Peter-und-Paul-Fest am Montag
Umzug mit Schwartenmagen
Bretten (ger) Nach über 65 Jahren veranstaltete der Vereinigte Gesangverein (VGV) Bretten zum letzten Mal den Schwartenmangenumzug am Peter-und-Paul-Montag. Zahlreiche Gäste am Wegesrand und im Anschluss im Festzelt ließen es sich nicht nehmen, der Institution die Ehre zu verweisen. Stadtvogt Peter Dick und Oberbürgermeister Martin Wolff versprachen unisono: "Der Schwartenmagenumzug wird weiterleben." In welcher Form, das sehe man im nächsten Jahr. "Es gibt einige Gruppen mit ernsthaften Vorschlägen. Mit denen setzen wir uns in Ruhe zusammen", formulierte Dick das Vorgehen.
"Im Wursttakt marsch!"
Zuvor aber waren "Im Wursttakt marsch!" die Bürgerwehr, die Stadtkapelle, der Fanfarenzug und der VGV, unterstützt durch einige Herren der Männergesangvereine Neibsheim und Ruit, vom Gottesackertor her mit Pauken und Trompeten beschwingt und fröhlich winkend durch die Fußgängerzone marschiert.
Trefflicher Überblick über Geschehnisse im Jahr
Auf der Bühne am Marktplatz unterhielten die Akteure mit Gesang und Musik. Vor allem aber gab die VGV-Vorsitzende Ruth Polzer aufs trefflichste einen Überblick über die Geschehnisse in Bretten im vergangenen Jahr. In gereimter Form ließ sie die Gemeinderatswahlen Revue passieren und ermahnte die Stadträte, doch auch nach den Wahlen Augen und Ohren für Mitbürger und Ortsteile zu haben und sich auch mal bei Terminen blicken zu lassen, die nicht so prestigeträchtig seien.
Verwaistes Seniorenheim
Auch der Stiftungsrat von St. Laurentius bekam sein Fett weg. Beim seit einem Jahr verwaisten Seniorenheim täte sich nichts, obwohl es viele Interessenten gäbe. Es sei völlig unverständlich, warum sich der Stiftungsrat so quäle, schließlich sei es den älteren Herrschaften für ihre Zeit im Pflegeheim egal, ob sie aus dem evangelischen oder katholischen Gesangbuch sängen.
"Auch die Gescheide falle mal nei"
Dagegen lobte Polzer die Bauarbeiten für die Glasfaserkabel, da sie so schnell gehen würden, und bat alle, die wegen aufgerissener Straßen "bruddelten", um ein wenig Geduld, schließlich profitierten auch sie davon. Auch den reibungslosen Umzug der Rechbergklinik an nur einem Tag hob sie hervor. Dass die Stadt bei den Sanierungsarbeiten am Bronnerbau des Melanchthon-Gymnasiums einem Schwindler aufgesessen sei, kommentierte die Vorsitzende so: "Die Große und Gscheide falle au mal nei, warum soll des bei dene andersch sei?"
Ehrenschwartenmagen für Wolff und Brenner
Über Oberbürgermeister Martin Wolff, der bekanntlich nur knapp die Wahlen für seine zweite Amtszeit gewonnen hatte, hatte Polzer gedichtet: "Er geht sein Weg und schwätzt net viel, so kommt mer gut ans Ziel." Dann verlieh sie dem sichtlich gerührten Stadtoberhaupt den Ehrenschwartenmagen.
Auch Brettens Polizeirevierleiter Bernhard Brenner durfte sich über einen solchen freuen für die gute Arbeit seines Teams nicht nur während des Peter-und-Paul-Festes und versprach:"Wir können auch gut essen!"
Nachdem alle das Badnerlied intoniert hatten, zog der Zug weiter ins Festzelt, wo es Schwartenmagen satt für alle gab.
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Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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