Kinderecke: Religionen Teil 3 - Regeln, Traditionen und Rituale
Regeln, Traditionen und Rituale bilden den Rahmen des Lebens. Oftmals gibt der Glauben sie vor.
In jeder Religion gibt es bestimmte Regeln, nach denen die Gläubigen leben. Viele dieser Regeln sind auch in die Gesetzbücher der Welt übergegangen, weil sie für ein gutes Miteinander unerlässlich sind. Im Judentum und im Christentum sind die zehn Gebote besonders wichtig. In ihnen ist festgelegt, wie Menschen mit Gott und miteinander leben sollen. Im Islam sind fünf Gebote, auch die fünf Säulen des Islam genannt, zentral: Sie erklären, wie Muslime ihren Glauben bekennen, richtig beten, anderen helfen, wie sie fasten und ihre Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen.
Anfang und Ende des Lebens
Das Leben eines Gläubigen wird auch von Traditionen und Ritualen begleitet. Wir wollen einen Blick auf den Anfang und das Ende – auf Geburt, Kindheit und Tod werfen: Wie wird man beispielsweise in eine Religion aufgenommen? Was erwarten die Gläubigen nach dem Tod und wie werden sie bestattet?
Kinder werden in die Gemeinschaft aufgenommen
Die Kinder von Christen werden getauft und damit in ihre Gemeinschaft aufgenommen. Katholiken festigen diese Aufnahme nochmals in der Erstkommunion und in der Firmung, Protestanten in der Konfirmation. Jeder, der eine jüdische Mutter hat, gilt im jüdischen Glauben als Jude. Jüdische Jungen werden, wenn sie acht Tage alt sind, beschnitten. Das wird auch bei vielen muslimischen Jungen gemacht. Muslime glauben, dass sie von Geburt an Muslime sind. Jüdische Gemeinden nehmen Mädchen ab zwölf Jahren und Jungen ab 13 Jahren als vollwertige Mitglieder auf. Sie sind dann eine Bat Mizwa, „Tochter der Pflicht“, bzw. Bar Mizwa, „Sohn der Pflicht“. Auch das Fest wird so genannt.
Juden, Muslime und Christen: Alle glauben an ein Leben nach dem Tod
Die Angehörigen aller drei Religionen glauben an ein Leben nach dem Tod. Juden sind davon überzeugt, dass ihre Seele nach dem Tod zu Gott wandert und unterwegs von allen Sünden gereinigt wird. Manche Juden glauben, dass es eine Seelenwanderung gibt. Seelen, die noch nicht genügend Erfahrungen auf der Erde gesammelt haben, werden in einem anderen Körper wiedergeboren. Bei Juden ist nur die Erdbestattung erlaubt. Die Toten werden möglichst am selben oder nächsten Tag bestattet, denn erst dann kann die Seele den Körper verlassen. Auch Muslime glauben, dass am Ende des Lebens nur der Körper stirbt, wohingegen die Seele weiterlebt. Für sie ist das Leben auf der Erde ein Geschenk und eine Aufgabe von Allah. Schon wenige Stunden nach dem Tod wird der Tote, nur in Tücher gehüllt, auf die rechte Seite mit dem Blick Richtung Mekka ins Grab gelegt. Bei Christen werden die Toten oft noch einige Tage aufgebahrt. Danach sind Feuer- oder Erdbestattungen möglich. Christen glauben an ein ewiges Leben bei Gott nach dem Tod. (ger)
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Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
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