„Erst einmal lief alles schief“ - Zehntklässlerin ist Siegerin im Design Contest
Zehntklässlerin Aylin Ayaz ist Siegerin des Design Contest der AfK
Bretten (hk) „Into the blue“ – dieser schemenhafte Spruch fängt die Aufmerksamkeit von Aylin Ayaz ein, der sie nicht mehr loslässt. Die Zehntklässlerin der Max-Planck-Realschule folgt ihrem Instinkt und nimmt die Herausforderung an: Sie nimmt am Design Contest der Akademie für Kommunikation in Pforzheim teil. Es folgt ein für die Schülerin überraschender Sieg: Ayaz sichert sich in der Aufgabenstellung zwei, in der sich die Teilnehmer mit Jeansstoff auseinandersetzen sollen, den ersten Platz und darf ein Preisgeld in Höhe von 300 Euro mit nach Hause nehmen. Der Wettbewerb soll in den Real- und Werkrealschulen das Bewusstsein für kreative Bereiche stärken, in denen in der Regel die allgemeine Wissensvermittlung im Vordergrund steht.
Skizzieren, zeichnen, fotografieren oder nähen
Es hat fast schon einen traditionellen Charakter, dass die Max-Planck-Realschule jedes Jahr am Design Contest teilnimmt. Zumindest die letzten zwei Teilnahmen hat die Bildende-Kunst-Lehrerin Eva Deininger persönlich begleitet. Auf die Ergebnisse ihrer Schüler war sie in diesem Jahr besonders gespannt, denn jede Aufgabenstellung beinhaltet unterschiedliche künstlerische Techniken, wie skizzieren, zeichnen, fotografieren oder nähen. Somit können die individuellen Stärken der einzelnen Schüler angesprochen werden.
Kreative Ideen erwachen zum Leben
„Die Teilnahme am Design Contest erfolgt im Rahmen des Unterrichts der Bildenden Kunst. Dabei war den Schülern völlig freigestellt, welche Aufgabe sie übernehmen möchten“, beginnt Deininger zu erzählen. Zur Auswahl standen drei Aufgaben: Zum einen konnten Schüler einen „Helfer der besonderen Art“ entwerfen, einen Roboter also, der mit einer eigenen, kreativen Idee zum Leben erwachen soll. Unter der durchaus provokanten Aufgabenstellung „Zeichnen kann jeder“ sollen gezeichnete Kreationen entstehen, die einen Lieblingsmenschen als Fantasiefigur darstellen. Ein Kunstwerk oder ein verrücktes Kleidungsstück aus Jeans war der thematische Schwerpunkt der dritten Aufgabe.
Eine Idee beginnt zu reifen
So haben rund 28 Schüler etwas vorbereitet, im Anschluss fand eine Vorauswahl durch Deininger statt. Letztendlich wurden die Projekte von acht Schülern eingereicht, eines davon war die ungewöhnliche Jeansidee von Ayaz: Sie gestaltet mit viel Liebe zum Detail eine Jeans-Hose in ein Jeans-Top um. Bevor sie zur Nähmaschine griff, hat sie sich erst einmal im Internet von Do-It-Yourself-Projekten inspirieren lassen. Im Nähraum der Realschule konnte sie dann einen ersten Versuch starten. „Erst einmal lief aber alles schief“, erinnert sich die Schülerin, als es Probleme mit den Hosenbeinen gab, die sie mühevoll kürzen und wieder umnähen musste. Unterstützung fand sie bei ihrer Großmutter: „Ich habe zwar vorher schon ab und zu genäht, aber mit der Nähmaschine war das mein erster Versuch“, erklärt sie.
Preisverleihung in Pforzheim
Nach der Fertigstellung des Jeans-Tops wurde es noch einmal richtig spannend. „Die Entscheidung, welche Arbeiten einen Preis verliehen bekommen, lag in den Händen einer hochkarätigen Jury“, so Deininger. Diese setzte sich unter anderem aus dem Pforzheimer Künstler René Dantes und der Leiterin des Kreativzentrums EMMA, Almut Benkert, zusammen. Und eigentlich habe die Schülerin gar nicht mit einem Gewinn gerechnet. „Deshalb war ich sehr überrascht zu erfahren, dass ich gewonnen habe.“ Die feierliche Preisübergabe fand dann in der Akademie für Kommunikation statt.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.