Auswirkungen der Corona-Krise: Haarstudio Guba-Chefin Heidi Hascher will ihren Salon so lange wie erlaubt offenhalten
„Achten noch mehr darauf, unsere Kunden zu schützen“

Heidi Hascher, Geschäftsführerin des Brettener Haarstudios Guba | Foto: privat
  • Heidi Hascher, Geschäftsführerin des Brettener Haarstudios Guba
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BRETTEN (ch) Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens zwecks Eindämmung des Coronavirus bekommen auch handwerkliche Dienstleister mit viel Publikumsverkehr wie die Friseursalons zu spüren. Wir haben Heidi Hascher, Geschäftsführerin des Brettener Haarstudios Guba, gefragt, wie sich die Maßnahmen auf ihr Geschäft auswirken.

Heidi Hascher: Am Montag hielt es sich noch im Rahmen, aber seit Dienstagmorgen sagen doch schon Kunden ab. Viele sagen ab, weil sie zur Risikogruppe gehören und Angst haben, andere waren selbst in betroffenen Gebieten und wollen Rücksicht nehmen. Es rufen auch Leute an, die fragen, ob wir noch aufhaben, und die darüber froh sind.

Wie bedrohlich ist die Lage für Ihre Existenz?
Bedrohlich noch nicht. Wir sind aber, glaube ich, einer der Salons, die noch gut dastehen. Laut Bundesregierung dürfen Friseursalons ja geöffnet bleiben, das freut mich.

Haben Sie schon Maßnahmen ergriffen für den Fall, dass es doch anders kommt?
Wir haben die geplante Renovierung und Neuanschaffungen zurückgestellt, weil wir gerüstet sein wollen. Vor allem will ich die Arbeitsplätze meiner Mitarbeiterinnen garantieren. Vorsichtshalber habe ich mich am Montag über eine mögliche Kurzarbeit informiert. Die Formulare liegen schon hier. Wichtig ist mir, dass wir den Betrieb aufrechterhalten können.

Wie gehen Sie mit dem Ansteckungsrisiko um?
Hygiene wird bei uns noch größer geschrieben als sonst schon. Am Eingang muss jeder Kunde seine Hände desinfizieren, wir haben keine Zeitschriften mehr ausgelegt und verzichten auf die Getränkeausgabe. Jeder Bedienplatz, die Stuhlgriffe, Türklingen, Waschtische und Toiletten werden nach jedem Kunden desinfiziert. Wer sich nicht die Hände desinfiziert, wird nicht bedient. Und wer Erkältungssymptome hat, sollte aus Rücksicht auf andere nicht kommen. Wir haben außerdem jeden zweiten Bedienungsstuhl herausgenommen, damit die Kunden nicht so dicht nebeneinandersitzen und keine Angst haben müssen. Wir vertrösten auch schon mal auf einen späteren Termin, damit nicht zu viele Leute gleichzeitig im Salon sind. Alles in allem: Wir achten noch mehr darauf, unsere Kunden zu schützen.

Und wie schützen Sie sich und Ihre Mitarbeiterinnen?
Wer von meinen Mitarbeiterinnen für sich ein Risiko sieht, darf zuhause bleiben. Alles, was in meiner Macht steht, das tue ich – zum Wohle meiner Kunden und vor allem meiner Mitarbeiter.

Wie reagieren denn bis jetzt Ihre Kunden?
Wir haben Verständnis für Menschen, die Angst haben. Aber wir dürfen nicht in Panik verfallen. Ich erlebe auch viele, die es schätzen, dass wir alles Menschenmögliche tun, um weiterarbeiten zu können – unter Einhaltung hoher Hygienestandards selbstverständlich. Ich hoffe, dass die Kunden nicht ganz wegbleiben, denn eine Schließung wäre wirtschaftlich nicht von Vorteil.
Die Fragen stellte Chris Heinemann

Mehr lesen Sie auf unserer Themenseite Coronavirus

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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