„Kerwe“ in Walzbachtal (2)
Mondspritzer – nicht nur in Wössingen
Walzbachtal (wb) Wie die Wössinger zu ihrem Uz- oder Necknamen kamen, ist den meisten Bewohnern des Walzbachtaler Teilortes bekannt. Unwissende können die Anekdote darüber aber auch im Heimatbuch von 1971 oder auf der Walzbachtaler Homepage nachlesen. Dass dabei der Mond und Wasser eine Rolle spielten, lässt sich schon aus der Wortschöpfung ableiten. Die Wössinger haben schon vor ein paar Jahren ihrem Necknamen, mit einem schönen Brunnen im Bürgergarten, ein Denkmal gesetzt. Auch kein Zufall ist es, dass der Schlachtruf der Wössinger Narren „Wasser marsch“ lautet.
Mondspritzer in anderen Orten
Die Mondspritzer in Nußloch, südlich von Heidelberg, wollten in ihrem Wald einen Brand löschen, den ihnen der Mondschein vorgaugelte. Vergebliche Mühe wie auch in der Wössinger Geschichte. Heute gibt es auch dort einen Mondspritzer-Brunnen. Ein findiger Unternehmer brennt im Teilort Maisbach sogar einen Mondspritzer-Gin, sinnigerweise mit einer Nussgeschmack-Note.
In Wurzbach im südlichen Thüringen wollte man der Sage nach dem Nachbarort Heinersdorf bei einem vermeintlichen Brand zur Hilfe eilen. Doch auch hier hatte der Mond mit seiner Leuchtkraft die Hände im Spiel. Die Helfer ernteten von dort allerdings nur Hohn und Spott.
Die Donauwörther wollten nach dem Hilferuf eines Turmwächters zunächst einen Hof auf einem Berg vor einem Brand bewahren. Als man dort kein Feuer vorfand, glaubte man, der vom Mondschein hell erleuchtete Nachbarort Zirgesheim steht in Flammen. So hat auch ihnen diese Legende den Uznamen Mondspritzer beschert.
Autor:Werner Binder aus Region |
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