IG Metall: Zeichen stehen auf Streik
Fünf Prozent mehr Lohn fordert die IG Metall für ihre Beschäftigten. 0,9 Prozent sowie eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent haben die Arbeitgeber bisher angeboten. Eine große Lücke. Die Folge sind erste Warnstreiks am morgigen Freitag, 29. April, in Oberderdingen, Bruchsal, Sulzfeld, Sinsheim, Waghäusel, Östringen, Graben-Neudorf sowie in Bad Schönborn.
Bruchsal (swiz) „Eine Provokation.“ Diese kurzen und deutlichen Worte findet der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Bruchsal, Eberhard Schneider, für das Angebot der Arbeitgeber in den derzeitigen Tarifverhandlungen. Dies lautet bisher: Lohnerhöhungen um 0,9 Prozent. Dazu kommt eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent. Eine große Lücke zu den von der IG Metall geforderten fünf Prozent. „Ich bin jetzt seit 32 Jahren immer wieder in Tarifverhandlungen, aber so etwas habe ich wirklich noch nie erlebt“, schimpft Schneider über das Angebot der Arbeitgeber. Auf dieses Angebot könne nur eine logische Aktion folgen: Warnstreiks. Und genau diese sollen am morgigen Freitag in Oberderdingen, Bruchsal, Sulzfeld, Sinsheim, Waghäusel, Östringen, Graben-Neudorf sowie in Bad Schönborn beginnen.
Sieben Firmen beginnen mit Warnstreiks
Sieben Firmen sollen sich laut Schneider zu Beginn an den Warnstreiks beteiligen. Zu den Schwergewichten zählen unter anderem die Unternehmen E.G.O. Elektro-Gerätebau und Blanco Professional in Oberderdingen sowie das Blanco-Werk in Sinsheim. Die Chancen auf wirkungsvolle Streiks stehen dabei laut Schneider gut. „Ich gehe davon aus, dass die Produktion still stehen wird.“
Urabstimmung Ende Mai?
Die Warnstreiks sollen bis 13. Mai fortgeführt werden. Sollte man dann zu keiner Einigung kommen, könnte es Ende Mai in die Urabstimmung gehen und ab dem 2. Juni dann zu langfristigen Streiks kommen. Wenn man sich die Lücke zwischen Angebot und Forderung betrachtet, ist dies kein unwahrscheinlicher Verlauf.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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