Endspurt im Oberderdinger Mordprozess: Letzter Verhandlungstag vor den Plädoyers
Am letzten Verhandlungstag vor den Plädoyers wurden die Berichte von drei Sachverständigen verlesen.
Karlsruhe/Oberderdingen (hk) Endspurt im Indizienprozess um Brandstiftung und Mord an einer 82-jährigen Pflegeheimbewohnerin im Haus Edelberg in Oberderdingen: Bereits nach etwa einer Dreiviertelstunde endete der elfte Verhandlungstag ohne einen Zeugen vernommen zu haben. Stattdessen wurden die Gutachten von drei Sachverständigen verlesen.
Zweite Heimbewohnerin im Fokus
Wie zuvor durch den Vorsitzenden Richter Leonhard Schmidt angekündigt, wurde zunächst ein Observationsbericht verlesen. Ein Polizist hatte den Angeklagten dabei einen Tag beschattet, ohne irgendwelche Auffälligkeiten in seinem Verhalten oder Handeln zu bemerken. Es folgte das Gutachten eines Vertreters des Versicherungskonzerns „Allianz“ zu den durch das Feuer veursachten Sachschäden. Darin hieß es, man könne bisher lediglich grobe Schätzungen abgeben. Zuletzt verlas der Richter ein rechtsmedizinisches Gutachten, das den Fokus vor allem auf die zweite Heimbewohnerin legte, die durch den Brand im Senioren-Zentrum schwerste Verletzungen erlitten, glücklicherweise aber überlebt hatte.
Angeklagter hat keinen Eintrag im Bundeszentralregister
Festgestellt wurde, dass der Heimbewohnerin ein „massives Inhalationstrauma durch Rauchgas“ widerfahren sei. Grundsätzlich kommt das Gutachten zu dem Schluss, dass sich die Heimbewohnerin unter Berücksichtigung ihres Alters und ihrer gesundheitlichen Situation zum Zeitpunkt des Brandes in einem äußerst lebensbedrohlichen Zustand befunden habe. Am morgigen Dienstag, 5. März, stehen nun die Plädoyers von Anklage und Verteidigung an.
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Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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