Neuer Naturparkplan für den Naturpark Stromberg-Heuchelberg
Wanderangebote vor der Haustür stark gefragt
Region (hk) Im Rahmen einer Pressekonferenz der AG Naturparke Baden-Württemberg stellten Naturparkvorsitzender Andreas Felchle und Naturparkgeschäftsführer Dietmar Gretter den neuen Naturparkplan 2030 für den Naturpark Stromberg-Heuchelberg vor. Coronabedingt fand das Pressegespräch online statt.
Bevölkerung wurde miteinbezogen
Der Naturparkplan wurde 2020 ausgearbeitet und zum Jahreswechsel von den Mitgliedern des Naturparks beschlossen. Mit ihm sind die inhaltlichen Weichen für die weitere Arbeit des Naturparks in den kommenden zehn Jahren gestellt. „Angesichts der weltweiten Herausforderungen etwa im Klimawandel oder beim Artenschwund muss sich jeder fragen, was sein Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung sein kann“, beschreibt Naturparkvorsitzender Andreas Felchle den Fokus des neuen Planwerks. Der Naturpark könne nicht die Welt retten, er könne jedoch für die nachhaltige Entwicklung der Naturparkregion mit seinem Netzwerk und mit Leitprojekten in den Handlungsfeldern Naturschutz, nachhaltiger Tourismus, Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Regionalentwicklung wichtige Impulse setzen. Ebenso wichtig sei im Naturparkplanprozess die Einbindung der regionalen Akteure und der Bevölkerung des Naturparks in einem „Bottom-Up-Ansatz“ gewesen. In Expertengesprächen, in sieben Workshops oder auch bei Mitmachaktionen im Rahmen von Naturparkmärkten wurden die Ideen aus der Region abgefragt und einbezogen.
Direktvermarkter über digitale Kanäle unterstützt
Zunächst stellte Felchle aber die Bilanz für das 2020 vor. Die Corona-Pandemie habe einen spürbaren Anstieg der Erholungssuchenden in den Naturparks herbeigeführt und dies wiederum teilweise mit „Überlastungserscheinungen“ wie Müll. Die Kampagne „bewusstWild“ wurde ins Leben gerufen, um Menschen für eine verantwortungsvolle Freizeitgestaltung in der Natur zu sensibilisieren. Zusätzlich sollen Naturpark-Ranger*innen sogenannte „Respektkampagnen“ durchführen. Nach dem Ausfall fast aller Regionalvermarktungsangebote (Naturpark-Märkte, GenussScheunen, Brunch auf dem Bauernhof) wurden Direktvermarkter über digitale Kanäle der Naturparke unterstützt. Auch die Naturparkschulen hatte die Pandemie im Griff, sodass außerschulische Lerngengebote kaum möglich waren. Vor Corona konnte der Grundschule Kürnbach als zweite Schule in der Region der Titel Naturparkschule verliehen werden.
Projekt Blühender Naturpark wird fortgesetzt
Naturparkgeschäftsführer Dietmar Gretter stellte sodann die Leitprojekte der einzelnen Handlungsfelder vor und zeigte anhand der aktuellen Projekte und Maßnahmen für das Jahr 2021 auf, wie diese Leitprojekte konkret umgesetzt werden. In den vergangenen Monaten wurde eine Lockstockaktion zum Monitoring der Wildkatze im Naturpark durchgeführt. Die Wildkatze ist eine der Arten im Lebensraum Wald, auf die der Naturpark im Rahmen eines Leitartenkonzeptes ein besonderes Augenmerk richten wird. Auch das Projekt Blühender Naturpark wird fortgesetzt, um dem Insektenschwund durch die Anlage geeigneter Insektenlebensräume entgegenzuwirken. Standen in den vergangenen Jahren kommunale Flächen der Naturparkgemeinden im Vordergrund, sollen zukünftig auch Unternehmensflächen einbezogen und naturnah gestaltet werden.
Outdoor-App für Gravelbiker
Auf dem Gebiet der naturnahen Erholung liege in diesem Jahr ein Schwerpunkt auf dem Wanderangebot der Naturparkregion. Jüngst ist die Neuauflage der Pocketbroschüre zu den Wander3Klängen im Naturpark erschienen. Die Wanderangebote vor der Haustür hätten sich in Coronazeiten als Renner erwiesen: Binnen weniger Stunden ausgebucht sei der Wandermarathon auf dem Eppinger-Linien-Weg am 9. Oktober gewesen. Bei den Radfahrern soll insbesondere die wachsende Zielgruppe der Gravelbiker ein attraktives Angebot per Outdoor-App erhalten. Für diesen Mix aus Rennrad und Offroad-Bike biete der Naturpark großes Potenzial und optimale Voraussetzungen, so der Naturparkgeschäftsführer.
Im Handlungsfeld Bildung für nachhaltige Entwicklung würden derzeit große Fragezeichen in der Zusammenarbeit mit den Naturparkschulen bestehen – was lässt die Coronapandemie an außerschulischen Aktivitäten zu? Immerhin: Die neue Ausbildungsrunde für Naturparkführer*innen befinde sich in der Phase der Bewerberauswahl.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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