Altstadtrettung Bretten
Investoren schälen das historische "Rössle" aus dem "Böckle"

Das Gerüst steht, die Sanierung des ehemaligen "Rössle" nimmt Fahrt auf. In der Gebäudehülle stecken Keller und Außenwände aus dem Mittelalter. Das Fachwerk wurde in den Jahren nach dem Stadtbrand 1689 errichtet. Noch in diesem Jahr soll es freigelegt und saniert werden. | Foto: Matthias Goll
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  • Das Gerüst steht, die Sanierung des ehemaligen "Rössle" nimmt Fahrt auf. In der Gebäudehülle stecken Keller und Außenwände aus dem Mittelalter. Das Fachwerk wurde in den Jahren nach dem Stadtbrand 1689 errichtet. Noch in diesem Jahr soll es freigelegt und saniert werden.
  • Foto: Matthias Goll
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Eigentlich war sie quasi schon abgerissen, die alte Hütte.

Bereits im April diesen Jahres sollte sie einer gegebenenfalls irgendwann später vielleicht einmal eventuell zu bauenden neuen Straßenführung weichen: Die vermeintlich "nicht erhaltenswerte" Weißhofer Straße 33, ehemals Bäckerei Böckle beziehungsweise Gastwirtschaft "Rössle" in Bretten. Wohlgemerkt ein traditionsreiches Fachwerkhaus aus dem frühen 17. Jahrhundert.

Es ist so schön, nun vom spritzigen und kulturaffinen Investorenduo Kai-Uwe Feldengut und Marcus Weiss  persönlich zu erfahren, dass das Sanierungs- und Neubauprojekt in Fahrt kommt und sogar Spaß macht [hört hört!]. Marcus Weiss hat jedenfalls ein "sehr gutes Gefühl" dabei. Die Fachplanungen laufen seit geraumer Zeit auf Hochtouren. Bereits im Frühjahr hatten die beiden begonnen, das Tragwerk im Gebäudeinneren freizulegen. Seitdem sind auch viele Bauschäden und stark in die Substanz eingreifende "Bausünden" aus dem 20. Jahrhundert festzustellen. Nichtsdestotrotz, das Gebäude bietet ausreichend Substanz um saniert zu werden. Seit wenigen Tagen steht nun ein Gerüst.

"Das Dach muss allerdings komplett neu gemacht werden" verriet Marcus Weiss. "Es wird wie zuvor als Krüppelwalmdach und darüber hinaus mit neuer Biberschwanzeindeckung ausgeführt". Wenn alles wie geplant läuft, sollen die hierfür notwendigen Zimmermanns- und Dachdeckerarbeiten bis zum Winter abgeschlossen sein.

Dass die Giebelseite aus Zierfachwerk besteht war bereits seit längerem klar. Zudem wurde nun durch die Abnahme der inneren Wandverkleidung klar, dass auch im ersten OG weite Teile der originalen Fachwerkfassade erhalten sind. 

Vergangene Woche wurden die Erdöl und Mehltanks aus den historischen Kellern entfernt. Weiter geht es in Kürze mit dem Abriss der 70er Jahre Mauer an der Sporgasse. Die Bauherren wollen hier bewusst die schulfreie Zeit nutzen, um Verkehrswege so wenig wie möglich zu stören. Ist der Gartenbereich dann eingeebnet, wird dieser Bereich für Material- und Werkzeugeinlagerungen vorgesehen.

Mich persönlich freut - über diese sehr erfreuliche Entwicklung hinaus - dass das Landesdenkmalamt den mittelalterlichen Keller unter dem abzureißenden Gebäude Weißhofer Straße 35 unter Schutz gestellt hat. Ebenso sollen Teile des Kellers unter der Hausnummer 37 erhalten bleiben. 

Liebe Investoren: Cool, dass ihr das angeht - für unsere Stadt!

www.altstadtrettungbretten.de

Autor:

Matthias Goll aus Bretten

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