Rotary Club Bruchsal-Bretten unterstützt Brettener und Bruchsaler Schulen mit Laptops
Ein Stück Chancengleichheit – auch in Zeiten des Homeschooling

Übergabe an der Schillerschule in Bretten, von links nach rechts: Robert Hartmann (Förderverein), Anja Wächter (Rotary Club), Wolfgang Mees (Schulleiter)
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  • Übergabe an der Schillerschule in Bretten, von links nach rechts: Robert Hartmann (Förderverein), Anja Wächter (Rotary Club), Wolfgang Mees (Schulleiter)
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Bretten/Bruchsal (Anja Wächter) Nach der coronabedingten Zwangspause starten auch die Brettener und Bruchsaler Schulen schrittweise wieder in den Präsenzbetrieb. Trotzdem ist es noch ein langer Weg zum Normalbetrieb, und es wird es wohl noch viele Wochen dauern, bis alle Schülerinnen und Schüler wieder zurück in Ihre Schulen dürfen. Deshalb findet auch weiterhin ein Großteil des Unterrichts zuhause statt. Homeschooling statt Präsenzunterricht – was sich einfach anhört, ist für die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern oft eine echte Herausforderung. Internetzugang, ein leistungsfähiger und mit allen notwendigen Programmen ausgestatteter Computer und ein ruhiger Arbeitsplatz zuhause sind die Grundvoraussetzung für effizientes Lernen in Zeiten des Homeschooling.

Kinder drohen, abgehängt zu werden

Für Kinder aus wohlhabenden Familien eine Selbstverständlichkeit, für viele andere Kinder ein schier unüberwindbares Hindernis. Während für die einen Technik und kompetente Unterstützung beinahe unbegrenzt zur Verfügung steht, fehlt es den anderen an vielem. Mal fehlt der Internetzugang und es steht kein Smartphone oder Laptop zur Verfügung, um zumindest auf das öffentliche WLAN zugreifen zu können, mal muss der einzige Computer im Haushalt mit den Eltern und mehreren Geschwistern geteilt werden oder es fehlt ein Programm. Oft ist eine Unterstützung durch die Eltern nicht möglich, weil sie in Berufen arbeiten, für die es kein Homeoffice gibt oder sie selbst, etwa aufgrund von Sprachbarrieren, schlichtweg nicht helfen können. Die Probleme sind vielfältig. Selbst engagierte und wissbegierige Kinder mit ausgeprägter Lernbereitschaft drohen, einfach abgehängt zu werden.

Laptops für Schulen

Um in dieser Situation zu helfen und auch bedürftigen Kindern, die zuhause nicht über einen eigenen Computer verfügen, eine adäquate Teilnahme am Homeschooling zu ermöglichen, unterstützt der Rotary Club Bruchsal-Bretten über den Hilfeverein die Pestalozzischule, die Johann-Peter-Hebel-Schule und die Schillerschule in Bretten mit je zehn sowie die Konrad-Adenauer-Schule in Bruchsal mit fünfzehn Laptops inklusive Office-Paketen. Auch bei der Auswahl der Geräte hat der Rotary Club Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Der Lieferant, die AfB gGmbH, ist Europas größtes gemeinnütziges IT-Unternehmen. Gebrauchte IT von Unternehmen wird dort durch Mitarbeiter mit Behinderung für die Wiederverwendung aufbereitet. So wird der Produktlebenszyklus erweitert, natürliche Ressourcen geschont und Emissionen reduziert. Die handlichen Geräte wurden direkt nach den Pfingstferien an die Schulen übergeben und werden nun nach Maßgabe der Bedürftigkeit kurzfristig an die Schülerinnen und Schüler verteilt. Wo Computerkenntnisse fehlen, erhalten die ausgewählten Schülerinnen und Schüler über die EDV-Lehrer ihrer Schule eine Computerschulung.
Die Spendenaktion des Rotary Clubs wurde bei den Verantwortlichen der ausgewählten Schulen mit Begeisterung aufgenommen. Die Laptops werden zunächst vorwiegend für den Fernlernunterricht mittels digitaler Lernplattformen wie “Moodle“ eingesetzt. Nach Rückkehr zum Präsenzunterricht sollen die Laptops weiterhin zuhause von den Kindern für die unterrichtsbegleitende Arbeit mit Lernsoftware, die Vorbereitung von Referaten sowie der dafür notwendigen Recherchearbeit, Erstellung von Online-Bewerbungen oder aber für die Differenzierung im Unterricht eingesetzt werden.

