Leserbrief zur Ortsvorsteherwahl in Bretten-Dürrenbüchig
0,3 % = Wille des Volkes?
Wer in Dürrenbüchig Ortsvorsteher ist, ist mir reichlich egal. Ich wohne nicht dort. Aber die Diskussion über seine Wahl bzw. "Nichtwahl" erschreckt mich.
Zu den Fakten: 14,9 % der Dürrenbüchiger stimmten bei der Wahl zum Ortschftsrat für Herrn Six. Für einen amtierenden Ortsvorsteher ist das nicht gerade ein berauschendes Ergebnis, bedeutet es doch im Umkehrschluss, 85,1 % haben - warum auch immer - nicht für Ihn gestimmt.Dennoch: Herr Six reklamierte die Position für sich, hatte er doch bei der Wahl zum Ortschaftsrat die meisten Stimmen. Sein Vorsprung immerhin 0,3 % (!). Ganz davon abgesehen, dass jeder Statistiker diesen Unterschied als nicht signifikant bezeichnen würde; wir haben demokratische Regeln: Der Ortsvorsteher wird nicht von der Bevölkerung direkt gewählt. Und wäre es eine Direktwahl, müsste es bei diesem Ergebnis eine Stichwahl geben - mit ungewissem Ausgang.
Ein Leserbriefschreiber setzt dem ganzen noch die Krone auf, in dem er - vereinfacht gesagt - den 0,3-%-Vorsprung zum "Wille des Volks" erklärt, der mit den Füßen getreten werde. Jemand aus Dürrenbüchig, der die Lokalpolitik seit vielen Jahren kennt, schrieb mir zu meinem letzten Leserbrief: "Ja nun lernst du Bretten noch von einer anderen Seite kennen. Dort muss man Politik und Mathematik erst noch lernen."
Dietrich Homburg
Bretten
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Weitere Leserbriefe finden Sie unter https://kraichgau.news/tag/leserbrief und https://kraichgau.news/tag/leserbrief-brettener-woche
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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