Motorrad und Freizeit
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So schwer sollen Zollgebühren die Motorrad-Branche treffen
(TRD/MID) Bei Handelskriegen rücken immer wieder Strafzölle in das Zentrum der Maßnahmen. Nicht nur Autobauer leiden in dieser Zeit. Betroffen sind auch berühmte Motorrad-Marken, wie der Motor-Informations-Dienst (mid) jetzt am Beispiel Harley-Davidson zeigt.
Um was geht es genau? Nachdem die US-Regierung im Juni 2018 beschlossen hatte, einen Zoll von zehn Prozent auf europäische Aluminiumprodukte und 25 Prozent auf europäische Stahlprodukte zu erheben, reagierte die EU ihrerseits und veröffentlichte prompt eine Liste von US-Produkten – darunter sind auch Motorräder mit einem Hubraum von mehr als 500 Kubikzentimetern -, die bei der Einfuhr mit zusätzlichen Zöllen belegt werden.
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Das heißt: Für Harley-Davidson summierte sich das alles von zuvor sechs auf fortan 31 Prozent Zollgebühr. Dann änderte sich die Situation: Seit Ende 2019 stammen nahezu alle Harleys für Europa aus thailändischer Produktion und eine BOI-Zulassung der EU sorgte nun bei der Einfuhr dieser Maschinen für einen wieder moderaten Zollsatz von sechs Prozent.
Diese BOI, so will es die EU, soll jetzt nicht mehr gelten und zugleich wird der „Strafzoll“ auf nunmehr 50 Prozent verdoppelt. Das bedeutet, dass benzingetriebene Harley-Davidson-Motorräder unabhängig vom Herstellungsort einem Importzoll von etwa 56 Prozent unterliegen. Das findet der Verband der Harley-Davidson-Vertragshändler natürlich ziemlich ungerecht.
„Die Entscheidung der EU steht im Widerspruch zu unserer Vorstellung von fairen Handelsbeziehungen. Sie erzeugt einen krassen Wettbewerbsnachteil unserer Motorräder im Vergleich zu anderen Marken und hat mithin massiven Einfluss auf unsere Geschäftstätigkeit als Vertragshändler“, sagt Matthias Meier, Vorstand des deutsch-österreichischen und des europäischen Verbands der Harley-Davidson-Vertragshändler.
Welche Auswirkungen die EU-Entscheidung für den europäischen Harley-Davidson-Handel und die europäischen Kunden hat, sei momentan aber noch nicht absehbar, so Matthias Meier: „Fest steht: Das Ganze ist weitaus mehr als nur ungerecht, es ist existenzbedrohend.“ Allein in Deutschland seien 67 Vertragshändler mit rund 1.000 Mitarbeitern von den potenziellen Auswirkungen betroffen, in Europa rund 370 Händlerbetriebe.
Man wolle in diesem Handelskonflikt nicht zwischen den Mühlsteinen der Politik zerrieben werden, betont Matthias Meier: „Daher begrüßen wir es, wenn der Hersteller Harley-Davidson Rechtsmittel gegen die EU-Entscheidung einlegt.“
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