Gedenken an Pogromnacht
Absage des alternativen Stadtrundgangs am 8. November
Bruchsal (kn) Ein alternativer Stadtrundgang mit Dr. Rüdiger Czolk von der Friedensinitiative
Bruchsal hätte am kommenden Sonntag, 8. November, stattfinden sollen. Bei einem Gang zu den
örtlichen Schauplätzen des Nationalsozialismus und einer Gedenkstunde vor dem früheren Standort
der jüdischen Synagoge in der Friedrichstraße sollte an die Verbrechen des NS-Regimes erinnert
werden. Vorgesehen waren Beiträge von Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick sowie des
Vorsitzenden des Fördervereins Haus der Geschichte der Juden Badens und Schülerinnen des
Schönborngymnasiums. Aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung kann diese Veranstaltung, die
von der Friedensinitiative in ähnlicher Form alljährlich durchgeführt wird, nun nicht wie geplant
stattfinden.
Stilles Gedenken als Zeichen der Erinnerung
Um durch stilles Gedenken ein Zeichen der Erinnerung zu setzen, kamen Dr. Rüdiger Czolk und
Oberbürgermeisterin Petzold-Schick deshalb am Platz der früheren Synagoge zusammen. „Es
ist wichtig, dass wir die Erinnerung durch die Gedenktage wachhalten. Nur wenn wir wissen,
was geschehen kann, sind wir in der Lage unsere Werte von Demokratie, Frieden und Toleranz zu
würdigen und zu verteidigen“, so Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick. Stellvertretend wurde
mit einem Blumengebinde und einer Schweigeminute an die Geschehnisse der nationalsozialistischen
Pogrome in Bruchsal gedacht. Sie jähren sich am Montag zum 82. Mal. In der Nacht vom 9. auf den
10. November 1938 brannten NSDAP-Parteimitglieder, SA- und SS-Männer die Synagoge bis auf die
Grundmauern nieder.
Der für Sonntag geplante alternative Stadtrundgang wird, sobald das Pandemie-Geschehen es wieder
zulässt, von der Friedensinitiative zu einem späteren Zeitpunkt erneut als öffentliche Veranstaltung
angeboten.
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.