Hauptversammlung der Vereinigung Alt-Brettheim
Neuer Stadtvogt und neue Herausforderungen

Der letzte Geschäftsbericht für Stadtvogt Peter Dick. | Foto: bea
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  • Der letzte Geschäftsbericht für Stadtvogt Peter Dick.
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Bretten (swiz/bea) Nun ist es soweit: Nach 27 Jahren hat Peter Dick sein Amt als Stadtvogt auf der Hauptversammlung der Vereinigung Alt-Brettheim (VAB) am Freitag, 25. Juni, an Thomas Lindemann weitergegeben. Diesem sprach bei der Abstimmung eine überragende Mehrheit der anwesenden 112 stimmberechtigten Mitglieder das Vertrauen aus. Vor der Wahl zum Stadtvogt hatte Dick den Anwesenden aufgrund der ausgefallenen Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr zwei Geschäftsberichte vorgelegt. Das noch real stattgefundene Fest im Jahr 2019 sei bei sommerlichen Höchsttemperaturen "weitestgehend friedlich verlaufen", bilanzierte Dick dabei weit zurückblickend. Absoluter Höhepunkt und im Rückblick ein „echter Volltreffer“ sei die Verlegung des Zapfenstreichs vom Marktplatz in die Simmelturm-Arena gewesen.

Einschränkungen für Großgruppen in 2022?

In die gleiche Kerbe schlug auch Rudolf Hess, Vorstand Bereich Bürgerwehren, der die Verlegung in seinem Bericht als eine „auf Anhieb richtige Entscheidung“ bezeichnete. Daher könne man sich gut vorstellen, dass die Simmelturm-Arena auch in Zukunft einen höheren Stellenwert auf dem Fest bekomme. Sorgen machte sich Hess allerdings um die Massenquartiere für Großgruppen in 2022. Aufgrund der Sanierungsarbeiten an Brettener Schulen müssten sich diese Gruppen sicherlich auf Einschränkungen gefasst machen.

"Es geht nicht ohne"

Das Jahr 2020 habe dann ganz normal begonnen, erinnerte sich Peter Dick zu Anfang seines zweiten Geschäftsberichts. Dann habe allerdings Corona alles lahmgelegt. Da es aber in Bretten ohne Peter-und-Paul-Fest „auch nicht gehe“, habe man mit großartigen Ideen, unter anderem von Leo Vogt zum Youtube-Livestream und unter großem Arbeitseinsatz von Annette Franck, das virtuelle Peter-und-Paul-Fest aus der Taufe gehoben. Was 2021 geschehe, dazu wollte sich der scheidende Vogt dann nicht mehr äußern, nur soviel war ihm zu entlocken: „Ganz ohne, geht nicht“. Nach einem kurzen Abriss über seine Zeit als Stadtvogt dankte Dick auch noch einmal Ehefrau Monika, die ihn immer unterstützt habe und sehr viele Male entbehren musste. „Das wird jetzt besser“, folgte das Versprechen.

Hohe Fixkosten der VAB

Seinen ersten Bericht nach zweieinhalb Jahren im Amt konnte dann VAB-Schatzmeister Jürgen Bischoff abgeben. Dabei konnte er aufgrund der Corona-Pandemie nicht nur schwarze Zahlen präsentieren. Zwar habe es im letzten "normalen" Festjahr 2019 noch ein Plus von rund 20.000 Euro gegeben, dieses sei jedoch durch das „desaströse Jahr“ 2020 mit einem Minus von mehr als 40.000 Euro relativiert worden. Das hohe Minus im vergangenen Jahr sei unter anderem durch zusätzliche Ausgaben wie für das virtuelle Fest in Höhe von etwa 30.000 Euro zustande gekommen. Dennoch habe es auch Mehreinnahmen durch höhere Spenden und die Coronahilfen des Landes für Vereine gegeben. Den entscheidenden Anteil am Minus haben laut Bischoff aber die hohen Fixkosten der VAB. Diese belaufen sich pro Jahr auf rund 58.000 Euro. Dem stünden nach Angaben des Schatzmeisters 19.000 Euro an Einnahmen pro Jahr gegenüber, was ein negatives Ergebnis von rund minus 39.000 Euro in „Nicht-Fest-Zeiten“ bedeute.

Ein Jahr der Investitionen

Das Jahr 2021 steht bei der VAB außerdem im Zeichen der Investitionen: So investiert Alt-Brettheim unter anderem in einen 36 mal sechs Meter großen Carport für den Fuhrpark rund 35.000 Euro. Abzüglich einer Förderung durch die Stadt Bretten belaufen sich die Gesamtkosten für Investitionen in diesem Jahr auf 30.000 Euro, so Bischoff. Dennoch sei der Verein „wirtschaftlich gut aufgestellt und verfüge über genug Liquidität“. Die Verluste könnten über Rücklagen gedeckt werden, betonte der Schatzmeister. Man müsse allerdings in 2022 von steigenden Fest-Kosten ausgehen. Dafür könnten erhöhte Auflagen sowie geringere Einnahmen durch den Rummel aufgrund des Wegfalls des Sporgassenparkplatzes sorgen. Kompensiert werden könnte dies eventuell durch erhöhte Eintrittsgelder sowie weitere kostenpflichtige Veranstaltungen, schlug Bischoff vor und betonte zudem vorsichtig, man könne auch über eine eventuelle Erhöhung des Mitgliedsbeitrags nachdenken. Auf Bischoffs Bericht erfolgt die Entlastung des Schatzmeisters als auch der Vorstandschaft mit großer Mehrheit.

Ehrenmitgliedschaft für Peter Dick

Abschließend lobte Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff noch einmal die hervorragende Arbeit der Vorstandschaft und bezeichnete Peter Dick als „das Gesicht der VAB und einen Glücksfall für Bretten“. Nach den Wiederwahlen von Schriftführer Dieter Petri und den Bereichsvorständen Bernd Kirchgäßner und Manfred Mössner beantragte der neue Stadtvogt Thomas Lindemann zudem spontan, die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft für Peter Dick, die mit Standing Ovations natürlich bewilligt wurde.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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