Kommentar zur Rhetorik der Rechten
AfD-Behauptungen keine Bühne bieten

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Kommentar zur Rhetorik der Rechten

Verharmlosen, leugnen, verdrehen und die Grenzen des Sagbaren verschieben – die Rhetorik der Rechten, namentlich der AfD, kann man schon im Gemeinderat Bretten verfolgen. Andreas Laitenberger, einziger AfD-Stadtrat in der Melanchthonstadt, beherrscht diese Kniffe recht ordentlich.

Kostproben gab es bei der letzten Gemeinderatssitzung, als über die Einrichtung eines Fonds gegen Rechtsextremismus debattiert wurde. Das Geheimtreffen in Potsdam, das das Recherche-Netzwerk Correctiv aufgedeckt hat? Laut Laitenberger nur eine Buchvorstellung. Rechtsextrem? Bürger, die auf die Straße gehen, um die Wahrheit anzusprechen, als rechtsextrem zu bezeichnen, sei ja wohl eine Verharmlosung des Nationalsozialismus, so der AfD-Stadtrat.

Zehn Gemeinderäte verließen zum Teil schon zu Beginn von Laitenbergers Ausführungen den Sitzungssaal (den Bericht dazu lesen Sie hier). Dosiert eingesetzt, aus meiner Sicht ein kluger Schachzug. Laitenberger hat in den letzten Monaten schon mehrfach für Kopfschütteln und versteinerte Mienen bei der Mehrheit der Stadträte gesorgt. Den haltlosen Behauptungen aus der rechten Ecke keine Bühne zu bieten und sie einfach nicht anzuhören, ist wirkungsvoller, als sie nur entsetzt und kommentarlos stehen zu lassen. "Man muss sich nicht allen Schmutz antun", formulierte es CDU-Sprecher Martin Knecht folgerichtig.

Es ist leider oft eine Illusion, die AfD inhaltlich stellen zu können. Wer Fakten abstreitet, Wahrheiten verdreht und Missstände permanent durch den Verweis auf andere Missstände relativiert, kurz, wer sich nicht an die Spielregeln einer Debatte hält, mit dem kann man nicht reden und auf den sollte man nicht hören.

Katrin Gerweck
Redaktionsleiterin Brettener Woche/kraichgau.news

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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