberger Hof an der Bundesstraße 294 gehört zur Gemarkung. Durch das Ruiter Tal fließt die Salzach, die bei Hochwasserereignissen bereits über ihre Ufer getreten ist. bea