Neujahrsempfang: „In Bretten ist die Welt noch in Ordnung“

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Mit dem Neujahrsempfang in der Stadtparkhalle Bretten ist die Melanchthonstadt auch offiziell in das Jahr 2019 gestartet.

Bretten (swiz) Wer in Bretten lebt, kann sich, geht es nach Oberbürgermeister Martin Wolff, bei einer Sache sicher sein: „Hier ist die Welt noch in Ordnung“. Das zumindest betonte Wolff gleich zu Anfang seiner Rede auf dem Neujahrsempfang der Melanchthonstadt in der Stadtparkhalle. Auch wenn die Welt aus den Fugen zu geraten scheine, in Bretten könne man sich sicher wissen. Dies belege auch die positive Polizeistatistik. „Wir haben einen Rückgang der Straftaten bei gleichzeitigem Anstieg der Aufklärungsquote“, so der Brettener OB. Unter anderem sei die Zahl der Wohnungseinbrüche im dritten Jahr in Folge so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Auch die Zahl der Gewaltdelikte sei weiter zurückgegangen. „Und mit zwei von drei geklärten Fällen ist die Aufklärungsquote landesweit im Spitzenbereich.“ Darüber hinaus sei das Peter-und-Paul-Fest dank des guten Zusammenwirkens aller beteiligten Kräfte eine der sichersten Großveranstaltungen weit und breit. „Bretten ist eine der sichersten Städte im Land. Das ist in diesen Zeiten mehr wert, als es Zahlen auszudrücken vermögen“, so Wolff. Er wolle dies zum Anlass nehmen, um der Brettener Polizei unter Polizeioberrat Bernhard Brenner zu danken und ergänzte: „Und für das neue Polizeirevier finden wir auch noch ein Plätzle“.

1,2 Millionen Euro für die Feuerwehr

Ebenso wichtig für die Sicherheit sei auch die Feuerwehr, so Wolff. „In diesem Jahr wollen wir rund 1,2 Millionen Euro in deren Ausrüstung investieren. Ein großer Batzen ist für die neue Drehleiter vorgesehen.“ Auch personell sei man up to date. „Mit weiteren hauptamtlichen Kräften im Feuerwehrhaus, an der Spitze unser neuer hauptamtlicher Kommandant Oliver Haas, können wir tagsüber jederzeit einen kleinen Trupp losschicken.“ Zum Thema Sicherheit gehöre auch der Hochwasserschutz, so Wolff. Keiner wolle mehr Situationen wie vor einigen Jahren erleben, denn „Schlauchbootfahren auf den überschwemmten Straßen gehört nicht zum Mobilitätskonzept“. Daher setze man konsequent das acht Millionen Euro schwere Hochwasserschutzkonzept um. Ein neues Phänomen sei dagegen der Starkregen. „Auch hier arbeiten wir bereits an einem Schutzkonzept“, so Wolff.

Bretten zieht die Menschen an

Auf die gute Sicherheitslage führt es Wolff wohl auch zurück, dass Bretten weiterhin großen Zuzug erlebt. „Bald werden wir auch den 30.000sten Einwohner begrüßen dürfen. Der Bedarf an Wohnungen ist groß. Und zwar für jeden Geldbeutel.“ Bei der Schaffung dieses benötigten Wohnraums sei Bretten indes vorbildlich, so Wolff. „Wir fördern bezahlbaren Wohnraum mit einem einzigartigen Brettener Modell, das Bauherren eine Förderung zuteilwerden lässt.“ Dies unterstütze seinen Plan, möglichst viele Baulücken im Innenbereich zu schließen. Aber auch die Stadtteile profitierten, so Wolff. „So kann in Büchig und Neibsheim bereits im Sommer mit der Erschließung von zwei Neubaugebieten begonnen werden. Weitere Baugebiete folgen sukzessive in Diedelsheim, Sprantal, Bauerbach, Rinklingen, Dürrenbüchig und Gölshausen.“ In Ruit werde ebenfalls ein kleines Baugebiet im Innenbereich mit Fördermitteln aus dem Programm „Entwicklung Ländlicher Raum“ entstehen.

