Vom Aussterben bedrohte Käferart
Seltener Fund in Bretten

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Bretten. Der bis zu fünf Zentimeter große Käfer zählt zu den größten Käfern Mitteleuropas und ist leicht zu erkennen. „Die ersten Glieder seiner körperlangen Fühler weisen eine körnige Struktur auf. Daher der Name Körnerbock (Aegosoma scabricorne)“, erklärt Hans-Georg Leonhardt vom BUND Bretten.
Dieser Bockkäfer ist in Mittel- und Südeuropa weit verbreitet, aber sehr selten. In Deutschland ist er vom Aussterben bedroht. Deshalb steht er auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. In Baden-Württemberg kommt er nur noch an wenigen Standorten in der Oberrheinischen Tiefebene vor.

Käfer ist nachtaktiv

Die nachtaktiven Käfer fliegen in der heißesten Zeit des Jahres. Tagsüber verstecken sie sich bevorzugt auf ihren Brutbäumen. Als Lebensraum benötigen sie Buchenwälder und Streuobstwiesen mit Apfelbäumen und anderen Baumarten wie Kastanien, Weiden oder Pappeln. Dabei sind sie auf das Totholz besonders frisch abgestorbener Bäume angewiesen, in denen sich ihre Larven entwickeln. Der 2.000 Hektar große Brettener Stadtwald mit seinem hohen Anteil von Totholz kommt den hohen Ansprüchen dieses Käfers – ein Urwaldrelikt - entgegen.

Abgestorbene Obstbäume stehen lassen

„Unser Gemeindewald hat einen Totholzanteil von mehreren tausend Festmetern mit vielen Biotop- und Altbäumen. Damit sichern wir den Bestand vieler gefährdeter Käferarten“, betont Ewald Kugler von der Forstverwaltung. „Wer einzelne abgestorbene Obstbäume stehen lässt, kann so ebenfalls einen Beitrag zum Schutz von Totholzkäfern leisten“, appelliert Gerhard Dittes, der BUND-Vorsitzende, an die Besitzer von Streuobstwiesen. Der Fund dieses seltenen Käfers wurde der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) gemeldet.

Weiter Informationen finden sie auf der Internetseite der BUND Ortsgruppe Bretten.

Autor:

BUND Bretten aus Bretten

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