Interview mit Stadtvogt Thomas Lindemann
"Vorsichtiges Abwarten, geduldiges Abwägen"
Bretten (swiz) Zwei Jahre mussten die Brettener aufgrund der Corona-Pandemie auf ihr geliebtes Peter-und-Paul-Fest verzichten. Nun gibt es die zaghafte Hoffnung, dass das Fest in diesem Jahr wieder live und vor Ort stattfinden kann. Im Gespräch mit der Brettener Woche erklärt der amtierende Stadtvogt Thomas Lindemann, was bisher von der Vereinigung Alt-Brettheim in dieser Hinsicht schon geplant ist und wo es noch Unwägbarkeiten gibt.
In der Corona-Pandemie werden inzwischen immer mehr Lockerungen verkündet, auch Großveranstaltungen dürfen mit immer mehr Besuchern stattfinden. Freie Fahrt also für ein Peter-und-Paul-Fest 2022, oder doch vorsichtiges Abwarten und Abwägen?
Freie Fahrt für umsichtiges Abwägen und weiterhin geduldiges Abwarten. In der Tat sind derzeit bundes- und landesweit viele Öffnungsschritte vorgesehen, sodass wir – im Hintergrund tun wir das schon ganz schön lange – ein normales Fest planen. Was aber Ende Juni, Anfang Juli tatsächlich gelten und folglich möglich sein wird, auch die Besucheranzahl betreffend, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher zu sagen.
Fakten haben inzwischen die Bauarbeiten auf dem Sporgassen-Areal geschaffen, auf dem sonst der Rummel an Peter-und-Paul sein Zuhause findet. Gibt es derzeit eine valide Ausweichfläche für den Rummel und die dazugehörigen Buden und das Festzelt oder bestehen anderweitige Alternativen?
In der Brettener Innenstadt gibt es derzeit keine vergleichbare Fläche für einen Vergnügungspark, der vertretbar wäre. Das Gleisdreieck samt Teilen des Röther-Parkplatzes wären zwar flächenmäßig denkbar, setzten aber aus Sicherheitsgründen eine Vollsperrung der Wilhelmstraße voraus, die nicht möglich ist. Ohne eine Sperrung wäre das Festgelände aber von einer Bundesstraße zweigeteilt, die fortwährend gequert werden müsste und die befahren wäre. Ein Sicherheitsrisiko, das niemand ernsthaft wollen kann. Festzelt und Fahrgeschäfte müssen daher weichen. Ein Straßenfest in der Alten Wilhelmstraße, der Pforzheimer Straße ab Windstegweg und am Anfang der während des gesamten Festes gesperrten Georg-Wörner-Straße soll einem Teil der Verkaufsbuden und Verpflegungsstände des bisherigen „Rummels“ ein neues Zuhause bieten.
Ein Anziehungspunkt war auch immer die große Bühne auf dem Marktplatz, wie steht es um diesen Standort?
Eine Bühne auf dem Marktplatz ist geplant. Es gibt dort allerdings keine Tribüne, sondern Sitzgarnituren aus Holz.
Gibt es sonst schon Pläne für die Änderung von Standorten bekannter PuP-Einrichtungen?
Das Schäferlager wird etwas weniger breit ausfallen; zum Rathaus hin muss der Fluchtweg optimiert werden. Die Fünf Schneeballen ziehen vom Seedamm auf den Kirchplatz und schlagen, das passt historisch gut, gegenüber von den Landsknechten ihr Lager auf. Gemeinsame historische Szenen sind hier geplant. Den frei werdenden Platz am Seedamm bespielen die Herolde und obendrauf ist dort ein mittelalterlicher Kinderrummel geplant.
Gibt es für ein etwaiges Ticket-System schon Ideen, Stichwort: Kontaktloser Check-in oder Ähnliches?
Auch das ist in Planung. Online-Ticketing, ergo Vorverkauf, werden eine wichtige Rolle spielen. Ob kontaktlos und mit welchen erforderlichen Kontrollen, das bleibt abzuwarten. Das geben die dann geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen vor.
Die Fragen stellte Redaktionsleiter Christian Schweizer.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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