Nach drei Wochen Telefonausfall ist das Kieselbronner Rathaus wieder regulär erreichbar
Zeit des Improvisierens hat ein Ende
KIESELBRONN (ch) Nach mehr als drei Wochen Leitungsausfall (wir berichteten) ist die Kieselbronner Gemeindeverwaltung seit dem gestrigen Mittwochmittag wieder unter ihren regulären Telefonnummern erreichbar.
Erlösender Telekom-Anruf
„Wir haben um 12.15 Uhr einen Anruf von der Telekom bekommen, dass die Festnetzanschlüsse wieder funktionieren“, berichtet Gemeindekämmerer Wolfgang Grun auf Nachfrage. Damit endete eine 23 Tage währende Telefonstille. Aufgaben oder Dienstleistungen seien wegen der Ausnahmesituation weder eingeschränkt noch zurückgestellt worden, so der Kämmerer. „Dadurch, dass wir mit der EDV online waren, konnten wir ganz regulär weiterarbeiten.“
Mit dem Handy durchs Haus gerannt
Die Bevölkerung habe überwiegend mit Verständnis reagiert. Nur einzelne Rathausbesucher seien ungehalten gewesen, erzählt Wolfgang Grun und fügt hinzu: „Aber wir sind auch nur Kunde des Telefonanbieters und haben außerdem auf der Gemeinde-Homepage über die Situation informiert.“ Bei den Rathausmitarbeiterinnen und –mitarbeitern herrsche jetzt gleichwohl Erleichterung, dass die Zeit der Improvisation vorbei ist. „Wir konnten ja mit unseren privaten Smartphones nicht zu anderen Mitarbeitern verbinden, da sind die Kollegen immer mit dem Handy durchs Haus gerannt. Das war auf Dauer natürlich kein Zustand“, stellt Grun fest.
Zweiter Leitungsdefekt entdeckt
Eigentlich sollten die Festnetzanschlüsse schon früher wieder funktionieren. Denn der Sturmschaden war inzwischen behoben worden. Dann wurde aber am Dienstag dieser Woche direkt vor dem Rathaus ein zweiter Schaden entdeckt. „Am Mittwochmorgen hat die Firma vor dem Rathaus den Boden aufgebuddelt und die Leitung zwischen Verteiler und Rathaus freigelegt“, berichtet der Leiter der Kieselbronner Finanz- und Personalverwaltung. Zwar sei die Telefonanlage im Rathaus vor eineinhalb Jahren modernisiert worden, aber die Gemeinde habe noch eine „relativ altmodische“ Telefonleitung, die auf der ISDN-Technik beruhe. „Das hat sogar die Telekom überrascht, dass sowas noch existiert“, schmunzelt Grun.
Skepsis gegenüber neuer Technik
Die Möglichkeit, nach dem dreiwöchigen Ausfall nun auch die Telefonleitung zu modernisieren, betrachtet Grun gleichwohl mit Skepsis: „Wie sollen wir verhindern, dass wieder mal ein Kabel reißt“, gibt er zu bedenken. Außerdem habe auch die bereits bei den Internetleitungen verwendete neue „IP-Technik“ ihre Nachteile. Und wenn dann sowohl Internet als auch Telefone ausfielen, wäre die Gemeindeverwaltung tatsächlich komplett abgehängt.
Den Vorbericht lesen Sie hier
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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