Im Auftrag der "Fünf Schneeballen"

Flehinger Geschichte aus dem Dunkel der Archive geholt

Oberderdingen-Flehingen (kn) Am Sonntag, 19. März, wird die Historische Gruppe „Fünf Schneeballen“ Flehingen-Sickingen um 18 Uhr im Alten Flehinger Bahnhof das in ihrem Auftrag erstellte Werk: „Flehinger Bauern, Junker, Pfaffen und Juden – Die Herren von Flehingen und ihre Untertanen zwischen Spätmittelalter, Bauernkrieg und Reformation“ der Öffentlichkeit vorstellen. Als Autor konnte der Verein den Historiker Ralf Fetzer aus Edingen-Neckarhausen verpflichten.

Besonderes Interesse an Erpf Ulrich von Flehingen

„Wir sind seit über 40 Jahren beim Peter-und-Paul Fest in Bretten aktiv dabei und freuen uns über mehr Informationen zu den damals handelnden Personen“, sagt Simon Obhof, der Vereinsvorsitzende. „Insbesondere interessiert uns die Person des Erpf Ulrich von Flehingen, der von uns bei verschiedenen Auftritten dargestellt wird.“ Bisher ist kaum etwas über Flehingen publiziert worden, so dass viel Neues vorgestellt wird.

Reformation, Bauernkrieg und Juden im Vordergrund

Fetzer berichtet bei der Präsentation über seine Arbeiten zum Buchprojekt. Dabei stellt er vor allem die Entwicklung der Themenfelder Reformation, Bauernkrieg und Juden im Rahmen der vorgenommenen Archivarbeiten in den Vordergrund. Das Verhältnis des Ortsherrn Ulrich IV. von Flehingen und seiner beiden Söhne Erpf Ulrich und Ulrich Wolff Ausgang des 15. und in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts steht dabei im Mittelpunkt der Betrachtungen. Durch die Verknüpfung einzelner Überlieferungselemente in verschiedenen Archiven soll dabei das Arbeiten auf Mikro-, also auf Orts- und Regionalebene, vor dem Hintergrund der allgemeinen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen am Beispiel der Bevölkerung Flehingens aufgezeigt werden, wie trotz großer Verluste schriftlicher Überlieferung eine Annäherung an die längst vergangenen Lebenswelten der Kraichgauer Bevölkerung ermöglicht werden kann.
„Die jetzt vorgelegte Arbeit ist nicht nur für Flehingen relevant, sondern strahlt vielfältig auf die ganze Region aus“, stellt Obhof fest. „Fetzer war schon zu mehreren Vorträgen bei uns und hat dabei gezeigt, dass er auch abstrakte Themen gut verständlich vermitteln kann.“