Grünen-Abgeordnete fordert "Rechtsstellung des Rettungsdienstpersonals" zu verbessern
Andrea Schwarz fährt Schicht im Karlsruher Rettungsdienst

Andrea Schwarz Mdl (Grüne) ist eine Schicht im Rettungswagen mitgefahren. | Foto: KN
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Region (kn) Die Grüne-Landtagsabgeordnete Andrea Schwarz aus dem Wahlkreis Bretten hat als Sprecherin für Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst ihrer Fraktion eine Schicht im Rettungswagen (RTW) in Karlsruhe mitgemacht. Hintergrund der Aktion: Auch in Baden-Württemberg müssen sich Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter immer noch auf den „rechtfertigenden Notstand“ berufen, wenn sie bei Notfallpatienten Infusionen legen, lebensnotwendige Medikamente verabreichen oder sehr starke Schmerzen des Patienten lindern wollen. Denn diese Aufgaben fordern nach derzeitiger Rechtslage den zwingenden Einsatz eines Notarztes. "Gleichzeitig kommt der Notarzt im Rettungsdienstbereich Karlsruhe in 86 Prozent der Fälle innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfrist vor Ort an. Das ist der schlechteste Wert in ganz Baden-Württemberg", so Schwarz. Im Zweifelsfall würden darunter die Patientinnen und Patienten leiden, die auf einen Notarzt warten müssten, obwohl Notfallsanitäter vor Ort seien, die die Maßnahmen ausführen könnten, betont die Abgeordnete.

"Rechtsstellung des Rettungsdienstpersonals verbessern"

Um sich einen direkten Eindruck zu machen, ist Schwarz nun eine Schicht auf einem RTW in Karlsruhe mitgefahren. „Die Politik muss dringend die Rechtsstellung des Rettungsdienstfachpersonals verbessern“, resümierte die Politikerin anschließend. „Auch um die Arbeit anzuerkennen, die die Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter jeden Tag und jede Nacht an 365 Tagen im Jahr leisten“. Es könne nicht sein, das über drei Jahre erlernte Notfallmaßnahmen in der Praxis nicht angewendet werden dürften. 

"Perspektive für Verbleib im Rettungsdienst geben"

„Der Umgang mit hochpotenten Schmerzmitteln und anderen Medikamenten ist für die Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter beim ProMedic – Rettungsdienst in Karlsruhe so weit als möglich rechtssicher geregelt“, erläutert Philipp Kiecherer, selbst Notfallsanitäter und Praxisanleiter für die Auszubildenden am ProMedic – Bildungszentrum. „Nun wäre es an der Zeit, dass die Politik dies in der Fläche und für alle Kolleginnen und Kollegen regelt, auch um dem Rettungsdienstfachpersonal eine Perspektive für deren Verbleib im Rettungsdienst zu geben.“ Dem stimmt Schwarz zu und ergänzt: "Der Rettungsdienst ist Teil der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und gehört zur öffentlichen Daseinsvorsorge. Wir sind deshalb verantwortlich die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass der Rettungsdienst nachhaltig gut aufgestellt ist."

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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