Kinderecke: 500 Jahre Reformation
Martin Luther und Philipp Melanchthon erneuerten die Kirche
Ist euch schon der große Martin Luther an der Stiftskirche in Bretten aufgefallen? Am Kirchturm hängt ein riesiges Plakat, auf dem Luther statt des üblichen schwarzen Gelehrtenmantels ein T-Shirt trägt mit der Aufschrift „Ich bin so frei“. Darunter steht „500 Jahre Reformation“. Am 31. Oktober 1517 hat Luther an der Kirche in Wittenberg seine 95 Thesen angeschlagen, was als Ursprung der reformierten, also evangelischen Kirche gilt. Luther hat mit den Thesen aufgeschrieben, dass allein Gott die Sünden vergibt. Damit kritisierte er die katholische Kirche, die sich damals die Vergebung der Sünden von den Gläubigen sogar bezahlen ließ.
Evangelische und katholische Kirche erinnern gemeinsam an Reformation
Ein Jahr lang erinnert die evangelische Kirche jetzt an dieses Ereignis mit vielen Veranstaltungen. Erstmals gibt es auch ökumenische Aktionen, das heißt, die katholische Kirche beteiligt sich ebenfalls daran. Das würde Luther freuen, der gar nicht die Spaltung der Kirche im Sinn hatte, sondern ein Umdenken anregen wollte. Gefallen hätte es auch Philipp Melanchthon, der gesagt hat: „Wir sind zum Gespräch miteinander geboren.“ Von ihm habt ihr bestimmt schon gehört, schließlich trägt Bretten den Beinamen „Melanchthonstadt“. Melanchthon ist hier 1497 geboren, damals hieß er noch Schwarzerdt mit Nachnamen. Er war als Kind ein hervorragender Schüler, besuchte schon mit zwölf Jahren die Universität. Sein Griechisch-Lehrer gab ihm den Namen Melanchthon, das ist die griechische Übersetzung seines Nachnamens. Er wurde ein großer Gelehrter, freundete sich mit Luther an und unterstützte ihn. Zum Beispiel hat er Luther dazu angeregt, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen.
Schulpflicht für alle
Melanchthon wird auch „Praeceptor Germaniae“ (Lehrer Deutschlands) genannt, weil er sich dafür einsetzte, das Schulwesen zu erneuern. Zum Beispiel forderte er eine Schulpflicht für alle, weil er davon überzeugt war, dass Bildung wichtig ist. Zu seiner Zeit konnten es sich nur wenige leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken, da sie als Arbeitskräfte zu Hause gebraucht wurden. ger
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Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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