VBU bescheinigt Stadtmarketing holprigen Start: Oberbürgermeister Martin Wolff antwortet auf Kritik

Attraktive Innenstadt: Die neue Stadtmarketingfachkraft soll dafür sorgen, dass es öfter so voll ist wie beim Lichterfest. | Foto: ger
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Wie offiziell angekündigt, hat vor drei Wochen die lang ersehnte neue Fachkraft für Stadtmarketing im Amt für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften der Brettener Stadtverwaltung ihre Stelle angetreten. Inzwischen war Nathalie Dörl-Heby auch schon in der Innenstadt unterwegs und hat in den Geschäften Fragebögen verteilt. Doch offensichtlich sind ihre ersten Schritte beim organisierten Einzelhandel nicht gut angekommen.

BRETTEN (ch)  Wie offiziell angekündigt, hat vor drei Wochen die lang ersehnte neue Fachkraft für Stadtmarketing im Amt für Wirtschaftsförderung und Liegenschaften der Brettener Stadtverwaltung ihre Stelle angetreten. Inzwischen war Nathalie Dörl-Heby auch schon in der Innenstadt unterwegs und hat in den Geschäften Fragebögen verteilt. Doch offensichtlich sind ihre ersten Schritte beim organisierten Einzelhandel nicht gut angekommen.

Persönliche Vorstellung vermisst

Der Vorsitzende der Vereinigung Brettener Unternehmen (VBU), Andreas Drabek, der zugleich der Interessengemeinschaft Brettener Innenstadt (IGBI) vorsteht, vermisst eine persönliche Vorstellung der neuen Stadtmarketing-Fachkraft bei ihren künftigen Partnern in der Innenstadt. „Ich kann das nicht nachvollziehen, man hätte doch auf mich zukommen müssen, um das Vorgehen zu besprechen“, ärgert sich Drabek, der zufällig nicht im Geschäft war, als Nathalie Dörl-Heby ihren Fragebogen abgab. Auch den auf drei Fragen reduzierten Fragebogen hält er nicht für zielführend. Trotz seiner Verärgerung wolle er jedoch ein vor Kurzem eingegangenes Gesprächsangebot des Amts für Wirtschaftsförderung annehmen.

Erst Bestandsaufnahme gemacht

„Frau Dörl-Heby hat zuerst eine Bestandsaufnahme des Einzelhandelsangebots und der Leerstände vorgenommen. Dies ist Grundlage ihres weiteren Handelns“, sagt dazu Oberbürgermeister Martin Wolff und fügt hinzu: „Selbstverständlich wird eine persönliche Vorstellung bei den Innenstadtakteuren erfolgen. Im Übrigen findet morgen ein Termin mit Herrn Drabek zur Festlegung der gemeinsamen Ziele und Aktivitäten statt.“

OB weist Kritik an mangelnder Kommunikation zurück

Auf die Frage, warum die Stadt nicht auf die Bitte von IGBI und VBU eingegangen ist, sie an der personellen Auswahl der Stadtmarketingkraft zu beteiligen, hat Wolff eine klare Antwort: „Weil die Stelle zu 100 Prozent von der Stadt bezahlt wird.“ Anders gewesen wäre dies nur bei dem ursprünglich angedachten gemeinsamen Finanzierungmodell. Mit Unverständnis reagiert der Rathauschef auf die Kritik, dass es nach wie vor keine Kommunikation zwischen Rathaus und Innenstadtakteuren gebe. Jüngstes Beispiel laut Drabek: „Der Landeschorwettbewerb ist komplett an der Innenstadt vorbeigegangen.“ Dass etwas vorgehe, habe man erst bemerkt, als Kerzen aufgestellt wurden. „Die Chornacht wurde schon einige Zeit vorher beworben und ist im Jahresprogramm abgedruckt“, hält der OB dagegen.

VBU-Chef pocht auf institutionalisiertes Treffen

Während Drabek seiner Unzufriedenheit Luft macht, dass es nicht richtig vorangehe, mahnt Wolff zur Geduld: „Erst mal muss man Projekte haben, Frau Dörl-Heby muss sich erst ein Bild machen.“ Derweil pocht Drabek auf ein institutionalisiertes Treffen aller Innenstadtakteure mit der Stadtverwaltung: „Das Wichtigste ist, alle an einen Tisch zu bringen, zu motivieren, dass alle an einem Strang ziehen, und vor allem die regelmäßige Kommunikation unter den Beteiligten.“ Eine Forderung, der gegenüber der OB nicht abgeneigt scheint, wenn er sagt: „Selbstverständlich sind wir offen für Gespräche.“ Es müsse ein Weg gefunden werden, um alle Betroffenen zu beteiligen.

"Schlüssiges Konzept" gefordert

Auch was die Finanzierung künftiger Stadtmarketing-Initiativen angeht, scheinen die Standpunkte durchaus vereinbar. So will der OB nicht ausschließen, dass man sich irgendwann auf ein „Grundbudget“ einigt. Ansonsten sehe er die Finanzierung „eher projektorientiert“. Auch Drabek setzt auf einen „Grundstock“ und würde darüber hinaus bei außergewöhnlichen Projekten nach Sponsoren suchen. Zunächst müsse aber ein „schlüssiges Konzept“ her. „Dann hätte ich eine Chance, auch andere zum Mitmachen zu bewegen“, so der VBU-Vorsitzende.

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Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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