Fasching Frohsinn Jöhlingen
Frohsinn-Fasching 2024 im ausverkauften Martinussaal

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Mit einer ersten schwungvollen Stimmungsrunde eröffnete der Musiker Lothar aus der Pfalz die Faschingssitzung des Gesangsvereins Frohsinn im ausverkauften Martinussaal, dem Kulturtempel „Schwarzer Adler“. Diese Veranstaltung zeichnet aus, dass alle Mitwirkenden ausschließlich Vereinsmitglieder und aktive Sänger sind. Die Zahl der Talente und deren Engagement ist für einen Verein ein großes Gut und wird von den regelmäßigen Besuchern sehr geschätzt. Auch Vertreter des Elferrats vom TSV Jöhlingen, TV Wössingen und der Brettener Bütt waren anwesend, was als Anerkennung für das Programm gedeutet werden darf.

Charmant und wortgewandt führte wie immer der Conferencier Karl-Heinz Burgey durch die Veranstaltung. Er war nicht nur als Moderator aktiv, sondern brachte auch zwei Vorträge zum Besten. Bei seinem ersten Auftritt schlüpfte er in die Rolle eines erfolgreichen Kammersängers. Er animierte die Zuschauer zum Mitsingen bei einer bekannten Melodie, bei der es sich um einen Vierteltakt in Pullmoll handelte. Auch in einem zweiten Lied, das er nach Mitternacht und nach mehreren Gläsern Weizenbier geschrieben hat, also einem Spätwerk, das flüssig vorgetragen werden sollte, teilte er dem Publikum mit, dass Home-Office ein Genuss ist, da der Schlaf zu Hause gesünder als im Büro ist. In einer weiteren Strophe schilderte er, dass er sich ab und an glücklicherweise mit seiner Frau beim Autofahren nicht immer einig ist, was dazu führt, dass aufgrund der Spannung der Akku seines E-Autos wieder aufgeladen wird.

Im zweiten Teil des Programms trat Karl-Heinz als König Konrad der Zweite auf, der vor 1.000 Jahren die Schenkungsurkunde Walzbachtals unterschrieben hat. Verkaufen konnte er den Ort leider nicht, weil ihn keiner haben wollte. Er sinnierte darüber, was aus Walzbachtal und Deutschland geworden sei. In Walzbachtal gibt es kaum noch kleine Läden oder Wirtschaften, selbst das Polizeirevier wurde geschlossen. Im Fernsehen ist das Programm oft so flach wie der Bildschirm und nimmt man die Toten in den vielen Krimis zusammen, werden ganze Landkreise ausgerottet. Auch über die Werbekampagne Baden-Württembergs, auf gut schwäbisch „the länd“, machte er sich lustig sowie über die Aktion für die Lehrergewinnung am Stuttgarter Flughafen (kein Bock auf Arbeit, werde Lehrer).

Auch der „Gemeindearbeiter“, perfekt dargestellt von Thomas Vitt, war wieder zu Besuch. Er hatte gleich ein Anliegen an seinen Chef, den anwesenden Bürgermeister. Da dieser ja viel Erfahrung mit den sozialen Medien hat, könnte dieser doch für den Frohsinn dauerhaft tätig werden. Sein Wunsch an Timur war, die schöne monatliche Einrichtung in unserer Gemeinde, den Genussmarkt, ohne einen Stand der AfD abzuhalten, damit der Genuss nicht getrübt wird. In zwei Liedbeiträgen äußerte er sich sowohl über die Ampel-Fraktionen als auch über den Oppositionsparteien kritisch und besang den sprach- und führungslosen Kanzler Olaf.

Danach erfreute Marianne Sauter die Zuhörerinnen und Zuhörer mit den Erlebnissen auf der Shoppingtour mit ihrem Ehemann, der dringend eine neue Hose brauchte. Das Publikum lachte Tränen, auch weil Marianne gestenreich ihren Vortrag untermalte. Jeder konnte sich bildlich vorstellen, wie ihr Mann in der Umkleidekabine versuchte, in die erste Hose zu kommen, die zu klein war, und nach der zweiten Hose, die einigermaßen saß, den Einkauf für beendet erklärte, da „besser passen als passt“ ja gar nicht ginge. Sie beschwerte sich darüber, dass sich im Alter die Proportionen verschieben. Jeder im Saal konnte sich lebhaft vorstellen, wie der Knopf am Bauch beim neuen Hemd ihres Mannes nach einem Schnitzel zu einem fliegenden Geschoss werden konnte.

Die Frohsinnperlen erfreuten mit ihrer Selbstkritik. Sie brachten musikalisch dar, dass sie bisher in der Körpermitte noch nie einen Ring hatten, aber plötzlich da sogar zwei vorhanden waren. Der Grund hierfür ist wohl, dass wahrscheinlich in jeder Frau ein Stück Hefe steckt. Schade nur, dass die Hefe nicht ein Stückchen weiter oben sitzt. In einem zweiten Liedvortrag wurde die Frage aufgeworfen, warum es keinen Mann gibt, den man sich bei Amazon oder Zalando bestellen kann. Er wäre ideal zum Shoppen und Polka tanzen, wenn er allerdings nur zecht, nutzen Sie ihr Rückgaberecht.

Sabine Fabry und Alexander Burgey kamen als verspätete Sternsinger in den Martinussaal. Der neue Kreisverkehr in Wössingen wurde von ihnen in Schöne-Werner-Kreisel oder Liebeskreisel umbenannt und nebenbei stellten sie fest, dass Özcan auch kein Jöhlinger Name sei. Der Bürgermeister wurde weiter liebevoll aufs Korn genommen. Bei „Rent a Bürgermeister“ war er kürzlich bei dm an der Kasse. Da unser Bürgermeister ja nicht gerade der schnellste sei, war die Schlange vor seiner Kasse entsprechend lang.

Eingeschoben in die Vorträge waren Einlagen von zwei Tanzgruppen. Während die Frauen in schrillem Outfit unter der Leitung von Sigrid Burgey zu einem Medley aus Flashdance sehr synchron ihr Können zeigten, war die Tanzgruppe der Männer unter Leitung von Stephanie Tropf dieses Jahr als Piraten unterwegs.

Mit dem Jöhlinger Heimatlied, das alle Aktiven auf der Bühne und das Publikum im Saal mitsangen, gelang dem Frohsinn ein tolles musikalisches Finale und der ganze Saal kam noch einmal gegen Mitternacht in Hochstimmung. Eine gelungene Veranstaltung ging nach kurzweiligen Stunden tanzend bis in die frühen Morgenstunden zu Ende.

Ein herzlicher Dank geht an alle Aktiven und an die vielen Helfer beim Auf- und Abbau und bei der Bewirtung.

Autor:

Silke Meyer aus Region

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