Tag der inneren Balance 2016: Schlafmangel schadet der Gesundheit
Die gesundheitlichen Folgen von Schlaflosigkeit reichen von einer erhöhten Unfallgefahr im Straßenverkehr und am Arbeitsplatz bis hin zu Störungen des Immunsystems, des Stoffwechsels und Herz-Kreislauferkrankungen.
Baden-Baden. (ots) - Schlaf ist neben einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung der wichtigste Baustein für ein gesundes Leben. Wer unter Schlafstörungen leidet, hat ein höheres Risiko für körperliche und seelische Erkrankungen als Menschen ohne Schlafstörungen.
"Schlafstörungen sind offenbar ein Risikofaktor, der die Schwelle für Erkrankungen jedweder Art senkt", so der Psychologe und Schlafmediziner Professor Dr. Dieter Riemann vom Universitätsklinikum Freiburg anlässlich des "Tags der inneren Balance 2016". Ein Problem, das in Deutschland viele Menschen betrifft: Etwa 25 Prozent der Erwachsenen leiden nach Angaben des Robert Koch-Instituts an Schlafstörungen. Eine Umfrage der Knappschaft im März 2016 ergab, dass 53 Prozent der Befragten ihren Schlaf als nicht erholsam empfinden und sich morgens wie gerädert fühlen. 40 Prozent können abends nicht einschlafen, 37 Prozent wachen in der Nacht auf und finden nicht wieder in den Schlaf. Häufig sind Stress am Arbeitsplatz, hoher Leistungsdruck und gestiegene Anforderungen Schuld an den Schlafstörungen.
Schlafstörungen haben viele Folgen
Die gesundheitlichen Folgen sind vielfältig. Sie reichen von einer erhöhten Unfallgefahr bis hin zu einer Schwächung des Immunsystems, Störungen des Stoffwechsels und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Typischerweise leiden Menschen mit Schlafstörungen häufiger an Diabetes und Übergewicht. Auch Depressionen stehen in engem Zusammenhang mit gestörtem Schlaf, so Riemann. So haben depressive Menschen meist Probleme einzuschlafen, durchzuschlafen oder wachen schon am frühen Morgen auf. Auch die Verteilung von REM- und Tiefschlaf ist häufig gestört. Zur Behandlung stehen Riemann zufolge eine Reihe verhaltens- und psychotherapeutischer Techniken zur Verfügung, die unter dem Begriff kognitive Verhaltenstherapie für Insomnien zusammengefasst werden.
Cortisol-Spiegel senken und besser schlafen
Wie Professor Dr. Göran Hajak von der Sozialstiftung Bamberg, einem Lehrkrankenhaus der Universität Erlangen, berichtete, können hinter Schlafstörungen organische, psychische oder verhaltensbedingte Faktoren aber auch Medikamente stecken. Für die Behandlung sei es daher wichtig, die genauen Ursachen zu finden. "Wenn die Schlafstörung mehr als dreimal wöchentlich über vier Wochen auftritt, sollte deshalb der Arzt eingeschaltet werden", so Hajak. Eine wichtige Rolle für den Schlaf spielt das Stresshormon Cortisol, erläuterte der Wissenschaftler. Bei Patienten mit Schlafstörungen sei der Cortisol-Spiegel bereits ab dem Nachmittag erhöht. Wie Hajak berichtete, hat eine neuere Untersuchung gezeigt, dass das natürliche Arzneimittel Neurexan® das Speichel-Cortisol bei Gestressten vermindert. "Um den Schlaf in der Nacht zu verbessern, empfiehlt es sich, Neurexan bereits am späteren Nachmittag einzunehmen", so der Psychiater und Schlafforscher.
Immer wieder auf Entspannung umschalten
Auch über das körpereigene Beruhigungssystem lassen sich Entspannung und damit auch besserer Schlaf herbeiführen, erläuterte Karin Wolf, Therapeutin für ganzheitliche Entspannungsverfahren aus Germering. Nicht kurzfristiger Stress sei schädlich, sondern die Kombination aus chronischem Stress und fehlender Regeneration. "Wir bleiben gesund, wenn wir immer wieder von Anspannung auf Entspannung umschalten. Wichtig ist es, für Beruhigung zu sorgen, um so immer wieder aus dem ständigen Stresskreislauf auszusteigen", so Wolf. Anderenfalls falle es mit der Zeit immer schwerer, in den Entspannungsmodus zu finden. Die Expertin nannte verschiedene Möglichkeiten, um das körpereigene Beruhigungssystem zu aktivieren - wie etwa Atemübungen, beruhigende Gedanken und Imaginationen aber auch Berührung.
Weitere Tipps und Informationen gibt es unter www.tag-der-inneren-balance.de.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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