"Gefahr ist der Onlinehandel": VBU-Chefin Marion Klemm über Osiander-Ansiedlung in Bretten

Marion Klemm, Vorsitzende der VBU. ger

Marion Klemm, Vorsitzende der Vereinigung Brettener Unternehmer (VBU), spricht im Interview über die viel diskutierte Ansiedlung der Tübinger Buchhandels-Kette Osiander in Bretten.


Bretten (swiz) Marion Klemm, Vorsitzende der Vereinigung Brettener Unternehmer (VBU), spricht im Interview über die viel diskutierte Ansiedlung der Tübinger Buchhandels-Kette Osiander in Bretten.

Lesen Sie dazu auch das Interview mit Osiander-Geschäftsführer Christian Riethmüller.

Frau Klemm, wie beurteilen Sie als Vorsitzende der VBU die Ansiedlung von Osiander in der Brettener Innenstadt? Verträgt Bretten mit Osiander und Kolibri zwei Buchhandlungen?
Klemm: Grundsätzlich befürworten wir von der VBU jede Ansiedlung von Unternehmen, Geschäften und Dienstleistern, die den Leerstand in der Stadt minimieren. Von daher finde ich es positiv, dass für die Weißhofer Galerie ein so bekanntes Unternehmen gewonnen wurde. Wettbewerb ist das Wesen der freien Marktwirtschaft.
Zudem sehe ich Osiander nicht als die eigentliche Konkurrenz für die Buchhandlung Kolibri. Vielmehr ist es der Online-Handel, der den Händlern vor Ort, vor allem auch den Buchhandlungen, zu schaffen macht. Da liegt die eigentliche Gefahr, weil die Menschen immer bequemer werden und lieber abends von der Couch aus bestellen, als in die lokalen Geschäfte zu gehen.

Der Geschäftsführer von Osiander, Christian Riethmüller, betont, er wolle sich auch im örtlichen Gewerbeverein in Bretten, also der VBU, engagieren. Welche Chancen sehen Sie durch die Zusammenarbeit mit Osiander? Birgt eine Mitwirkung auch Risiken?
Risiken sehe ich keine, eher eine Chance. Durch eine Mitgliedschaft und die Mitarbeit von Herrn Riethmüller in der VBU hätten wir einen Händler mit überregionalem Wirken und Blickwinkel sowie mit Erfahrungswerten aus anderen Städten in unseren Reihen. Von den Erfahrungen, die Herr Riethmüller mit seinen über 60 Filialen in Deutschland gesammelt hat, können wir vielleicht einiges für Bretten adaptieren.

Herr Riethmüller plädiert dafür, den öffentlichen Nahverkehr an starken Einkaufstagen in Bretten kostenlos zu machen. Für wie realistisch halten Sie diesen Vorschlag?
Das kommt mir momentan leider nicht sehr realistisch vor, weil das die Stadt nicht alleine entscheiden kann. Sollte Herr Riethmüller aber dahingehend schon Erfahrungen gemacht haben, sollte man es natürlich auf einen Versuch ankommen lassen. Was allerdings von der Stadt ohne größere Probleme zu realisieren ist, wäre kostenloses Parken auf dem Sporgassenparkplatz an starken Einkaufstagen. Das würde den Einzelhändlern sicherlich helfen.

Die Fragen stellte Brettener Woche-Redaktionsleiter Christian Schweizer

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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