FDP erwartet Entschuldigung von Strobl
Merkwürdige CDU-Spenderbriefe an Gastronomie und Unternehmen

Spenderbrief CDU, 24.1.2022. | Foto: Christian Jung MdL
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Eggenstein-Leopoldshafen/Bretten/Landkreis Karlsruhe. Als Andreas Philipp, der Inhaber der Gaststätte Andreasbräu aus Eggenstein-Leopoldshafen, seine Post öffnete, war er richtig sauer. Denn offenbar in einem Serienbrief mit gekauften Adressdaten bat ihn die CDU Baden-Württemberg mit Datum vom 24. Januar 2022 unter dem Betreff „Endlich Klarheit“ nach der Wahl von Friedrich Merz zum Bundesvorsitzenden kurzfristig um eine finanzielle Unterstützung (Spende) für die Partei. Damit wolle die CDU erreichen, wieder besser in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden.

„Nachdem Herr Philipp und einer seiner Mitarbeiter am Sonntag den Brief in den Sozialen Medien veröffentlicht hatten, dachte ich zuerst an einen Scherz oder gar an eine Fälschung. Daher habe ich die Gaststätte Andreasbräu und Herrn Philipp aufgesucht, um mir den Brief im Original zeigen zu lassen. Ich habe diesen verifiziert und kann seine Echtheit bestätigen. Das Problem ist nur, dass die Gaststätte wegen Corona und den Auflagen in Baden-Württemberg in eine finanzielle Schieflage geraten ist, seit einigen Wochen nicht mehr regulär geöffnet hat und nur noch an sechs Tagen zwischen 15.00 und 18.00 Uhr Getränke, Pralinen und selbst gebrautes Bier verkauft“, sagte Christian Jung am Mittwoch.

Deshalb könne er den Gastronomen sehr gut verstehen, der diesen Brief als „blanken Hohn“ verstehe. „Leider habe ich mittlerweile von weiteren kleinen und mittleren Unternehmen aus dem Landkreis Karlsruhe erfahren, denen es gerade finanziell nicht gut geht und deren Inhaber alles versuchen, ihre Arbeitsplätze zu erhalten, dass sie gleiche Serienbriefe bekommen haben. Wegen dieser merkwürdigen und wirklich unpassenden Spenderbriefe wäre es sinnvoll, wenn sich der verantwortliche CDU-Landesvorsitzende und Innenminister Thomas Strobl für die Aktion entschuldigen würde. Sinnvoll wäre es, wenn Strobl als Wiedergutmachung einfach 100 Liter Bier in Eggenstein-Leopoldshafen beim Andreasbräu kauft. Beim Spendensammeln ist Fingerspitzengefühl gefragt.“

Autor:

Freie Demokraten FDP / Region Bretten aus Bretten

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