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Leistungen zur Entlastung von Angehörigen werden oft nicht abgerufen
Das bürokratische Dickicht der Pflege

Sowohl die Senioren selbst als auch ihre Angehörigen legen größten Wert auf Professionalität, Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit, wenn es um persönliche Unterstützung geht. Foto: djd/BDSAD/Marcel-H. Favretto
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  • Sowohl die Senioren selbst als auch ihre Angehörigen legen größten Wert auf Professionalität, Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit, wenn es um persönliche Unterstützung geht. Foto: djd/BDSAD/Marcel-H. Favretto
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(djd). Rund drei Millionen pflegebedürftige Menschen werden bundesweit zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt. Das bedeutet für diese eine enorme körperliche und psychische Belastung. Zwar deckt die Pflegeversicherung viele Bedürfnisse der Pflegebedürftigen über Tages-, Nacht-, Verhinderungs- und Kurzzeitpflege sowie Alltagsentlastungsleistungen ab. „Dies ist allerdings ein recht unübersichtlicher Dschungel von Leistungen, die zudem aus verschiedenen Töpfen bezahlt werden“, erklärt Carolin Favretto, Vorsitzende der Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten Deutschland (BdSAD) e.V. Die Betroffenen würden oft nicht überblicken, welche dieser Leistungen sie in Anspruch nehmen können und müssten diese jeweils separat beantragen. “Deshalb werden gerade Leistungen, die der Entlastung von Angehörigen dienen, häufig nicht abgerufen“, so Favretto. Im bürokratischen Dickicht würden oftmals auch die Senioren-Assistenten „untergehen“. Doch gerade ihre Arbeit sei gut geeignet, um die Angehörigen spürbar zu entlasten.

Höhere Pflegestufe erfordert mehr Unterstützung

Nach den Plänen der Bundesregierung soll die Pflege zu Hause künftig einfacher werden. Leistungen wie Kurzzeit- und Verhinderungspflege sowie Tages- und Nachtpflege sollen in einem sogenannten Entlastungsbudget zusammengefasst werden, das flexibel in Anspruch genommen werden kann. Das geplante Jahresbudget von 3.330 Euro soll einheitlich sein für die Pflegegrade zwei bis fünf. „Vor dem Hintergrund, dass die Belastung mit zunehmendem Pflegegrad höher wird, wäre ein abgestuftes Entlastungsbudget sinnvoller“, erklärt Carolin Favretto. Zudem müssten Pflegebedürftige beziehungsweise pflegende Angehörige selbst entscheiden können, ob Mittel für stunden- oder tageweise Entlastung eingesetzt werden. So wäre auch die unkomplizierte Unterstützung durch qualifizierte Senioren-Assistenten möglich. Viele der über 1.000 Senioren-Assistenten in Deutschland sind in der Bundesvereinigung organisiert. Auf der Seite www.bdsad.de gibt es Informationen zur professionellen Seniorenassistenz.

Senioren-Assistenz: Alltagsbegleitung auf Augenhöhe

Senioren-Assistenten verfügen nicht nur über ein reiches Fachwissen zu Gesundheit, Pflege und den dazugehörigen Rechtsfragen. Sie haben sich auch intensiv mit der Psychologie des Alters sowie mit den Möglichkeiten zur körperlichen und geistigen Aktivierung von Senioren befasst. „Den qualifizierten Kräften geht es darum, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, die vorhandenen Ressourcen älterer Menschen behutsam, angemessen und geduldig zu fördern und zu erhalten und eine Alltagsbegleitung auf Augenhöhe anzubieten“, betont Carolin Favretto.

Sowohl die Senioren selbst als auch ihre Angehörigen legen größten Wert auf Professionalität, Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit, wenn es um persönliche Unterstützung geht. Foto: djd/BDSAD/Marcel-H. Favretto
Senioren-Assistentinnen unterstützen ältere Menschen auf ebenso vielfältige wie individuelle Weise. Foto: djd/BDSAD/Marcel-H. Favretto
Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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