Auch in Neibsheimer Pflegeheim sind zwei Fälle von Krätze-Verdacht aufgetreten
„Man muss offen damit umgehen“

Das Altenwohn- und Pflegeheim Haus Schönblick in Bretten-Neibsheim. | Foto: Haus Schönblick
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BRETTEN (ch) Nach einem Oberderdinger Pflegeheim sind nun auch aus dem Altenwohn- und Pflegeheim Haus Schönblick zwei Verdachtsfälle auf Krätze bekannt geworden. In diesem Fall gab es jedoch anscheinend keine Klagen von Besuchern und Angehörigen über zu wenig Informationen. Eltern von Grundschülern, die regelmäßig im Speisesaal des Heims zu Mittag essen, hatten bereits letzte Woche Handzettel mit einer entsprechenden Information erhalten.

Schülereltern mit Handzetteln informiert

Auf den Handzetteln informierte die stellvertretende Heimleiterin und Pflegedienstleiterin Clarita Kosel über die Verdachtsfälle, über die daraufhin mit dem Gesundheitsamt abgesprochenen Maßnahmen, über regelmäßigen Austausch mit der Amtsärztin und darüber, dass es für Besucher „keinerlei Bedenken sich anzustecken“ gebe. Eine geplante Geburtstagsfeier könne bedenkenlos stattfinden. Eine Übertragung könne „nur durch engen Hautkontakt“ stattfinden, auch Händeschütteln sei „unbedenklich“, hieß es. In dem Pflegeheim arbeiten auch Elternteile von Schulkindern. Falls sich bei einem der insgesamt 160 Mitarbeiter Symptome zeigten, müsse „die ganze Familie mitbehandelt werden“. Bisher sei dies jedoch „nicht der Fall“.

Behörden eingeschaltet und Bewohner mit Angehörigen informiert

Nach Aussage von Heimleiter Udo Kosel kommen an Schultagen rund 20 Kinder zum Mittagessen. Auch Feiern im Heim würden immer wieder von Schulkindern, beispielsweise durch Gesangsauftritte, mitgestaltet. Die Handzettel seien den Kindern mitgegeben und parallel der Schulleiterin zugestellt worden. Außerdem habe man mit Auftreten des ersten Verdachtsfalls vor gut einer Woche nicht nur sofort das Gesundheitsamt, die Heimaufsicht und die für das Heim zuständige Hautärztin eingeschaltet, sondern auch gleich die übrigen 193 Bewohner sowie deren Besucher/innen und Angehörige angesprochen. Die Frage, ob auch im Amtsblatt informiert wurde, verneint der Heimleiter. Wenn Angehörige und Mitarbeiter informiert seien, müsse man das nicht. Allerdings: „Wenn wir weitergehende Maßnahmen hätten ergreifen müssen, hätten wir auch weiter informiert.“

"Riesenaufwand" für Mitarbeiter

Sowohl vom Gesundheitsamt als auch von der Heimaufsicht waren laut Udo Kosel persönlich vor Ort und haben mit der Heimleitung die erforderlichen Maßnahmen durchgesprochen. Zum Beispiel müssten die Mitarbeiter im Kontakt mit den von Krätzeverdacht betroffenen Bewohnern Handschuhe tragen und sich jedes Mal umziehen. Wäsche aus den betroffenen Zimmern werde separat gewaschen und extra desinfiziert. „Das ist ein Riesenaufwand, auch wenn er nur auf einem Verdacht beruht“, gibt der Heimleiter zu bedenken. Aber er ist überzeugt: „Die Vorschriften müssen eingehalten werden.“

Unspektakuläre Anzeichen bei Patienten

Nach seinen Worten sind die Verdachtsmomente für Krätze relativ unspektakulär. Die Betroffenen klagten über Juckreiz und begännen, sich zu kratzen. Später bildeten sich auf der Haut „kleine Pickelchen“. „Mehr ist da nicht“, so Kosel. Dennoch hofft er „inständig, dass die sofort ergriffenen Maßnahmen erfolgreich sind.“ Zu einer Ausbreitung sei es jedenfalls nicht gekommen. Sein Credo lautet: „Man muss offen damit umgehen.“

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Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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