„Wir haben auf Sonnenschein gehofft“
Kraichtaler Weinwandertag war trotz des Dauerregens ein voller Erfolg.

Gute Laune trotz Dauerregens bei der Kraichtaler Weinwanderung  - bei Beckers saß man im Trockenen | Foto: martin stock
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Die Weinreben freute das Wetter am vergangenen Sonntag. Die Winzer aus Kraichtal und der Region hätten sich für diesen Tag eher trockenes Wetter mit Sonnenschein vom blauen Himmel gewünscht. Sie hatten zum Weinwandertag nach Kraichtal eingeladen und hofften auf viele Gäste. Die Hoffnungen schienen sich nicht zu erfüllen, als die Regenwolken schon früh am Tag ihre nasse Fracht ausschütteten. „Der Regen ist wichtig, aber wir hätten auch gerne noch ein paar Tage gewartet“, sagte Dominik Zorn vom Weingut Niwenburg. Wider alle Befürchtungen kamen aber dennoch viele Unentwegte und machten sich bestens ausgestattet auf die Kraichtaler Weinrunde nach dem altbekannten Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur unpassende Kleidung.“ In Gruppen zogen die Wanderer aus dem Kraichbachtal hinauf in die Rebanlagen und wurden freundlich empfangen an den acht Stationen der veranstaltenden Weingüter und -händler. Viel Engagement hatten diese in den Tag investiert, um sich entsprechend positiv den Gästen zu präsentieren. Auch ein Quiz für Kinder hatten die Veranstalter für unterwegs vorbereitet, für dessen Lösung man sich an der Station von Getränke-Becker Preise abholen konnte.
Da man die Wanderstrecke unmittelbar mit der Stadtbahn S32 von Karlsruhe über Bruchsal nach Menzingen erreichen konnte, waren auch viele von außerhalb dabei. „Da muss man wenigstens nicht auf die Promille achten und kommt doch bestens hin und wieder nach Hause“, war ein eindeutig positiver Kommentar. „Dieser Weinwandertag war beste Werbung für die touristischen Möglichkeiten in Kraichtal“, sagt Ellen von der Krone, die während der Woche die Abteilung „Tourismus“ im Kraichtaler Rathaus verantwortet und am Sonntag privat bei der Weinwanderung dabei war. So freute es sie ungemein, dass sich viele trotz des Dauerregens, der erst am Nachmittag aufhörte, auf den Kraichtaler Weinweg gemacht hatten. Parallel dazu fand das traditionelle Schlachtfest der „Uneroiser Kerschdekipper“ statt in der Kelterhalle von Unteröwisheim, das einige Weinwanderer dann mit der Tour kombinierten. Sie stärkten sich entweder vor der Wanderung für die Steigungen in den Rebanlagen oder nutzten das Fest als stimmungsvollen Ausklang wie das Team der Andreasklause, das sich diesen Tag als Betriebsausflug auserkoren hatte. „Ein Zurück und ein Verschieben kam nicht in Frage“, sagte Chef und Pächter Patrick Köhler. „Wir laufen“, war die einhellige Meinung des Teams. „Dafür haben wir unsere Klause das erste Mal sonntags geschlossen und sind gemeinsam im Regen gewandert“, sagt Köhler; „mit Abschluss bei den Kerschdekippern“. Bestens ausgestattet mit Regenjacken, bunten Schirmen, festen Schuhen und Stimmungshits vom Bollerwagen trotzen sie gemeinsam dem Wetter. „Das war ein richtiges Team-Buildings-Event“, sagt Köhler, „mit einem ‚Weißt-du-noch-Effekt‘, von dem wir lange erzählen werden.“ Auch die vielen anderen Weinwanderer hatten sich nicht die Stimmung verregnen lassen, sondern waren bester Laune, was Stichproben an den Stationen unterwegs zeigten. „Nachdem wir anfangs zurückhaltend disponiert hatten, mussten wir bereits zur Mittagszeit bei Bäcker und Metzger nachbestellen,“ sagt Nadine Zorn. Auch Bettina Hartlieb, Natur- und Gästeführerin aus Oberöwisheim, die sich zusammen mit dem Weingut Klenert eine Station teilte, freute sich, dass sie sich mit ihrem Angebot vielen Gästen, auch von auswärts, präsentieren konnte. An den Stationen der Weingüter ließen sich viele nicht nur ihr Souvenir-Glas füllen, sondern packten auch die eine oder andere Flasche für zu Hause in den Rucksack. Auch Teile der neuformierten Jusos der SPD Kraichtal waren unterwegs und zeigten sich begeistert unterm Regenschirm von dem Wandertag. „Wir wollen nicht nur Politik machen in und für Kraichtal, sondern mittendrin sein und unsere Stadt mit ihren Besonderheiten erleben“, sagte Dominik Wessel. „Man soll uns sehen und kennen.“ Mit dabei war auch Bürgermeister Tobias Borho mit Ehefrau Amelie und freute sich über die vielen wetterfesten Weinfreunde. „Die große Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beweist mir, dass die Kraichtaler Weingüter einen guten Ruf haben und fest in der Bevölkerung verankert sind“, sagt er. „Man kennt sich in Kraichtal und kennt die Qualität der Weine. Man hält zusammen – auch im strömenden Regen. Das steckt an.“

Autor:

Martin Stock aus Region

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