Angenehme Temperaturen im Sommer
Wie drückende Hitze gar nicht erst ins Gebäudeinnere gelangt

- Damit es in den eigenen vier Wänden nicht viel zu heiß wird: Die Meteorologen gehen aktuell von weiter steigenden Durchschnittstemperaturen aus, weshalb man über Maßnahmen nachdenken sollte.
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Region (Zukunft Altbau). Hitze hat negative Auswirkungen auf die Lebensqualität der Menschen. Vor allem Ältere, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder leiden darunter. Schwindel, Erschöpfung und Hitzschlag können auf zu hohe Temperaturen folgen. Um zu verhindern, dass heiße Luft im Sommer in den eigenen vier Wänden zum Dauergast wird, rät Frank Hettler von Zukunft Altbau dazu, Fenster schon früh am Morgen konsequent zu verschatten – mit Jalousien, Rollläden, Klappläden und Markisen. „Ein außen angebrachter Sonnenschutz verhindert, dass Sonnenstrahlen direkt auf die Fenster treffen und ins Innere gelangen können. Er ist daher am effektivsten.“
Einfach, aber wirkungsvoll
Ein weiteres einfaches, aber wirkungsvolles Mittel, um die Hitze aus dem Haus zu vertreiben, ist konsequent zu lüften. Am späten Abend, in der Nacht und vor allem in den frühen Morgenstunden sind die Temperaturen niedriger als tagsüber. Der ideale Zeitpunkt also, um frische, kühlere Luft ins Haus zu lassen. Hauseigentümer sollten am besten querlüften, also gegenüberliegende Fenster gleichzeitig öffnen. Durch den so entstehenden Durchzug kann die Bausubstanz rasch abkühlen. An besonders heißen Tagen sollten dagegen alle Fenster konsequent geschlossen bleiben.
Auf dem Land ist es deutlich kühler
Eine gute Dämmung schützt nicht nur vor Winterkälte. Sie sperrt auch Hitze aus, indem sie den Wärmefluss von außen nach innen bremst. Neben der Dämmung spielt die Speichermasse des Gebäudes eine wesentliche Rolle. Darunter versteht man massive Innen- und Außenwände, aber auch Estriche. Die Speichermasse wirkt als Puffer und sorgt dafür, dass Hitze von draußen verzögert im Raum ankommt.
Die vielen versiegelten Flächen in Städten heizen sich im Sommer stark auf. Bis zu zehn Grad heißer als auf dem Land kann es dort werden. Begrünte Fassaden, Gründächer oder Dachgärten wirken sich kühlend auf das Mikroklima vor Ort aus. Das dort verdunstende Wasser senkt die Temperatur in der nächsten Umgebung um bis zu fünf Grad Celsius.
Effizient und auch noch günstig
Auch moderne Wärmeschutzverglasungen halten die Sonneneinstrahlung ab – und das deutlich besser als herkömmliche Fenster. Dreischeibenverglasungen sind mittlerweile Standard: Diese sind mit dünnen metallischen Beschichtungen versehen und halten einen großen Teil der Sonnenstrahlen draußen. Wie effektiv solche Scheiben schützen, zeigt ihr g-Wert. Das g steht für den Gesamtenergiedurchlassgrad.
Dieser zeigt an, wie viel Sonnenwärme durch das Fenster gelangen kann. Ein normales Wärmeschutzglas hat etwa einen Wert von 0,55. 45 Prozent der Sonnenwärme können also nicht ins Haus gelangen. Eine moderne Dreifachverglasung hingegen hat einen Wert von 0,5 und Sonnenschutzverglasungen sogar bis zu 0,2. Sonnenschutzverglasungen sperren aber im Winter die gewünschten Solargewinne aus und werden daher in Wohngebäuden eher selten eingesetzt.
Wärmepumpen können Häuser nicht nur beheizen, sondern zusätzlich auch kühlen: Das tun sie entweder passiv oder aktiv. Erdwärmepumpen können beides. Bei der passiven Kühlung bleibt die Wärmepumpe ausgeschaltet. Die Wärme wird über die Heizkörper und die laufende Umwälzpumpe ins Erdreich geleitet. So kann kühleres Wasser durch die Heizungsanlage fließen.
Die Raumtemperatur sinkt dadurch um bis zu drei Grad Celsius. Bei der aktiven Kühlung wird die Wärmepumpe dann im Kühlmodus betrieben. Das erhöht jedoch auch den Stromverbrauch und die Kosten. Die Luft-Luft-Wärmepumpe ist bereits aus südlichen Ländern wie Spanien oder Italien bekannt. Sie kann sowohl zum Heizen als auch zum Kühlen eingesetzt werden. In Deutschland ist dieses Modell hingegen bislang noch eher wenig verbreitet. Nutzt man die Luft-Luft-Wärmepumpe zum Kühlen, entzieht sie der Raumluft Wärme und gibt diese dann nach draußen ab. Solche Luft-Luft-Wärmepumpen können einfach installiert werden, sind effizient und beim Kauf verhältnismäßig günstig.
Weitere hilfreiche Informationen zur energetischen Sanierung von Wohnhäusern gibt es auch online auf www.zukunftaltbau.de.
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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