Angelika Will in den Ruhestand verabschiedet
Über 30 Jahre für die Brettener Woche im Einsatz
Bretten (ger) Nach 32 Jahren ist eine Ära zu Ende gegangen: Am 9. April 1990 hatte Angelika Will ihre Anstellung bei der Brettener Woche als Anzeigen-Verkäuferin (heute: Medienberaterin) angetreten, am 22. März 2022 wurde sie mit einem Gläschen Sekt und einigen Tränen verabschiedet. Nicht nur die Kolleginnen und Kollegen waren traurig. Auch viele Kundinnen und Kunden, die sie über Jahrzehnte betreut und beraten hatte, werden Angelika Will und ihren trockenen Humor vermissen.
Im Kraichgau beruflich neu orientiert
Angelika Will war aus persönlichen Gründen 1990 aus Gera in Thüringen nach Bretten gezogen. In ihrer Heimat hatte die gelernte Porzellanmalerin als Veranstaltungsorganisatorin gearbeitet. Beruflich orientierte sie sich im Kraichgau erstmal neu und besuchte hierzu einen EDV-Kurs. „Meine Banknachbarin brachte mir eine Stellenanzeige des Rehberger Verlags in Bretten mit, der eine Sachbearbeiterin suchte“, erinnert sie sich. Die heutige WMV hieß damals noch Rehberger Verlag, wurde von Georges Bernies geleitet und brachte schon seit zehn Jahren die Brettener Woche heraus. So war Angelika Will schon in ihrem ersten Monat bei Jubiläumsfeierlichkeiten der regionalen Wochenzeitung dabei.
Kunden passgenau betreuen, Vereine unterstützen
Von Anfang an war Angelika Will im Anzeigenverkauf tätig und hat sich mit viel Freude am Umgang mit Menschen zahllose langjährige Kundenkontakte erarbeitet. Ein Gespür dafür zu entwickeln, welcher Kunde sich bei welchem Thema wiederfinde, und die passgenaue Betreuung über eine lange Zeit seien die größten Herausforderungen bei ihrer Tätigkeit gewesen, habe ihr aber auch viel Spaß gemacht, sagt sie. Es sei ihr immer wichtig gewesen, die Kunden gut zu beraten. Auch das Vereins- und Kulturleben sowie soziale Projekte in der Region zu unterstützen, was ja noch heute ein wichtiges Anliegen der Brettener Woche und des Onlineportals kraichgau.news ist, war ihr immer ein Bedürfnis. Besonders am Herzen lag ihr „Keiner soll alleine sein“, das Festessen für Einkommensschwache und Einsame, das Uli Lange, der bekannte Brettener Wohltäter, mit ihrer Unterstützung seit mehr als zehn Jahren organisiert.
Vom Klebesatz zur digitalen Erstellung
Viele Entwicklungen des Verlags hat Angelika Will in diesen drei Jahrzehnten mitgemacht. Zu Beginn war sie die einzige Mitarbeiterin, die sich vornehmlich um den Anzeigenverkauf gekümmert hat, aber das Unternehmen wuchs und es kamen mehr Mitarbeiter dazu. Die digitale Entwicklung, die in der Verlagsbranche wie in allen Bereichen einen ungestümen Siegeszug angetreten hat, hat sie von den Kinderschuhen an mitbekommen. Zu Beginn ihrer Tätigkeit wurden die Zeitungsseiten noch händisch gesetzt. „Für die Rechnungen haben wir die Anzeigen dann aus der fertigen Zeitung ausgeschnitten und aufgeklebt“, erinnert sie sich schmunzelnd an das Verfahren.
"Das tun, was man will, wann man will"
Die letzten zwei Jahre mit der Pandemie haben Angelika Will in ihrem Berufsleben vor nochmals neue Herausforderungen gestellt. Es galt, sich immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen. Aber auch daraus zieht sie etwas Positives: „Wir haben gemerkt, dass wir alle in einem Boot sitzen, das darf man nicht vergessen.“ Für ihren Ruhestand hat sie folgenden Vorsatz: „Sich die Fähigkeit anzueignen, das zu tun, was man will, wann man will.“
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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