Bürgermeister-Wahlkampf in Maulbronn
Rundgang durch die Ortskerne von Schmie und Zaisersweiher

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Maulbronn (kn) Trotz kühler Witterung stießen die Rundgänge durch die historischen Ortskerne von Zaisersweiher und Schmie, zu denen Bürgermeisterkandidatin Johanna Bächle eingeladen hatte, auf reges Interesse. Zusammen mit zahlreichen Teilnehmern spazierten Johanna Bächle sowie der Historiker, Bauforscher und Verleger Jeff Klotz aus Bauschlott durch die Straßen und Gassen. Vom Kenner darauf hingewiesen, nahmen manche der Zuhörer unentdeckte Schmuckstücke wahr, deren historischer Wert im Alltag nicht mehr deutlich ist.

Strukturen des dörflichen Zusammenhalts stärken

Während Jeff Klotz auf das Besondere der vielfältigen Baukultur, die handwerklichen Traditionen und die unterschiedlichen Nutzungen der historischen Baudenkmäler in Zaisersweiher und Schmie einging, spannte Bürgermeisterkandidatin Johanna Bächle den Bogen zu Gegenwart und Zukunft. Sie informierte über die Möglichkeiten, die die Stadt Maulbronn durch Beantragung von Städtebaufördermitteln bei Land und Bund hat, um die gewachsenen baulichen Strukturen in den historischen Bereichen der beiden Stadtteilen zu erhalten und zeitgemäß weiterzuentwickeln. „Dadurch sollen auch die wirtschaftlichen Entfaltungsmöglichkeiten und die Strukturen des dörflichen Zusammenhalts gestärkt und verbessert werden“, nannte sie als eine der Ziele im Falle ihrer Wahl.

„Mit den Leuten, nicht über ihre Köpfe hinweg“

Johanna Bächle machte deutlich, dass sie auf Bestandsnutzung und Klimaneutralität setzt. Sie sprach sich gegen eine plan- und ziellose Erschließung immer neuer Bauflächen aus, wolle vorrangig Ortskerne sanieren, die Wohnqualität mit staatlichen Zuschüssen heben und sichern. Sie verwies auf gelungene Beispiele vergleichbarer Ortschaften im Landkreis. Sie sei überzeugt, dass viele Flächen schon da seien, auch Kompetenzen und gute Ideen. Es gelte, diese zu nutzen. Dies könne aber nur im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern geschehen, diese Beteiligung sei als eine der ersten Stufen in dem Programm von Bund und Land fest vorgeschrieben. „Mit den Leuten, nicht über ihre Köpfe hinweg“, so die 57-jährige, die auch hier aus ihrer Erfahrung in kommunalen Ämtern schöpfen möchte.

Fachmann machte auf Besonderheiten aufmerksam

Der in Bauschlott lebende Jeff Klotz erzählte von Kraichgau-Grafen, von der Zeit, als die Staufer tonangebend waren, und davon, wie um 1200 herum Zaisersweiher und Schmie zum großen Teil an das Kloster Maulbronn fielen. Es sei heute kaum mehr vorstellbar, dass vor dem 30-jährigen Krieg in ganz Württemberg noch etwa 450.000 Menschen lebten, danach etwa 100.000. Der Fachmann für Orts- und Baugeschichte Klotz machte auf Besonderheiten an noch erhaltenen Fachwerkbauten aufmerksam, zum Beispiel die für Württemberg typische Doppelbalkenreihe. Bächle und Klotz mussten zahlreiche Fragen beantworten, die auch das große Interesse an diesem Thema zeigten.

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Kraichgau News aus Bretten

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