Sonnenbrand: "Bei starken Schmerzen zum Hautarzt"

Sonnenbrand ist gefährlich für die Haut und kann im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen. Im Interview verrät Dr. med. Heike Geiger, deren Praxis sich in der Bahnhofstraße in Bretten befindet, wie Sonnenbrand entsteht, welche Sonnencreme die richtige ist und wann man einen Arzt aufsuchen sollte.

Welche Schädigungen der Haut kann die Sonne verursachen?

Überschreitet die Bestrahlung der Haut einen gewissen – von Mensch zu Mensch unterschiedlich – hohen Grenzwert, treten akute Hautschäden auf. Mehrere Stunden nach der Überdosis Sonne kommt es akut zu Rötungen, Juckreiz und Entzündung der Haut, die sehr schmerzhaft sein kann. Im schlimmsten Fall kann es bei weiterer Bestrahlung zur Blasenbildung oder gar zum Absterben von Gewebe kommen. In der Tiefe führen UV-Strahlen zu Schäden an der DNA, die durch körpereigene Enzyme bis zu einem gewissen Maß repariert werden können. Bei zu vielen Veränderungen werden die Reparaturmechanismen überfordert und es kann aus dem Defekt Hautkrebs entstehen.

Was ist der Unterschied zwischen UVA- und UVB-Strahlen?

UV-Strahlen haben verschiedenen Wellenlängen: UVC 100 bis 200 Millimeter, UVB 280 bis 315 Millimeter, UVA 315 bis 400 Millimeter. Von der Wellenlänge hängt auch ab, in welchem Ausmaß die Strahlen bis zur Erde vordringen. Je langwelliger, desto schlechter werden sie von der Ozonschicht ferngehalten. UVC wird somit fast vollständig gefiltert und erreicht fast gar nicht die Erde. Circa vier Prozent der UVA-Strahlung durchdringen die Ozonschicht, erreichen tiefe Hautschichten, die Lederhaut, und sind für vorzeitige Hautalterung und Faltenbildung durch Abbau der elastischen Fasern und von Kollagen verantwortlich. UVB ist kurzwellig, hochenergetisch und umso wirksamer und gefährlicher. Von UVB gelangt nur ein geringer Rest durch den „Ozonschirm“ und in der Haut bis zur Basalzellschicht.

Worauf sollte man beim Kauf von Sonnencreme achten?

Wichtig ist eine Sonnencreme gegen UVA und UVB-Strahlen. Bislang gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis für Hautschäden durch Infrarot-A-Strahlen, auch wenn IR-A-Schutz derzeit in verschiedenen Sonnencremes beworben wird. Akne-Patienten mit fettiger Haut sollten eher zu Sonnenschutzgelen greifen, Sonnenallergiker eher zu speziellen Präparaten verschiedener Hersteller aus der Apotheke. Für Kinder gibt es ebenfalls spezielle Präparate, die physikalische Filter wie zum Beispiel Zinkoxid oder Titandioxid und keine chemischen Filter enthalten. Allgemein empfehle ich einen Sonnenschutz von mindestens 30, im Gesucht eher 50.

Wann ist ein Sonnenbrand ein Fall für den Hautarzt?

Einen Hautarzt aufsuchen sollte man bei starken Schmerzen, Schwellungen oder gar Blasenbildung. Eigenständiges Eröffnen der Blasen ist nicht empfehlenswert, da eine sterile Vorgehensweise nicht gewährleistet ist. Die Blasendecke sollte übrigens nicht entfernt werden.

Autor:

Wiebke Hagemann aus Bretten

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