Hohe Weinkultur
Wo Baden und Württemberg sich berühren

- Die Lese der Trauben ist ein Höhepunkt im Weinjahr. Im Schwäbischen ist der Trollinger die häufigst angebaute Sorte. Oft wird er mit Lemberger cuviert. Produziert wird er unter anderem am Stromberg.
- Foto: Kraichgau-Stromberg Tourismus/Christian Ernst
- hochgeladen von Kathrin Kuna
Region (pr/Land der 1.000 Hügel). Wo die edlen Tropfen zu Hause sind: In der Region treffen die beiden Weinbauregionen Württemberg und Baden aufeinander. Doch was charakterisiert die beiden Gebiete? Ein kleiner Überblick.
Württemberg ist mit einer Größe von insgesamt 11.500 Hektar das viertgrößte Weinbaugebiet Deutschlands und bekannt für Erzeugnisse von exquisitem Niveau. Vor allem die Rotweine spielen hier eine ganz besondere Rolle.
Trollinger steht auf Platz 1
Bis zur Qualitätsrenaissance des deutschen Weinbaus gingen die Meinungen über Württemberger Weine auseinander. Während man außerhalb bestenfalls den Riesling schätzte, schworen die Einheimischen auf Trollinger, noch heute die am häufigsten angebaute Sorte, gerne cuvetiert mit Lemberger. Längst wird an den Steillagen im Neckartal, aber auch am Stromberg, an Kocher und Jagst, am Bodensee und zu Füßen der Alb („Täleswein“) erstklassig produziert. Von Bedeutung ist der Schwarzriesling, nicht nur als „Besenwein“, sondern auch aus dem Barrique.
Ein Genuss ist aber nicht nur der Wein, sondern auch das Unterwegssein auf der Württemberger Weinstraße. Egal, ob man an einem Tag nur wenige Kilometer zurücklegt oder man sich auf eine längere Etappe macht, es gibt unglaublich viel zu entdecken und zu erleben. Entlang der Flüsse Tauber, Kocher, Jagst, Neckar, Sulm, Lein, Zaber, Schozach, Bottwar und Rems schlängelt sich die Weinstraße durch die Hügellandschaft mit Rebhängen und Wäldern.
Von allen deutschen Anbaugebieten dringt das mit 15.906 Hektar drittgrößte am weitesten nach Süden vor: Baden. Damit einhergeht die Klassifizierung als Weinbauzone B, was bedeutet, dass so strenge Richtlinien wie in der Champagne oder an der Loire angelegt werden. Vor allem Burgunder-Sorten gedeihen prächtig an den Vulkanhängen von Kaiserstuhl und Tuniberg, aber auch im Kraichgau, der früher eine Einheit mit der Badischen Bergstraße bildete. Dem Elsass vis-à-vis liegen die Ortenau mit sehr herausragenden Rieslingen, zur Schweizer Grenze hin Breisgau und Markgräflerland. Bodensee und Tauberfranken gehören zu den meistbesuchten Weinlandschaften mit ganz eigenen Spezialitäten. In kaum einem anderen Anbaugebiet in Deutschland können die Reben so hervorragend gedeihen und alle notwendigen Mineralstoffe in die Weintrauben einlagern. Im nachweislich wärmsten und sonnenreichsten Gebiet Deutschlands herrschen beste natürliche Bedingungen, für die Erzeugung qualitativ hochwertiger Weine.
Kraichgau: Genuss vor Ort
Die sympathische Heiterkeit der Kraichgauer Hügellandschaft spiegelt sich in den genussvollen Weinen der Region wider. Zahlreiche Besenwirtschaften und Weinspots in verschiedenen Weinbergen heißen die Gäste herzlich willkommen. Hier kann man es sich bei einem Viertele kombiniert mit ehrlicher, bäuerlicher Küche, so richtig gutgehen lassen. Und wer die Region erkunden will: Der neue Badische Weinradweg verbindet auf rund 460 Kilometern die badischen Weinregionen Markgräflerland, Kaiserstuhl, Tuniberg, Breisgau, Ortenau, Kraichgau und Badische Bergstraße. Die Route führt durch malerische Weinorte, entlang des Weges befinden sich mehr als 300 Weinbaubetriebe, und Winzergenossenschaften, die zu genussvollen Pausen einladen.
Feine Tropfen entlang der Strecke
Der erste Tropfen lässt auch nicht lange auf sich warten und kann im Weingut Adrian Zimmer in Östringen verköstigt werden. Von hier geht es dann weiter Richtung Tiefenbach. Vorbei an Zaisenhausen, Richtung Sulzfeld lässt sich unterwegs ein toller Blick auf die Ravensburg erhaschen. In Kürnbach hat man die Qual der Wahl zwischen einigen ausgezeichneten Weingütern.
Auch für das leibliche Wohl ist gut gesorgt
Hier verbindet sich Genuss und Gemütlichkeit, und man erfreut sich an einer großen Weinauswahl und im besten Fall an herzhaften Gerichten dazu. Nach der Übernachtungspause führt der Weg weiter nach Bruchsal. Zu sehen gibt es eines der schönsten Barockschlösser Deutschlands, das nach seiner Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurde. Genießen lässt sich während der Saison der berühmte Bruchsaler Spargel, natürlich mit einem Viertele badischem Wein dazu.
Durchaus hoheitlich geht es im letzten Ort der zwei Tagesetappen, in Weingarten, zu! Als einzige Weingemeinde im gesamten Kraichgau gibt es hier eine Weinkönigin und meist zwei Weinprinzessinnen, die den Wein und die Gemeinde stets würdevoll präsentieren. Der historische Ortskern glänzt mit stilvollen Fachwerkhäusern, und der Wartturm lockt mit einem tollen Weitblick in die schöne Region.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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