Stimmen der Schulen zur Spendenaktion

„In erster Linie werden die Notebooks an bedürftige Familien verliehen, damit deren Kinder während der Pandemie am Homeschooling teilnehmen können und ihnen durch fehlendes Equipment kein Nachteil entsteht. Aber auch nach dieser schwierigen Zeit ist es uns ein Bestreben, in dieser medialen Welt den Kindern, die sich die Technik nicht leisten können, ein wenig Unterstützung zukommen zu lassen. Einerseits, um sie auf die Arbeitswelt vorzubereiten (Recherche, Onlinebewerbungen etc.), und andererseits, um ihnen das Lernen zu Hause zu erleichtern. Mit den gespendeten Geräten haben wir außerdem die Möglichkeit der Differenzierung im Unterricht.
So können beispielsweise einige Schülerinnen und Schüler an Geschichtsaufgaben arbeiten, während die anderen ihre Bewerbungen schreiben. Des Weiteren können wir uns eine AG-Schülerzeitung vorstellen oder die Arbeit am CAD-Programm in Technik. Die Möglichkeiten sind vielfältig.“
Alexander Steiger, IT-beauftragter Lehrer der Konrad-Adenauer-Schule in Bruchsal

„Ein Hauptanliegen ist uns, mit Hilfe der Laptops unsere Schüler*innen im Fernlernunterricht zu unterstützen. Das heißt, dass wir ihnen vor Ort beispielsweise Videokonferenzsysteme erläutern und Lernprogramme vorstellen können, die sie dann an den Wochentagen, an denen kein Präsenzunterricht an der Schule stattfindet, nutzen können. Die Recherchearbeit über eine Suchmaschine zu bestimmten Themen kann ebenfalls angeleitet und zu Hause umgesetzt werden. Auch der Einsatz eines Schreibprogramms ist zum Verfassen von eigenen Texten für unsere Schüler*innen besonders motivierend. Gerade Schüler*innen im Förderschwerpunkt Lernen benötigen von schulischer Seite Anleitung zum Erstellen, Speichern und Abrufen von Dateien. In den letzten Wochen haben wir ebenfalls festgestellt, dass viele unserer Schüler*innen Unterstützung beim Schreiben und Versenden von E-Mails benötigen.“
Monika Czolk, Schulleiterin der Pestalozzischule Bretten

„Gerade in der aktuellen Situation ist es sinnvoll, benachteiligte Schülerinnen und Schüler mit funktionstüchtigen Computern auszustatten. Da wir mit unseren Schülerinnen und Schülern derzeit intensiv mithilfe von digitalen kollaborativen Lernplattformen arbeiten und regelmäßig mittels Online-Tools unterrichten und per E-Mail kommunizieren, freuen wir uns, einige unserer Schützlinge, die nachweislich in prekären Verhältnissen leben, mit entsprechender Hardware ausrüsten zu können. Auch nach den Schulschließungen werden diese Kinder die Laptops intensiv für die Vorbereitung von Referaten, die Erstellung von Texten und Tabellen sowie für entsprechende Lernsoftware nutzen.“
Gabriele Erdel, Schulleiterin der Johann-Peter-Hebelschule Bretten

„Unsere Schüler*innen werden die Laptops zunächst hauptsächlich für die Bearbeitung Ihrer Aufgaben aus dem Fernlernunterricht mithilfe der Office-Programme und Recherchearbeit nutzen. Da es häufig zuhause an einem Internetzugang fehlt, stellen wir derzeit noch vielen Schülern die Aufgaben via USB-Stick zur Verfügung und erhalten die bearbeiteten Aufgaben auch auf diesem Weg zurück. Schüler*innen, die einen Internetzugang haben, können dank des Laptops dann auch die Lernplattform Moodle nutzen, an Videokonferenzen teilnehmen und via E-Mail mit den Lehrkräften kommunizieren. Welche Schüler*innen dringenden Bedarf für die Geräte haben, wird anhand einer Bedarfsabfrage bei den Klassenlehrern ermittelt. Darauf basierend werden die Laptops dann in Abstimmung mit dem Kollegium an die bedürftigen Schüler*innen ausgegeben.“
Wolfgang Mees, Schulleiter der Schillerschule Bretten

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Kraichgau News aus Bretten

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