Altenheime und Gesundheitszentren

Parallel dazu würden, so der Oberbürgermeister, Gesundheits- und Seniorenzentren fertiggestellt oder seien schon projektiert. Dazu zähle unter anderem das neue Altenheim des Arbeiter-Samariter-Bundes. Zudem sei „nach dem vorgeschriebenen und aufwändigen Verfahren einer Europaweiten Ausschreibung nun für das Gesundheitszentrum und die Tiefgarage auf dem Sporgassengelände im Bauabschnitt eins der Baubeginn gegen Ende des Jahres vorgesehen.“ Dann könne auch mit den Planungen für den Bauabschnitt zwei begonnen werden. „Wenn dann der neue Gemeinderat mitgeht, kann ich mir dort eine moderne Mediathek und entsprechende Veranstaltungsräume sowie vielleicht Wohnen vorstellen“, so Wolff.

Neue Firmen bauen in Bretten

Neben neuen Einwohnern suchten zudem auch neue Firmen den Weg in die Melanchthonstadt, so Wolff weiter. Die Firma Roton baue beim Stadt-Entree an der Pforzheimer Straße und auch die ersten Gebäude für das neue Dienstleistungszentrum an der Hermann-Beuttenmüller-Straße seien teilweise bezugsfertig. Darüber hinaus stärkten vorhandene Firmen ihren Standort in Bretten. „Im letzten Jahr hat die Weltfirma Atlas Copco in Gölshausen ihr Firmenzentrum erweitert, und in die Zukunft geblickt, will die Firma Seeburger nicht nur ihr Firmengebäude erweitern, sondern auch ein Hotel bauen.“ Das Ziel sei es, so Wolff, weitere Gewerbegebiete zu erschließen, wobei es aufgrund der Topographie um Bretten herum, immer schwieriger werde, gutes, vermarktungsfähiges Gelände zu finden. Auch beim Handel gebe es Bewegung. So betonte Wolff noch einmal die große Bedeutung der bevorstehenden Ansiedlung der Buchhandelskette Osiander in der Weißhofer Galerie. „Ein solches Unternehmen im Herzen der Stadt ist eine große Bereicherung und wir haben in Osiander einen beständigen und zuverlässigen Mieter für die Weißhofer Galerie gewonnen. Damit können wir unseren Bürgerinnen und Bürgern ein erweitertes Angebot an Lesestoff und allem was dazu gehört bieten, das die Freude am Lesen und den Wettbewerb bestimmt belebt.“

Bildung, Glasfaser und Verkehr

Ein wichtiger Baustein der Infrastruktur sei auch das Bildungs- und Ausbildungsangebot.
Bretten biete nicht nur ein umfassendes Angebot an Schulformen, sondern auch Ausbildungsplätze in den Firmen. Dazu gehörten auch die Beruflichen Schulen mit ihrem  Projekt Lernfabrik 4.0. „Ganz wichtig ist und war uns auch die Digitalisierung der Schulen. So wurden die weiterführenden Schulen bereits vor der flächendeckenden Ausstattung Brettens mit Glasfaser an das schnelle Internet angeschlossen.“ Überhaupt sei Bretten, so Wolff, mit dem „flächendeckenden Glasfaserausbau durch die BBV bis ins Haus hinein, unter vergleichbaren Städten führend. Zudem würden im anstehenden Mobilitätskonzept für Bretten alle Verkehrsarten eingebunden. Hierfür hätten sich sechs Planungsfirmen beworben, die nach einem Anforderungskatalog bewertet und deren Endauswahl nach einem Bewertungssystem gemeinsam mit Gemeinderäten und Vertretern der Bürgerinitiative erfolgen würden. „Es wird uns nicht jedes Problem nehmen, aber wir werden mit bestmöglichen, auch kleinen Lösungen versuchen, diese Schwierigkeiten kleiner zu bekommen.“

Musikalisch wunderbar begleitet wurde der Neujahrsempfang vom Musikverein Gölshausen unter der Leitung von Norbert Habermann und dem Gesangs-Talent Alina Schnorr. Und natürlich hatten auch die Sternsinger der Pfarrgemeinde St. Mauritius Neibsheim ihren Auftritt und sammelten für Kinder mit Behinderung in Peru.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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