Neue Mängel im Kraftwerk Philippsburg
Nach den vorgetäuschten Prüfungen an Messeinrichtungen im Block 2 des Kernkraftwerks sind nun neue Fehler aufgetaucht. Offenbar gibt es bauliche Mängel an Absperrklappen. Die Funktion der Klappen ist dadurch offenbar nicht beeinträchtigt.
Neue Fehler im Kernkraftwerk Philippsburg: Nach den vorgetäuschten Prüfungen an Messeinrichtungen im Block 2 des Werks (wir berichteten) wurden in der laufenden Revision durch den Betreiber EnBW Fehler an den Absperrklappen im Zwischenkühlkreislauf entdeckt. So haben sich bei drei Klappen Gewindestifte herausgelöst, die der Verspannung von Haltesegmenten an den Dichtungen der Klappe dienen. Als Ursache werden Schwingungen durch Wirbel, die beim Durchströmen der teilgeöffneten Klappen entstehen, vermutet. Der Zwischenkühlkreislauf ist ein zwischen den nuklearen Kühlkreisläufen und den mit Flusswasser betriebenen Nebenkühlwassersystemen zwischengeschalteter Kühlkreislauf. Primäre Aufgabe dieser Kreisläufe ist es, Wärme aus dem nuklearen Teil abzuführen.
Keine Hinweise auf Funktionsbeeinträchtigungen
Hinweise auf Funktionsbeeinträchtigungen der betroffenen Absperrklappen liegen nicht vor, so das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Die sicherheitstechnisch wichtigen Funktionen stünden vollständig zur Verfügung. Die Bedeutung der Befunde für die Sicherheit sei daher gering, es liege jedoch ein Hinweis auf eine systematische Schadensursache vor. Die EnBW startet als Reaktion auf den Vorfall daher ein Untersuchungsprogramm an den Haltesegmenten der Absperrklappen. Darüber hinaus werden die Gewindestifte zusätzlich gesichert.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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